Dienstag, 19. März 2019

Die Verurteilten







































Regie: Frank Darabont

Das Shawshank Gefängnis...

Mit den heute zu den großen Filmklassikern zählenden "Forrest Gump", "Pulp Fiction" und "Die Verurteilten" standen bei der Oscarverleihung 1995 drei würdige Sieger für den Preis des besten Films zur Auswahl. Man ging von einem Kopf an Kopf Rennen zwischen "Forrest Gump" und "Pulp Fiction" aus, am Ende wurde es der 27. März 1995 zum großen Triumph für Robert Zemeckis. Quentin Tarantino erhielt immerhin noch gemeinsam mit David Avery den Drehbuch-Oscar, doch der Gefängnisfilm von Frank Darabont ging komplett leer aus. Dabei war er nicht nur als bester Film nominiert, sondern auch Hauptdarsteller Morgan Freeman hatte Chancen. Ausserdem waren Kameramann Roger Deakins, Darabont fürs beste Drehbuch nominiert, sowie in den Kategorie  bester Schnitt, bester Tonschnitt und beste Filmmusik nominiert.
Durch Mund zu Mund Propaganda gelang es dem Film eine weltweite Fangemeinde zu begeistern und immer mehr vergrößern zu lassen. Inzwischen wird "Die Verurteilten" auf der Internet Movie Database mit der Bewertung 9,3/10 als der beste Film überhaupt geführt. Und das Ergebnis an der Kinokasse konnte sich damals mit 59 Millionen Dollar auch sehen lassen.
Mit Stephen King verbindet man ja ausschließlich Horror-Romane, doch auch seine Kurzgeschichten erfreuen sich großer Beliebtheit und sind auch für die Filmemacher interessant. Unvergesslich die Adaption von "Stand by me - Das Geheimnis eines Sommers". Auch "The Shawshank Redemption" - so der Originaltitel von "Die Verurteilten" - ist eine Erzählung des berühmten Horrorautors.
"Shawshank" ist ein berüchtigtes Gefängnis im Bundesstaat Maine. Und dort muss der junge Banker Andy Dufresne (Tim Robbins) seine Strafe wegen Mordes an seiner Frau (Renee Blaine) und an deren Liebhaber (Scott Mann) absitzen. Er hat zwar seine Unschuld beteuert, doch das Gericht hat ihm kein Wort geglaubt.
Das Gefängnis wird mit eisenharter Hand von dem frommen Direktor Samuel Norton (Bob Gunton) geleitet. Im Jahr 1947 stört es auch niemanden, wenn dort die Schwerverbrecher nicht mehr lebend herauskommen. Manche zerbrechen schon am ersten Tag ihrer Inhaftierung, denn wer psychisch durchdreht, der wird von Byron Hadley (Clancey Brown), dem brutalen Chef der Gefängniswärter, aufs Übelste zusammengeschlagen.
Erschwerend kommt hinzu, dass auch Vergewaltigungen an der Tagesordnung sin. Frischfleisch wie Dufresne fallen dem lüsternen Bogs Diamond (Mark Rolston) sofort als neues Objekt seiner Begierde auf. Manche Insassen sind schon mehrere Jahrzehnte hier gefangen. Der Bibliothekar Brooks Hadlen (James Whitmore) kann sich ein Leben ausserhalb der Mauern schon gar nicht mehr vorstellen, er wurde 1905 hier untergebracht. Auch der im Gefängnis als Schmuggler und Organisator bekannte Ellis Boyd Redding (Morgan Freeman), der "Red" genannt wird, hat schon 20 Jahre auf dem Buckel. Er ist es auch, der sich mit Andy Dufresne anfreundet und ihm einen kleinen Geologenhammer organisiert und fürs Auge ein Riesenfilmposter der angesagten Filmgöttin Rita Hayworth. Die Jahre vergehen und so wird aus Rita irgendwann Marilyn Monroe, aus Marilyn der Busenstar Raquel Welch. Als der junge Tommy Williams (Gil Bellows) nach Shawshank verlegt wird, erhält Andy eine Information, die ihm vielleicht ermöglicht seinen Fall neu aufzurollen. Doch dies möchte der Gefängnisdirektor verhindert, denn Andy hat sich in all den Jahren durch sein finanzielles und steuerliches Wissen für das Gefängnis unersetzlich gemacht...





Mit "Die Verurteilten" hat Frank Darabont einen großartigen Geefängnisfilm inszeniert, der zu den besten seiner Sparte gehört. Fünf Jahre später wagte sich der US-Filmregisseur ungarischer Herkunft ein weiteres Mal an einen ähnlichen Stoff - eine weitere Gefängnisstory nach einer Erzählung von Stephen King. Auch "Green Mile" wurde ein riesiger Erfolg. Schade, dass der Regisseur nur sehr wenige Filme dreht - 2007 entstand mit "Der Nebel" ein fast perfekter Horrorfilm und fürs TV drehte Darabont den Pilotfilm zur erfolgreichen Kultserie "The Walking Dead". Das beeindruckende Spiel der beiden Hauptdarsteller Freeman und Robbins hat natürlich einen sehr großen Anteil am Gelingen des Films. Das wunderbare Drehbuch, dass sich viel Zeit lässt die Geschichte einer Männerfreundschaft zu entwickeln, tut dann das Übrige. Und wie es eine Erlösung aus dem "Shawshank" Knast gibt, gibts am Schluss als Zugabe für den erstaunten Zuschauer.






 Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

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