Mittwoch, 27. März 2019
Der weite Ritt
Regie: Peter Fonda
Ruheloser Cowboy in den Weiten des Wilden Westens...
Harry Collings (Peter Fonda), Arch Harris (Warren Oates) und der junge Dan Griffen (Robert Pratt) sind Cowboys, die zusammen reiten. Die drei Männer lagern an einem Fluß, fischen und baden, es herrscht eine ausgelassene Freude. Vor allem Dan träumt davon nach Kalifornien zur Küste zu reiten, dort gibt es Gold, Weiber und eine Menge Spass.
Harry ist der besonnene Typ, doch das war er nicht immer. Er und Arch reiten schon seit 7 Jahren zusammen. Damals hat der 20jährige Harry seine 10 Jahre ältere Frau Hannah (Verna Bloom), mit der er eine Tochter hat, einfach im Stich gelassen und ist losgezogen den Wilden Westen zu erkunden und als Cowboy von Ort zu Ort zu ziehen.
Der Alltag der Männer ist aber alles andere als rosig, während sie sich am Fluß vom Staub und Dreck ihres Nomadendaseins reinwaschen.
Inzwischen liebäugelt Harry immer mehr damit zu Hannah und damit in seine Heimat zurückzukehren. Er weiss allerdings nicht was er vorfinden wird.
Hier an diesem Fluß und in der schönen Harmonie teilt seinen Entschluß den beiden anderen mit, Arch kann ihn irgendwie verstehen, aber findet es schade, dass das gemeinsame Herumziehen nun vor dem Ende steht.
Ganz unvermittelt treibt wenig später der Leichnam eines kleinen Mädchens den Fluss entlang, bringt die ungläubigen Männer zum Verharren und reißt sie aus ihrem kurz gelebten Traum der Friedens.
Am anderen Tag kommen sie in ein Kaff, dass wenig einladend aussieht. Harry und Arch kennen es wohl von früher und haben keine guten Erinnerungen daran.
In dem Wüstendörfchen haben Outlaws und der betrügerische Kaufmann McVey (Vevern Darden) das Sagen. Dieser hat es auf das Pferd von Dan abgesehen und daher kommt es wie gerufen, dass der junge Hitzkopf im Bett von dessen Frau vorgefunden wird...
Peter Fondas "Der weite Ritt" enstand 1971 erzählt nicht nur die Geschichte eines müde gewordenen Streuners, der sich nach Verwurzelung und einem ruhigen Lebensabend sehnt, sondern präsentiert auch eine sensibel inszenierte Geschichte um eine alleinstehende Frau zur Zeit des Wilden Westens.
Grandios ist einmal mehr die Kameraarbeit von Vilmos Zsigmond und auch die Musik von Bruce Langhorn runden den großartigen Gesamteindruck dieses stillen, melancholischen Spätwesterns ab.
Möglicherweise werden Actionliebhaber den Film als zu langweilig abtun, ich fand ihn aber atmosphärisch dicht und enorm spannend, vorausgesetzt man hat Interesse an den Figuren dieses Films.
Leider ist "Der weite Ritt" ähnlich wie Monte Hellmanns exzellente Spätwestern "Das Schiessen" oder "Ritt im Wirbelwind" im Lauf der Zeit stark in Vergessenheit geraten.
Sehr schade, denn mit Peter Fondas Regiearbeit "Der weite Ritt" gilt es nicht nur für Westernfans ein kleines Filmjuwel zu entdecken, dass es verdient hätte, anerkannter Klassiker der 70er Filmdekade zu werden.
Bewertung: 9,5 von 10 Punkten.
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