Regie: Robert Altman
Suicide is Painless...
Wenig Respekt, dafür aber viel Blut: So in ungefähr der Zustandsbericht es bei der 4077 Einheit des Mobile Army Surgical Hospital aus, ein Lazarett irgendwo in Korea - ungefähr 3 Meilen von der Front entfernt
Die dort praktizierenden Chirurgen Captain Benjamin Franklin Pierce (Donald Sutherland), von allen Hawkeye genannt und der eher konservative, aus den Südstaaten stammende Captain Augustus Bedford Forrest (Tom Skerrit), genannt Duke, verrichten dort ihren anstrengenden Dienst.
Dabei stehen die Chirurgen ständig Soldaten sterben und darüberhinaus vor dem Problem, junge Soldaten wieder so zusammenzuflicken, dass sie wieder für die Front taugen.
Dazwischen flirten sie immer mal wieder recht derb mit den Schwestern, treiben subversive, derbe Streiche mit ihren Kameraden und halten sich mit Sex und Alkohol in guter, zynischer und sarkastischer Laune.
In dieser Hölle muss sich fast zwangsläufig eine Art Anarchie ausbreiten, damit man diese traumatischen Ereignisse, die Alltagsroutine sind, einigermassen ertragen kann und man nicht daran zerbricht.
Der Galgenhumor fungiert als Selbstschutz.
Ein Dorn im Auge ist ihnen der gläubige Arzt Frank Burns (Robert Duvall), der entweder Gott oder einem anderen die Schuld gibt, wenn eine OP daneben geht. Hawkeye und der Duke liegen ihrem Vorgesetzten Colonel Blake (Roger Bowen) , der auch keinen echten Plan hat und die Eskapaden seiner durchgeknallten Chirurgen mitträgt, ständig in den Ohren, dass sie Verstärkung brauchen.
Die kriegen sie dann auch und zwar in Form von "Trapper" John McIntyre (Elliot Gould), ein bärtiger unheimlich wirkender Spezialist, der aus einer rennomierten Bostoner Familie stammt, zur Freude von Hawkeye ebenso begeisterter Golfspieler ist und stets mit einem Glas Oliven ausgerüstet ist, damit der Martini besser schmeckt.
Ebenso neu im Lazarett des Grauens ist die überperfekte Schwester Major Margaret O’Houlihan (Sally Kellerman), die stets die zügellosen Zustände im Camp anprangert.
Inzwischen laufen die zahlreichen wohltätigen, subversiven oder vor allem irre verrückten Aktionen weiter, immer vonre mit dabei sind die Chirurgen. Höhepunkt wird ein Footballspiel mit einer anderen Armee-Einheit, wo die Hauptregel lautet, die geltenden Regel zum Vorteil der eigenen Mannschaft zu beugen...
"MASH" kam zur rechten Zeit, das Publikum dieser Zeit war extrem daran interessiert progressiv zu denken und daher schlug "MASH" an der Kasse wie eine Bombe ein und machte Robert Altman, der sogar von seinen Schauspielern Sutherland und Gould für extrem verrückt und durchgeknallt angesehen wurde, mit einem Schlag weltberühmt.
Es sollten ihm im Laufe der nächsten Jahre viele weitere Klassiker wie "Mac Cabe & Mrs. Miller", "Buffalo Bill und die Indianer", "Nashville", "Eine Hochzeit" oder "Short Cuts" gelingen.
Dabei ist eines der Markenzeichen Altmans in "MASH" ziemlich ausgeprägt: dieser überlappende Dialog, der für eine große Authentizität des Geschehens sorgt.
Die einzelnen Episoden im Lazarett werden von einem Lautsprecher begleitet, der einen japanischen Radiosender überträgt oder in dem ein Militärsprecher Infos durchgibt.
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten.
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