Regie: Damien Chazelle
Der erste Mann...
Nach "Whiplash" und "La La Land" landete Regisseur Damien Chazelle
auch mit seiner dritten Regiearbeit "First Man" (deutscher Titel:
Aufbruch zum Mond) sowohl einen finanziellen (Box Office Ergebnis 108
Millionen Dollar weltweit) ala auch einen großen künstlerischen Erfolg.
Chazelle ging in die Oscargeschichte als jüngster ausgezeichneter
Regisseur (mit 32 Jahren für "La La Land") ein. "Aufbruch zum Mond" ist
so magisch und meditativ inszeniert wie wenn Terrence Malick auf den
Regiestuhl gewesen wäre und tritt die Nachfolge von Publikumserfolgen
wie "Der Stoff, aus dem die Helden sind" (Philip Kaufman, 1983) und
"Apollo 13" (Ron Howard, 1995) an, die ebenfalls Ereignisse der
bemannten Raumfahrt in die Kinos brachten. Chazelles Film bekam vier
Oscar-Nominierungen in den Kategorien Bester Ton, bester Tonschnitt,
bestes Szenenbild und beste Special Effekte. In der letztgenannten
Kategorie wurde auch der Sieg eingefahren.
Die Darsteller Ryan Gosling als Neil Armstrong und Claire Foy als
seine Frau Janet dürfen aber nicht unerwähnt bleiben, denn sie liefern
exzellente Leistungen ab.
Der Höhepunkt des Films bildet der erste bemannte Flug zum Mond.
Die Raumfahrtmission "Apollo 11" mit der Mondlandung wurde weltweit im
TV übertragen. Rund 600 Millionen Menschen weltweit verfolgten das
Ereignis auf dem heimischen Bildschirm.
Die drei Astronauten Neil Armstrong (Ryan Gosling), Buzz Aldrin
(Corey Stoll) und Michael Collins (Lukas Haas) starteten am 16. Juli
1969 mit einer Saturn V Rakete vom Launch Complex 39A des Kennedy Space
Centers in Florida und erreichten 3 Tage später die Mondumlaufbahn.
Collins blieb im Kommandomodul des Raumschiffs Columbia zurück, während
Armstrong und Aldrin mit der Mondlandefähre Eagle auf dem Trabanten
landeten. Armstrong war der erste, der seinen Fuß auf den Mond setzte
und dort den Satz " That’s one small step for man, one giant leap for
mankind" gesagt haben soll.
Chazelles Film ist auch ein Film über den Astronauten Neil
Armstrong und fokussiert sich im ersten Teil auf die lange Vorlaufzeit
der Mond-Mission, denn vor Apollo 11 war Armstrong in das Gemini 5
Projekt involviert und später den Gemini 8 Raumflug kommandierte, bei
dem die Kapsel an einer Agena-Rakete andecken musste. Ein gefährliches
Unterfangen und mit jeder Mission ins Ungewisse eine regelrechte
Zerreißprobe für seine Frau Janet (Claire Foy) sowie für die beiden
Jungs Rick (Gavin Warren, später Luke Winters) und Mark (Connor Colton).
Die beste Szene des Films ist der Abschied vom Vater. Seine beiden
Jungs merken plötzlich, dass es ein Abschied für immer sein könnte. Mit
solchen Szenen schafft Chazelle tatsächlich eine magische Aura, die den
Zuschauer extrem fesselt - man kann sich sehr gut in die Situation der
Familie einfühlen, die auch gefühlsmäßig nahe am Rand des Abgrunds
stehen. In der Kombination mit den spannenden Szenen im Weltall ist ihm
einer der besten Filme des Jahres geglückt. Experten bescheinigten dem
Weltraumfilm eine hohe Authentizität und lassen den Zuschauer diese
extremen Situationen der Astronauten hautnah erleben und fühlen, all
dies mit einer akribischen Präzision.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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