Regie: Frank Darabont
Das Shawshank Gefängnis...
Mit
den heute zu den großen Filmklassikern zählenden "Forrest Gump", "Pulp
Fiction" und "Die Verurteilten" standen bei der Oscarverleihung 1995
drei würdige Sieger für den Preis des besten Films zur Auswahl. Man ging
von einem Kopf an Kopf Rennen zwischen "Forrest Gump" und "Pulp
Fiction" aus, am Ende wurde es der 27. März 1995 zum großen Triumph für
Robert Zemeckis. Quentin Tarantino erhielt immerhin noch gemeinsam mit
David Avery den Drehbuch-Oscar, doch der Gefängnisfilm von Frank
Darabont ging komplett leer aus. Dabei war er nicht nur als bester Film
nominiert, sondern auch Hauptdarsteller Morgan Freeman hatte Chancen.
Ausserdem waren Kameramann Roger Deakins, Darabont fürs beste Drehbuch
nominiert, sowie in den Kategorie bester Schnitt, bester Tonschnitt und
beste Filmmusik nominiert.
Durch
Mund zu Mund Propaganda gelang es dem Film eine weltweite Fangemeinde
zu begeistern und immer mehr vergrößern zu lassen. Inzwischen wird "Die
Verurteilten" auf der Internet Movie Database mit der Bewertung 9,3/10
als der beste Film überhaupt geführt. Und das Ergebnis an der Kinokasse
konnte sich damals mit 59 Millionen Dollar auch sehen lassen.
Mit
Stephen King verbindet man ja ausschließlich Horror-Romane, doch auch
seine Kurzgeschichten erfreuen sich großer Beliebtheit und sind auch für
die Filmemacher interessant. Unvergesslich die Adaption von "Stand by
me - Das Geheimnis eines Sommers". Auch "The Shawshank Redemption" - so
der Originaltitel von "Die Verurteilten" - ist eine Erzählung des
berühmten Horrorautors.
"Shawshank"
ist ein berüchtigtes Gefängnis im Bundesstaat Maine. Und dort muss der
junge Banker Andy Dufresne (Tim Robbins) seine Strafe wegen Mordes an
seiner Frau (Renee Blaine) und an deren Liebhaber (Scott Mann) absitzen.
Er hat zwar seine Unschuld beteuert, doch das Gericht hat ihm kein Wort
geglaubt.
Das
Gefängnis wird mit eisenharter Hand von dem frommen Direktor Samuel
Norton (Bob Gunton) geleitet. Im Jahr 1947 stört es auch niemanden, wenn
dort die Schwerverbrecher nicht mehr lebend herauskommen. Manche
zerbrechen schon am ersten Tag ihrer Inhaftierung, denn wer psychisch
durchdreht, der wird von Byron Hadley (Clancey Brown), dem brutalen Chef
der Gefängniswärter, aufs Übelste zusammengeschlagen.
Erschwerend
kommt hinzu, dass auch Vergewaltigungen an der Tagesordnung sin.
Frischfleisch wie Dufresne fallen dem lüsternen Bogs Diamond (Mark
Rolston) sofort als neues Objekt seiner Begierde auf. Manche Insassen
sind schon mehrere Jahrzehnte hier gefangen. Der Bibliothekar Brooks
Hadlen (James Whitmore) kann sich ein Leben ausserhalb der Mauern schon
gar nicht mehr vorstellen, er wurde 1905 hier untergebracht. Auch der im
Gefängnis als Schmuggler und Organisator bekannte Ellis Boyd Redding
(Morgan Freeman), der "Red" genannt wird, hat schon 20 Jahre auf dem
Buckel. Er ist es auch, der sich mit Andy Dufresne anfreundet und ihm
einen kleinen Geologenhammer organisiert und fürs Auge ein
Riesenfilmposter der angesagten Filmgöttin Rita Hayworth. Die Jahre
vergehen und so wird aus Rita irgendwann Marilyn Monroe, aus Marilyn der
Busenstar Raquel Welch. Als der junge Tommy Williams (Gil Bellows) nach
Shawshank verlegt wird, erhält Andy eine Information, die ihm
vielleicht ermöglicht seinen Fall neu aufzurollen. Doch dies möchte der
Gefängnisdirektor verhindert, denn Andy hat sich in all den Jahren durch
sein finanzielles und steuerliches Wissen für das Gefängnis
unersetzlich gemacht...
Mit
"Die Verurteilten" hat Frank Darabont einen großartigen Geefängnisfilm
inszeniert, der zu den besten seiner Sparte gehört. Fünf Jahre später
wagte sich der US-Filmregisseur ungarischer Herkunft ein weiteres Mal an
einen ähnlichen Stoff - eine weitere Gefängnisstory nach einer
Erzählung von Stephen King. Auch "Green Mile" wurde ein riesiger Erfolg.
Schade, dass der Regisseur nur sehr wenige Filme dreht - 2007 entstand
mit "Der Nebel" ein fast perfekter Horrorfilm und fürs TV drehte
Darabont den Pilotfilm zur erfolgreichen Kultserie "The Walking Dead".
Das beeindruckende Spiel der beiden Hauptdarsteller Freeman und Robbins
hat natürlich einen sehr großen Anteil am Gelingen des Films. Das
wunderbare Drehbuch, dass sich viel Zeit lässt die Geschichte einer
Männerfreundschaft zu entwickeln, tut dann das Übrige. Und wie es eine
Erlösung aus dem "Shawshank" Knast gibt, gibts am Schluss als Zugabe für
den erstaunten Zuschauer.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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