Regie: Martin McDonagh
Eine Freundschaft endet abrupt...
Bei der Vergabe der Oscarnominierungen für die Verleihung 2023 war
die irisch-britisch-amerikanische Coproduktion "The Bashees of
Inisherin" mit 9 Nennungen in den Kreis der Favoriten eingedrungen. Doch
am Ende sprang kein einziger Sieg für diesen einzigartigen Film des
Iren Martin McDonagh heraus.
Neben seinem älteren Bruder John Michael McDonagh, der zweimal (The
Guard, In 7 Tagen bist du tot) mit Hauptdarsteller Brendan Gleeson
zusammenarbeitete, gehört auch sein Bruder Martin zu wichtigen
Filmemacher der grünen Insel. Auf sein Konto gehen die Filme "Brügge
sehen...und sterben", "7 Psychos" und "Three Billboards outside Ebbing,
Missouri", der der Hauptdarstellerin Frances McDormand ihren zweiten
Oscar einbrachte.
"The Banshees of Inshinerin" ist eine sehr faszinierende, aber auch
traurig und bittere Geschichte, die am Ende des irischen Bürgerkriegs
im Frühjahr 1923 angesiedelt ist.
Die seltsame Geschichte fängt damit an, dass der Geiger Colm
Doherty (Brendan Gleeson) von einem Tag auf den anderen und ohne Grund
seinem lebenslangen besten Freund ignoriert. Colm hat entschieden nichts
mehr mit diesem Padraic Suilleabhain (Colin Farrell) zu unternehmen,
auch nicht mehr mit ihm zu reden. Als Grund gibt er an, dass der Freund
ihn nur noch langweilt und er seine noch verbleibende Zeit auf Gottes
Erden nicht mehr sinnlos mit Langeweile füllen möchte. Colm möchte Musik
machen, Lieder komponieren, da Kunst etwas ist, was auch noch dem Tod
bleibt. Aber nette Menschen wie Patraic einer ist, geraten bald in
Vergessenheit.
Pádraic,
der mit seiner Schwester Siobhan (Kerry Condon) zusammen in einem Haus
lebt, ist am Boden zerstört und weigert sich, die Ablehnung anzunehmen,
während Colm den Wiedergutmachungsversuchen seines alten Freundes nur
noch mehr Widerstand entgegensetzt. Colm
stellt Pádraic schließlich ein Ultimatum: Jedes Mal, wenn Pádraic zu
einem Gespräch mit ihm kommt, schneidet Colm sich einen Finger ab. Der
örtliche Polizist, Peadar (Gary Lydon) schlägt seinen besorgten,
reichlich naiven Sohn Dominic (Barry Keoghan) heftig, weil er seinen
Alkohol getrunken hat, und Pádraic und Siobhán nehmen Dominic für eine
Nacht bei sich auf. Während
er Milch auf den Markt bringt, wird Pádraic von Peadar beleidigt und
revanchiert sich, indem er öffentlich macht, dass Peadar seinen Sohn
misshandelt. Peadar schlägt ihn zu Boden. Als Colm dies miterlebt, fährt er Pádraic nach Hause. die beiden reden nicht. Siobhán und Dominic versuchen vergeblich, die Fehde zwischen den beiden zu entschärfen. Pádraic
konfrontiert Colm betrunken im Pub wegen seines Mangels an „Nettigkeit“
und bestraft Peadar auch wegen der Tatsache, dass er Dominic belästigt. Colm bemerkt, dass dies der interessanteste Pádraic sei, den es je gab, und murmelt: „Ich glaube, ich mag ihn jetzt wieder.“ Am
nächsten Morgen versucht Pádraic, sich bei Colm zu entschuldigen, ohne
sich daran zu erinnern, was er gesagt hat, doch das Gespräch verläuft
schief. Colm
antwortet, indem er seinen linken Zeigefinger abschneidet und ihn an
Pádraics Tür wirft. Doch das ist erst Runde 1 in diesem obskuren
Konflikt der beiden Männer, in dem auch deren Tiere - Patraics geliebte
Eselin Jennie und Colms kleiner Hund - involviert werden...
Die bisherigen Filme von Martin McDonagh hatten ein gewisses Tarantino Flair, auf diesen Stil hat er hier aber gänzlich verzichtet. Die Geschichte hat auch einen mystischen Anstrich, nicht nur durch hellsichtige betagte Mrs. McCornick, die von Sheila Fitton verkörpert wird. Die Geschichte bleibt von Anfang bis zum Ende rätselhaft und ist komplett eigenständig und vielleicht noch nie im Medium Film in dieser Art und Weise erzählt worden. Die Darstellerleistungen von Gleeson, Farrell, Keoghan und Kerry Condon sind phänomenal und alle vier Akteure durften sich über die verdiente Oscarnominierung freuen. Desweiteren wurde "Banshees of Inisherin" auch in den Kategorien "Bester Film", "Beste Regie", "Bestes Originaldrehbuch", "beste Musik" von Carter Burwell und für den besten Schnitt nominiert. Dazu gab es 3 Golden Globe Siege (für Farrell, als beste Komödie und für das Drehbuch, dass Martin McDonagh selbst verfasste) sowie 4 BAFTA Awards (für den besten britischen Film, fürs Drehbuch und für die Nebendarsteller Keoghan und Condon). Dieser Film über die Sinnlosigkeit zwischenmenschlicher Fehden hat natürlich das Potential ganz schnell zum ultimativen Klassiker zu werden. Mit dem britischen Kameramann Ben Davis, der auch für die Kameraarbeit einiger Marvel Blockbuster zuständig war, arbeitete McDonagh bereits zum dritten Mal zusammen.
Die bisherigen Filme von Martin McDonagh hatten ein gewisses Tarantino Flair, auf diesen Stil hat er hier aber gänzlich verzichtet. Die Geschichte hat auch einen mystischen Anstrich, nicht nur durch hellsichtige betagte Mrs. McCornick, die von Sheila Fitton verkörpert wird. Die Geschichte bleibt von Anfang bis zum Ende rätselhaft und ist komplett eigenständig und vielleicht noch nie im Medium Film in dieser Art und Weise erzählt worden. Die Darstellerleistungen von Gleeson, Farrell, Keoghan und Kerry Condon sind phänomenal und alle vier Akteure durften sich über die verdiente Oscarnominierung freuen. Desweiteren wurde "Banshees of Inisherin" auch in den Kategorien "Bester Film", "Beste Regie", "Bestes Originaldrehbuch", "beste Musik" von Carter Burwell und für den besten Schnitt nominiert. Dazu gab es 3 Golden Globe Siege (für Farrell, als beste Komödie und für das Drehbuch, dass Martin McDonagh selbst verfasste) sowie 4 BAFTA Awards (für den besten britischen Film, fürs Drehbuch und für die Nebendarsteller Keoghan und Condon). Dieser Film über die Sinnlosigkeit zwischenmenschlicher Fehden hat natürlich das Potential ganz schnell zum ultimativen Klassiker zu werden. Mit dem britischen Kameramann Ben Davis, der auch für die Kameraarbeit einiger Marvel Blockbuster zuständig war, arbeitete McDonagh bereits zum dritten Mal zusammen.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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