Sonntag, 10. Dezember 2017

Fish Tank

Regie: Andrea Arnold

Mia kämpft...

Irgendwo in einer Sozialbausiedlung in Essex an der Ostküste von England: Dort lebt die junge Mia Williams (Katie Jarvis), 15 Jahre alt und Schulabbrecherin. Die Perspektiven für später sind miserabel, aber das Mädchen ist eine Kämpferin, die sich durchboxen will. Sie würde gerne HipHop Tänzerin werden, aber ganz so einfach ist das nicht. Immer wieder übt sie in einer der leerstehenden Wohnungen Tanzschritte ein, zuhause wartet eine Mom (Kierston Wareign), die eher wie eine ältere Schwester auftritt und die kleinere Schwester Tyler (Rebecca Griffith), die ihrer älteren Schwester in Punko frechem Fokablular in Nichts mehr nachsteht. Eines Tages bringt die alleinerziehende Mutter ihren neuen Liebhaber Connor (Michael Fassbender) mit nach Hause, der gleich einen guten Draht zu den Kindern seiner Geliebten aufbaut. Ein paar Tage fühlt sich der attraktive Mann für Mia wie eine Art Vater an, doch sie will sich nichts sagen lassen. Vor allem keine guten Ratschläge. Immer wieder versucht sie ein Pferd zu befreien, dass abgemagert auf dem Grundstück nebenan angekettet ist. Das Pferd gehört dem jungen Kyle (Harry Treadaway) mit dem Mia anfängt zu flirten. Sie merkt aber auch, dass sie den Lover ihrer alkoholkranken Mom sexuell atrraktiv findet. Es beginnt eine verwirrende Zeit für das junge Mädchen...




"Fish Tank" von Andrea Arnold steht ganz stark in der Tradition früherer Britfilm-Klassiker wie "Mein wunderbarer Waschsalon" oder "Billy Elliot" - nach dem Motto die besten Geschichten schreibt immer noch das Leben. Und die heruntergekommenen Arbeitersiedlungen bieten eben eine ganz hohe Dramatik. Dank der Hauptdarstellerin Katie Jarvis, die ihrer Figur Leben und Herz einhaucht, ist der Film allerdings auch immer mit einem hoffnungsvollen Schimmer begleitet, was die Trostlosigkeit zwischen Plattenbau und Betonwüste weniger deprimierend einfängt.
Der Film "Fish Tank" wurde vielfach für den europäischen Filmpreis nominiert, auch bei den Filmfestspielen in Cannes konnte er gemeinsam mit "Durst" (Park Chan-Wook) den Preis der Jury gewinnen.
Der Film ist sehr lebendig und dynamisch und die Szene mit der kleinen Keira (Sydney Marie Nash) ist besonders dramatisch ausgefallen.




Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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