Sonntag, 2. Juli 2023

Der Eissturm



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Ang Lee

Amerikanische Familien...

Nachdem Ang Lee mit seinen beiden in Tawan gedrehten Filmen "Das Hochzeitsbankett" und "Eat Drink Man Woman" international berühmt wurde, überraschte er mit der Jane Austen Verfilmung "Sinn und Sinnlichkeit" das Publikum. Es folgte 1997 die Romanverfilmung "Der Eissturm" des Schriftstellers Rick Moodey. Da er bei einem Budget von 18 Millionen Dollar in den USA lediglich 8 Millionen Dollar einspielte, wurde er als Flop gehandelt. Leider muss man sagen, denn die Kritiken waren gut: In Cannes gewann er den Preis für das Beste Drehbuch. Sigourney Weaver durfte sich über eine Golden Globe Nominierung freuen, bei der Vergabe des britischen Filmpreis reichte ihr dies sogar zum Sieg.
Bei der Vergabe der Oscar-Nominierung ging "Der Eissturm" leider komplett leer aus. Trotz der starken Ensembleleistung mit sehr starken Auftritten einiger Jungstars, die später noch viel bekannter wurden. So sind Tobey Maguire (Spider Man), Elijah Wood (Herr der Ringe), Christina Ricci, Sandy Carver und Adam Hann-Byrd in sehr eindrücklichen Rollen zu bewundern.
Es geht dabei um Verwirrung und Leid in seinem Portrait der 70er Jahre.
Im Jahr 1973 experimentieren zwei Familien in einem wohlhabenden Vorort von Connecticut an einem Thanksgiving-Wochenende mit Ehebruch und Drogenmissbrauch. Die eine Familie, die Hoods, besteht aus den Eltern Ben und Elena (Kevin Kline und Joan Allen) und ihren Kindern Paul (Tobey Maguire) und Wendy (Christina Ricci) . Ben ist mit seiner Ehe und seiner Karriere unzufrieden.
Die andere Familie, Jim (Jamey Sheridan) und Janey Carver (Sigourney Weacer) und ihre Söhne Mikey (Elijah Wood) und Sandy (Adam Hann-Bird), sind die Nachbarn und Freunde der Hoods. Ben hat heilich eine Affäre mit Janey, um mit seiner Unzufriedenheit in der Lebensmitte fertig zu werden. Seine Frau Elena ist ebenfalls gelangweilt von ihrem Leben und möchte wieder etwas Aufregung in ihr Leben bringen, weiß aber nicht, wie sie das anstellen soll. Die junge Wendy Hood genießt sexuelle Spiele mit den Carver-Jungs und mit ihren Schulkameraden. Paul Hood hat sich in Libbets Casey (Katie Holmes) verliebt, eine Mitschülerin auf dem Internat, das er besucht, aber auch sein Zimmergenosse, der Draufgänger Francis (David Krumholtz) ist an ihr interessiert. Mikey Carver wird von Ben als seltsam und verschlossen angesehen, während der jüngere Sandy mit gefährlichen Gegenständen wie Spielzeugsprengstoff experimentiert.
Als Janey eines Tages nicht zu einem Rendezvous erscheint, wirft Ben ihr vor, sie habe das Interesse an der Affäre verloren. Janey meint, sie könne die Aufgaben und Besorgungen ihrer eigenen Familie nicht für ihn aufschieben. Am Freitagabend nach Thanksgiving kommt es zum Streit zwischen den Hoods, als Elena erkennt, dass ihr Mann eine Affäre mit Janey hat. Trotz der Spannungen zwischen ihnen plant das Paar, an einem Nachbarschaftsfest teilzunehmen. Auch Jim und Janey Carver nehmen daran teil. Es stellt sich heraus, dass es sich um eine "Schlüsselparty" handelt, bei der Ehepaare ihre Sexualpartner tauschen, indem jede Frau einen Satz Schlüssel aus einer Schale auswählt, die jeder Mann beisteuert...





Am Ende fordert ein apokalyptischer Eissturm sogar ein Todesopfer. Der Film selbst ist atmosphärisch dicht inszeniert, er entlässt seine Zuschauer aber mit einer deprimierenden Momentaufnahme. Dabei scheute Ang Lee sich nicht den Zuschauer in die seelischen Abgründe seiner Figuren schauen zu lassen. Ein Bilck hinter die Fassade der bürgerlichen Familie, die völlig anders aussieht als die heile Welt, die wir aus Serien wie "Drei Mädchen und drei Jungen" kannten.






Bewertung: 8,5 von 10 Punkten

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