Montag, 25. Dezember 2017

Der Mann, der zuviel wusste







































Regie: Alfred Hitchcock

Spione und Kidnapper....

22 Jahre später drehte Alfred Hitchock ein Remake seines britischen Frühwerks "Der Mann, der zuviel wusste". Diese Neuverfilmung wurde einer seiner bekanntesten Filme, nicht zuletzt auch wegen Doris Days Welthit "Que sera, sera", der nicht nur einen Oscar als bester Filmsong erhielt sondern dramaturgisch perfekt in die Handlung eingebettet wurde. Schauplatz des Remakes war Marokko - schillernd und farbenprächtig vom Meister der Suspence eingefangen. Das Original aus dem Jahr 1934 ist da wesentlich düsterer in allen Belangen. Der Schlußakkord in der Royal Albert Hall bleibt zwar sehr ähnlich, aber die Schießerei vor und in der Kirche erinnert schon sehr an Fritz Langs Szenario in "Dr. Mabuse" und darüberhinaus hat Hitchcock gerade in dieser Sequenz einige surreale Momente eingebaut. Auch wurde die Handlung von Marocco in die schöne, aber kalte Winterlandschaft der Schweiz verlagert.
Dort machen Bob und Jill Lawrence (Leslie Banks und Edna Best) gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter Betty (Nova Pilbeam) Skiurlaub in der Schweiz. Sie freunden sich mit dem Skispringer Louis Bernard (Pierre Fresney) an und Jill, die gut mit dem Gewehr umgehen kann, nimmt dabei an einem Wettbewerb im Tontaubenschießen teil. Gerne hätte sie den etwas arroganten Favoriten Ramon (Frank Vosper) besiegt, aber im entscheidenden Moment wird sie durch Bettys Plappern abgelenkt. So bleibt ihr nur dem Sieger zu gratulieren. Unter den Zuschauern befindet sich auch ein sehr auffälliger Mann (Peter Lorre), dem die Lawrences schon mehrmals begegnet sind. Am Abend steht Tanz auf dem Programm. Jills Tanzpartner Louis wird durch eine Fensterscheibe hindurch erschossen. Im letzten Moment bittet er Jill, in seinem Zimmer den Rasierpinsel zu suchen, indem wohl eine wichtige Nachricht an die Botschaft stecken soll. Bob schleicht in das Zimmer, während unten die Leute völlig schockiert und traumatisiert das Geschehen verfolgen. Er findet schließlich die Nachricht und steckt sie kurz vor dem Auftauchen der Polizei ein. Er hat vor in dem folgenden Verhör die Sachlage aufzuklären, doch kurz zuvor bekommt er ein Telegramm zugestellt mit der Information, dass Betty entführt wurde und nur dann am Leben bleibt, wenn er über diese Nachricht schweigt. In London werden die Eheleute auf eigene Faust zu Detektiven und suchen nach ihrer Tochter....


Die Suche endet in einer alten Kapelle. Dort feiert eine seltsame Sekte einen mehr als dubiosen Gottesdienst und dort findet Bob auch zwei alte Bekannte aus der Schweiz wieder. Perfekt ist natürlich wieder die Szene, in der das Attentat in der Royal Albert Hall stattfinden soll. Der Beckenschlag an einer bestimmten Stelle der Musik soll den tödlichen Schuß, den der Scharfschütze aus dem Hinterhalt dort ausführt, übertönen. Eigentlich genau der Stoff aus dem die Hitchock-Klassiker sind. Der Film wurde eine enormer Erfolg. Dabei sind wieder einmal ganz normale Durchschnittsmenschen die Helden der Geschichte, weil sie - ohne dass sie es wollen  - in höchste Gefahr geraten und sich in alptraumhaften Situationen wiederfinden und diese auch bestehen müssen. So war dies bei Roger Thornhill (Der unsichtbare Dritte), bei Richard Hannay (Die 39 Stufen), bei Charlie Newton (Schatten des Zweifels), bei Guy Haines (Der Fremde im Zug) oder L.B.Jeffries (Das Fenster zum Hof). Die Voraussetzungen immer sehr ähnlich, aber immer wieder an Spannung kaum zu überbieten.



Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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