Sonntag, 31. Dezember 2017

Der Diener







































Regie: Joseph Losey

Master and Servant...

Joseph Losey galt als Sympathisannt der Kommunistischen Partei. Ein Fall für das Komitee für unamerikanische Umtriebe. Die Folge war Berufsverbot in den USA. so ging Losey ins Exil nach England.
In Europa entstanden dann auch seine großen Film-Meisterwerke wie "Der Mittler", "Accident", "Monsieur Klein" und "Der Diener".
Die Hanschrift von Losey ist auch eher europäisch geprägt und seine Filme lassen sich nicht gleich in eine Schublade stecken. Und diesen Vorzug hat auch das 1963 entstandene Kammerspiel "Der Diener" - einerseits eine tragikomische Gesellschaftssatire, andererseits auch durch seine Geheimnisse ein subtiler Psychoterror-Film.
Dieser Diener heisst Hugo Barrett (Dirk Bogarde) und wird von dem wohlhabenden jungen Londoner Gentleman Tony (James Fox), der sich gerade in London ein schickes großes Haus gekauft hat, als dieser für alles zuständige Diener, der ihm alle Unannehmlichkeiten des Alltags vom Leibe halten und Mädchen für alles sein soll, eingestellt.
Tatsächlich agiert Hugo äusserst professionell und fachmännisch, allerdings ist seine etwas aufdringliche und resolute Art bald für Tonys Verlobte Susan (Wendy Craig) ein Dorn im Auge. Sie misstraut dem Hausdiener immer mehr. Andererseits ist Tony aber von Hugos Hausmanagment äusserst begeistert. So ist es auch bald Tatsache, dass dieser Hugo Barrett auch eine gewisse Vera (Sarah Miles) ins Haus einschleust, weil die Arbeiten ja immer intensiver und aufwendiger werden.
Er gibt die junge Frau als seine Schwester aus, aber ist sie das auch wirklich ? Warum macht sich der Diener im Haus immer unentbehrlicher und welche Macht übt er auf den Hausherren aus ?





"Der Diener" entwickelt sich so immer mehr zum Herrn, der Herr sogar immer mehr zum Diener in seinen eigenen vier Wänden. Dabei spielen Spiegel eine große Rolle in der Handlung, was auch darauf schließen lässt, dass der eine zum Spiegelbild des anderen wird und entlarvt die Brüchigkeit der Persölichkeiten oder auch nicht. Losey behält am Ende ein Rest Geheimnis bei sich.
So ist "Der Diener" im positiven Sinne auch am Ende nicht ganz zu entschlüsseln, man erkennt nur die Weiterführung eines bizarren oder auch chaotischen Planes, weiß aber nicht, welche Motivation und welche Ambition diesen vorantreibt.
Hervorraged einmal mehr die grandiose Kameraarbeit von Douglas Slocombe, der dafür sorgt, dass die spröde Bebilderung haften bleibt.
Der Film ist sehr dialoglastig und bietet reichlich Subtexte an, sowohl in der Art der persönlichen Beziehung und Abhängigkeit beider Männer zueinander, als auch als Abgesang auf die Klassengesellschaft.
Ein guter Film, der leider zu Unrecht arg in Vergessenheit geraten ist.





Bewertung: 9 von 10 Punkten.

Montag, 25. Dezember 2017

Ardennen 1944







































Regie: Robert Aldrich

Attacke...

Robert Aldrich studierte zuerst Jura und Betriebswirtschaft an der University of Virginia, danach versuchte er ab 1943 sein Glück in Hollywood. Er war zuerst im administrativen Sektor tätig, dann arbeitete er als Regieassistent bekannter Filmemacher wie Lewis Milestone, Charles Chaplin, Edward Dmytryk, Joseph Losey oder Jean Renoir.  Mit den Western "Massai" und "Vera Cruz" begann in den 50ern sein Durchbruch als Regisseur. Es folgte der späte Film Noir "Rattennest". In den 60ern hatte er mit "Wiegenlied für eine Leiche", "Was geschah wirklich mit Baby Jane ?" , "Der Flug des Phoenix" und "Das dreckige Dutzend" eine ganze Reihe großer Kinoerfolge. Auch im progressiven 70er Jahre Kino konnte er sich gut behaupten. "Keine Gnade für Ulzana", "Straßen der Nacht" oder "Die Chorknaben" verfügten über diese harte Gangart und den ätzenden pessimistischen Unterton. Eine Machart, die auch schon seine früheren Arbeiten auszeichnete. Dabei schreckte Aldrich nie vor gewaltvollen Szenen zurück, er inszenierte unerschrocken Korruption und böse Charakterzüge mit aggressiven und groben Stilmitteln. Dies macht viele seiner Filme sehr lebendig und äusserst vital und er erreicht dadurch die sofortige Aufmerksamkeit seines Zuschauers. So auch sein Kriegsfilm "Ardennen 44", der im Original "Attack" heißt und 1956 in die Kinos kam. Dabei ist der harte Kriegsfilm, der in den letzten Monaten des 2. Weltkriegs spielt, keineswegs ein Antikriegsfilm. Eher ein spannender und kompromissloser Männerfilm mit markanten Figuren. Man kann Agonist (Offizier Joey Costa) und Antagonist (Kompanieführers Captain Erskine Cooney) als vielleicht zu überzeichnet dargestellt ansehen. Das tut aber der Spannung dieses hervorragenden Reßers keinen Abbruch. Der Film wird von den sehr guten Schauspielleistungen von Jack Palance, Eddie Albert, Lee Marvin und William Smithers getragen.
Die erste Szene spielt sich irgendwo in Belgien ab. Dort versuchen die Amis einen schwerbewaffneten deutschen MG-Bunker auszuheben. Obwohl Lieutenant Joe Costa von seinem Vorgesetzten Captain Erskine Cooney (Eddie Albert) Unterstützung in Form einer Verstärkung zugesichert bekam, bleibt diese aus. 14 von Costas Männer sterben. Unter den Soldaten ist immer mehr klar, dass der Captain feige und unzuverlässig handelt. Dieser steht offenbar aber auch unter der Fuchtel seines mächtigen Vaters, der sich nichts sehnlichster wünscht, dass sein Sohn als Kriegsheld und großer Feldherr in die Geschichtsbücher eingeht. Der zunehmende und unnötige Verlust an Menschenleben bei den verschiedenen Unternehmungen der Kompanie untergräbt aber schon seit längerem die Moral der Truppe und strapaziert auch die Loyalität von Costa, dem mutigen und tapferen Soldaten, zu seinem unfähigen Vorgesetzten. Dessen Stellvertreter Lt. Harold Woodruff (William Smithers) ist zwar gleicher Meinung - doch er ist auch die Stimme der Vernunft, die den Frieden zwischen Costa und Cooney zu halten versucht. Beide Soldaten werden von ihren Männern gemocht und respektiert. Eigentlich wären beide froh, wenn Bataillonskommandeur Lt. Col. Clyde Bartlett (Lee Marvin) Cooneys Posten einem fähigen Mann geben würde, aber der protegiert Cooney aus egoistischen Gründen. Als es zum Durchbruch der deutschen Wehrmacht während der Ardennenoffensive kommt, gibt Cooney wieder einen zwiespältigen Befehl. Eine kleine Gruppe Soldaten unter Führung von Costa soll die Stadt La Nelle erkunden. Dieser ringt aber sowohl Cooney als auch Woodruf das Versprechen ab, dass diese im Notfall Verstärkung senden. Der Zug gerät unter Beschuß der Waffen-SS, macht Gefangene (Peter van Eyck, Steven Geray) und gerät dennoch in eine auswegslose Situation...




Immer wieder gibt es schockierende Bilder von sterbenden Soldaten zu sehen. Aldrich mutet seinen Zuschauern einiges zu. So wird auch ein Soldat von einem Panzer überrollt - man hört die Schreie, die das kaputte Bein verursachen. Cooney wird vielleicht in seinen sadistischen Neigungen etwas zu krass gezeichnet, aber dies führt auch zu einer sehr starken Szene im Keller eines Hauses, wo sich der ganze Hass explosionsartig entlädt. Vorher erlitt der schwache Vorgesetzte einen Zusammenbruch und hat für einige Sekunden Einblick in seine vom Vater zerstörte Psyche abgeliefert. Am Ende muss sich der gute Soldat entscheiden, ob er sich erfolgreich anpassen soll oder einen unbequemeren Weg gehen soll, der sich vermutlich genauso gefährlich und existenziell zerstörend gestalten kann wie das Kriegsgeschehen an der Front. Als er seinen toten Kameraden auf einem Karren aufgebahrt liegen sieht, weiß er was er tun wird.




Bewertung: 8 von 10 Punkten.

Amarcord

Regie: Federico Fellini

Ich erinnere mich....

Federico Fellini gewann 1975 den Oscar für seinen Episodenfilm "Amarcord" - es war nach "La Strada", "Die Nächte der Cabiria" und "8 1/2" sein 4. Sieg in der Kategorie des besten Auslandsfilms.
Insgesamt strahlt der Film eine große Lebensfreude aus und die Erzählstruktur besteht aus Anekdoten, Erlebnissen, Erfahrungen und auch Träumen. Der Titel "Amarcord" bedeutet "Ich erinnere mich" im Dialekt von Rimin, der Küstenstadt in der Fellini im Jahr 1920 geboren wurde. Hier sammelte der Regisseur Legenden seiner Jugend und stattet diese Erinnerungen auch mit einer Fantasie und mit Verklärung aus. "Amarcord" ist auch ein Bilderfilm, die von Kameramann Giuseppe Rotunno (Das letzte Ufer, Der Leopard, Satyricon, Die Bibel, All that Jazz) gemacht wurden und der damit eine seiner stärksten Leistungen überhaupt abliefert.
Aus einer tumultartigen Szene im Schnee entsteht beispielsweise ein Bild von vollkommener Schönheit, wenn der Pfau eines Grafen entkommt, in die Lüfte steigt und sich dann seine blendenden Schwanzfedern an einem Brunnen ausbreitet - und genau in diesem Moment schneit es auch in der ansonsten sonnigen Stadt.
Es sind die Erlebnisse des jungen Titta Biondi (Bruno Zanin), mit denen der Zuschauer ins Reich der Nostalgie und der Freude abtaucht. Gemäß der Erkenntniss, dass wir das lieben und begehren, was wir sehen, schwärmt er für die begehrenswerteste Frau der Stadt. Es ist die Friseuse Gradisca (Magali Noel) für die alle Männer und auch die ganz jungen Männer des Ortes schwärmen. Sicherlich hat sich Giuseppe Tornatore in seinem "Der Zauber von Malena" von diesem großen Fellini Klassiker inspireren lassen.
Natürlich findet er den Busen der drallen Tabakverkäuferin (Maria Antonietta Beluzzi) einfach geil und er hat auch schon näheren Kontakt zu der nymphomen wie verrückten Prostituierten Volpina (Josiane Tanzilli). Diese Zeit zwischen dem Frühjahr 1933 und dem Frühjahr 1934 steht für die sexuelle Neugier von Titta, der davon träumt mit der städtischen Schönheit zu schlafen.
In der ersten Szene wird der Winter durch ein Brauchtumsfest vertrieben, dort auf der lebnhaften Piazza werden die Figuren der Geschichte eingeführt.
Fellini inszenierte originell, so ist zum Beispiel eine ganze Galerie karikaturistischer und überzeichneter Lehrer zu sehen, die die Schüler unterrichten. In der Familie Biondi geht es meistens lautstark zu. Der Vater Aurelio (Armando Brancia) ist ein Gegner der immer stärker werdenden Faschisten, was ihm bei einem Fest der Partei mächtigen Ärger einbringt. Er wird verdächtigt die Veranstaltung sabotiert zu haben und bekommt nach dem Verhör eine Portion Rizinusöl eingeflößt. Die Mutter Miranda (Pupella Maggio) ist besonders temperamentvoll und streitet sich sehr oft mit dem Vater. Die Wortgefechte finden meistens beim gemiensamen Essen statt. Mirandas Bruder Lallo (Nando Orfei), der Großvater (Giuseppe Ianigro) und Tittas kleinerer Bruder (Stefano Proietti) lassen sich allerdings durch die heftigen Wortgefechte nicht stören.  Der geistig behinderte Onkel Teo (Ciccio Ingrassioa), der in der Irrenanstalt lebt, wird wie jeden Sommer von der Familie zu einem Ausflug nach Hause geholt. Doch diesmal läuft das Familientreffen nicht reibungslos ab. Der Onkel klettert auf einen Baum, schreit über 5 Stunden lang von dort "Ich will eine Frau" herunter, bis eine kleinwüchsige Nonne es schafft ihn wieder auf den Boden der Realität zu bringen..









Fellini zeichnet dieses eine Jahr mit sehr viel Melancholie und die Rituale dieses Dorfjahres sind unterlegt mit der grandiosen Filmmusik von Nino Rota. Eine strengere Struktur hat Fellini dabei vermieden, aber sein Kaleidoskop lebt hervorragend von meisterhafen und effektvollen Bildern. Dabei lotet der Regisseur auch die Geschmacksnerven seines Publikums aus, denn in "Amarcord" wird uriniert, masturbiert und heftig an einem Busen gesaugt. Dieser letzte kommerziell richtig erfolgreiche Film des Italieners kanalisiert durch die Verstärker wie Ausstattung, Farbgestaltung, Kostüme und Szenenbildern den perfekten Anteil an reiner Poesie zum Zuschauer.
Ein Advokat (Luigi Rossi) fungiert als Erzähler. Neben der unvergesslichen Pfauenszene bietet der Film noch weitere gleichwertige Highlights, wenn Titta im Schnee seiner Angebeteten auflauert, sie verfolgt und versucht ihr rein zufällig zu begegnen - er findet sie aber nicht mehr. In einer Totalen wird nur dem Zuschauer gezeigt, dass sich die beiden begegnet wären, aber er lief etwas zu schnell, sie zu langsam. Eine traurige Szene bietet das Ende - Gradisca heiratet einen Offizier der Carabinieri am Strand. Nach und nach verlassen die Hochzeitsgäste den Strand, auch Gradisca verlässt mit ihrem Gatten die Stadt. Der Strand leert sich nach und nach, bis er menschenleer ist. Ein wehmütiger Ausklang und das Ende einer Epoche.







Bewertung: 10 von 10 Punkten.

Vergiss mein nicht !







































Regie: Michel Gondry

Liebe aus dem Gedächtnis streichen...

Der französische Filmregisseur Michel Gondry drehte zunächst Videoclips für Künstler wie Massive Attack, Björk, Sinead O´Connor, Radiohead, White Stripes, Daft Punk. IAM, Cibo Matto oder Chemical Brothers bevor er sich 2001 mit "Human Nature" an seinen ersten Kinofilm heranwagte. Die Komödie nach einer Vorlage von Charlie Kaufman konnte in Frankreich einen passablen Erfolg verbuchen, in den meisten anderen Ländern floppt der Film allerdings. Aber die zweite Regiearbeit war "Vergiss mein nicht !" (im Original: Eternal Sunshine of a spotless mind und heißt soviel wie der Ewige Sonnenschein eines makellosen Geistes) wurde ein durchschlagender Erfolg und gehört mit zu den überzeugendsten Arbeiten des letzten Kinojahrzehnts. Bei der BBC Umfrage über die 100 größten Movies des noch neuen 21. Jahrhunderts belegte "Vergiß mein nicht" den phänomenalen 6. Rang.
Bevor es mit dem Hauptfilm losgeht, zeigt Gondry dem Publikum einen Werbespot der Firma Lacuna Inc. - um diese medizinische Firma geht es auch im Film, denn der Firmeninhaber Dr. Howard Mierzwiak (Tom Wilkinson) löscht für seine Kunden auf deren Wunsch schmerzhafte Erinnerungen.
Meistens wollen die Menschen ihre Partner aus dem Gedächtnis streichen, die sie immer noch lieben. Auch wenn die Beziehung schon auseinanderging. An einem kalten Februartag erwacht Joel Barish (Jim Carrey), er muss zur Arbeit. Er geht wie immer an den Bahnhof, doch dann entscheidet er sich um und nimmt den Zug nach Montauk am Meer. Als er dort sein Tagebuch zur Hand nimmt, stellt er fest, dass einige Seiten fehlen. Er kann sich aber nicht daran erinnern, dass er sie herausgerissen hat. Irgendwie sind dadurch einige Monate seines Lebens verschwunden und er hat auch keinen Bezug zu dieser Zeit.
Diese Szene wird am Ende des Films wieder eine große Rolle spielen. Aber es ist der Tag, an dem er dort am Strand auf eine junge Frau mit orangerotem Sweatshirt aufmerksam wird. Tatsächlich wird er von der Fremden (Kate Winslet) später auf der Heimfahrt im Zug angesprochen. Sie heißt Clementine und flirtet mit ihm und aus der zufälligen Begegnung entsteht eine Liebesbeziehung.
An diesem Glück nimmt der Zuschauer aber nicht lange teil, denn irgendwann sieht man einen weinender Joel verzweifelt in der Nacht im Auto umherfahren. Dann wird klar, dass die impulsive Freundin nicht nur Schluß mit ihm gemacht hat, sondern auch bei Lacuna Inc. war und ihren Lover aus dem Gedächtnis hat löschen lassen. Als Joel in der Buchhandlung auftaucht, in der sie arbeitet, erkennt sie ihn überhaupt nicht und küsst einen jungen Typen. Er erfährt allerdings von der Löschung und entscheidet nun für sich, dass auch er Clementine aus seinem Gedächtnis verbannen will. Der Arzt arbeitet mit drei Angestellten zusammen. Seine Sekretärin ist die hübsche Mary (Kirsten Dunst) und die beiden wissenschaftlichen Techniker Stan (Mark Ruffalo) und Patrick (Elijah Wood.
Der eigentliche Löschvorgang findet Nachts in Joels Wohnung statt. Er wird mittels Medikamenten in einen Tiefschlaf versetzt und von Stan und Patrick an ein Gerät angeschlossen, das die Erinnerungen im Gehirn lokalisiert und löscht. Doch dies ist bei Joels schwieriger als gedacht...



Was in dieser Nacht in Joels Wohnung geschieht, wird auf einer äußeren und einer inneren Ebene erzählt, die einander überschneiden und beeinflussen. Und auch die Lacuna Crew ist mit an den weiteren Geschehnissen beteiligt - Gondry jongliert mit dem Themen Erinnerungen und menschliches Gedächtnis, er inszenierte dabei äusserst innovativ und phantasievoll in seinem romantischen Liebesfilm, der gleichzeitig auch eine äusserst interessante Science Fiction Variante anbieten kann. Daher wandert nicht nur Joel durch seine Phantasien und durch sein Gedächtnis, sondern auch der Zuschauer erlebt einen wendungsreichen bis aberwitzigen Genremix. Dabei schreckt er auch nicht vor einer sehr chaotischen Erzählweise zurück, die Zeit bewegt sich vorwärts, dann rückwärts - aber keine Angst: Gondry führt die Geschichte zu irgendwann wieder zu einer Einheit aus Zeit und Raum.
Von der Idee her, lässt sich eine gewisse Verwandtschaft zu Filmen wie Gaspar Noes "Irreversible", zu Christopher Nolas "Memento" oder zu Cameron Crowes "Vanilla Sky" nicht leugnen. Der Film 2005 bekam 2 Oscarnominierungen, eine ging an die Hauptdarstellerin Kate Winslet, die aber Hillary Swank in "Boys don´t cry" unterlag. In der Kategorie "Bestes Original-Drehbuch", das Michael Gondry gemeinsam mit Charlie Kaufman und Pierre Bismuth schrieb,  wurde aber ein Sieg eingefahren.
"Vergiß mein nicht !" ist neben "Die Truman Show" und "Der Mondmann" der dritte Film, in dem Jim Carrey auch sein Können als Charakterdarsteller zeigen konnte. Leider wurde er in allen drei Fällen von der Academy übergangen - er wartet bis heute auf eine Nominierung in der Actor-Kategorie.




Bewertung: 9 von 10 Punkten.