Regie: Daniel Myrick/Eduardo Sanchez
Wald ohne Ende...
Die drei Studenten Heather Donahue (Heather Donahue), Joshua Leonard
(Joshua Leonard) und Michael C. Williams (William C. Williams) haben ein
ehrgeiziges Filmprojekt geplant. Es soll von der im Staat Maryland
berühmt-berüchtigten Blair Hexe handeln, die vor allem im beschaulichen
Städtchen Burkittsville und in den umliegenden Wäldern ihr Unwesen
trieb.
Während einige der Bewohner beim mit mitgefilmten Interview diesen
Mythos für ein reines Schauermärchen halten, sind aber andere wieder von
der Wahrheit dieser alten Hexensage überzeugt. Die Bewohnerin Mary
Brown (Mary Brown) behauptet sogar, diese unheimliche Blairhexe schon
einmal mit eigenen Augen gesehen zu haben, andere sahen mal einen
Nebelgeist den Fluß hervorschweben. 1940 sollen sich grausame Verbrechen
an Kindern des Ortes ereignet haben. Diese sollen angeblich durch den
Einsiedler Rustin Parr getötet wurden, der immer zwei Kinder
gleichzeitig entführte: Ein Kind musste sich jeweils mit dem Gesicht zur
Wand in eine Ecke stellen, während das andere Kind im selben Raum
ermordet wurde. Danach ging es dem Kind, dass an der Wand stehen musste,
an den Kragen.
Am nächsten Tag gehts weiter zum ausgiebigen Wandern in dem unheimlichen
Black Hills Forest, wo die Hexe angeblich hausen soll. Nachdem sie
schon weitab der Zivilisation sind, stellen ihr Auto am Wegrand ab,
schultern ihre Rucksäcke und betreten den Wald. Danach verbringen die
drei ihre erste Nacht im Wald, noch ist alles ruhig. Heather scheint die
Karte, die sie im Gepäck haben, gut lesen zu können. Sie stoßen auch
bald auf eine Art heidnischen oder okkulten Friedhof. Dort finden sie
sieben Steinhaufen; jeder davon soll einem der sieben damals getöteten
Burkittsville-Kinder gelten. In der zweiten Nacht hören sie erstmalig
komische laute Geräusche und auch die Orientierung ist nicht mehr so
gesichert, wie am Tag zuvor....
"Blair Witch Project" ist der inzwischen schon zum Horrorklassiker
avanchierte, 1998 als Mockumentary mit typisch verwackelter Handkamera
angelegt war und das Genre dadurch merklich beeinflusste. Regie führten
Daniel Myrick und Eduardo Sánchez. Durch geschickte Mundpropaganda -
etwa wurde diskutiert, ob es sich um eine tatsächliche Dokumentation
oder einen Spielfilm handelt - wurde die Lowbudget Produktion ein
Riesenerfolg, auch an der Kinokasse.
Vor allem gelingt es den Machern mit sehr wenig Aufwand und Kosten die
Urängste der Zuschauer hervorzulocken, der Irrweg durch den Wald ist
tatsächlich bedrohlich und immer unheimlicher. Bald weicht die
Unbeschwertheit, denn den Protagonisten wird erstmalig bewusst, dass ihr
Verlaufen fatale Folgen haben kann. Unter diesem Gesichtspunkt ähnelt
der Film auch Gus van Sants "Gerry", der ebenfalls zwei Menschen zeigt,
die sich plötzlich in einer kargen Wüstenlandschaft verlaufen.
"Blair Witch" hat natürlich noch die geisterhafte Komponente, die aber
sehr subtil und langsam beginnend, dann etwas steigernd eingesetzt wird.
Es gelingt mit minimalistischen Mitteln einen Gruseleffekt zu schaffen.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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