Montag, 4. März 2019

Paper Moon


Regie: Peter Bogdanovich

Addie Pray....

"Paper Moon" ist einer der drei Filmhits von Peter Bogdanovich, die alle in den frühen 70er Jahren entstanden. Er spielte mit 30 Millionen Dollar sogar ein bisschen mehr ein als der Vorgänger "Die letzte Vorstellung". Der Nachfolger "Is was, Doc" wurde mit 66 Millionen Dollar Einspielergebnis der größte Hit des Filmemachers.
"Paper Moon" wurde in schwarz-weiß gedreht und besticht mit den Bildern des Kameramannes Laszlo Kovaks. Er bescherte die erst 10jährigem Tatum O´Neal, die Tochter von Hauptdarsteller Ryan 0´Neal, mit dem Oscar als beste Nebendarstellerin. Sie ging damit als jüngste Academy Award Gewinnerin in die Geschichte der Oscar-Verleihungen ein. Co-Star Madeline Kahn wurde immerhin nominiert - ausserdem gabs zwei weitere Nominierungen für den besten Sound und für das beste adaptierte Drehbuch.
Erzählt wird die Geschichte des eleganten Gauners Moses Pray (Ryan O´Neal), der mit seinem klapprigen Auto während der großen Wirtschaftskrise im ländlichen Kansas des Jahres 1935 Bibeln verkauft. Diese kauft er zu Schleuderpreisen ein und versucht sie mit einem viel höheren Preis an den Mann zu bringen. Er orientiert sich dabei an den Todesanzeigen aus den zeitungen. Dort kann er ersehen, welche Männer gerade beerdigt worden sind. Den Witwen lügt er vor, dass der Verstorbene diese Bibel noch vor dem Tod - mit persönlicher Widmung für die geliebte Ehefrau - bestellt hat. So steht er vor der Tür dieser Hinterbliebenen und meistens können die dann gar nicht anders als für das bestellte Buch der Bücher stolze 7 oder 8 Dollar hinzublättern. In der ersten Szene des Films besucht er aber aus privaten Gründen eine Beerdigung. Eine gute Freundin ist durch einen Autounfall verstorben. Sie hinterlässt ihre kleine Tochter Addie (Tatum 0´Neal). Die Nachbarn munkeln, dass sie sogar seine Tochter sein könnte, denn die Tochter hat das gleiche Kinn wie er. Sie überreden Moses die Kleine bis nach Missouri mitzunehmen - dort wohnt die einzige Verwandte des Mädchens, Tante Billie (Rose Marie Rumbley). Bald merkt Moses, dass Addie Loggins ein ganz aufgewecktes Kind ist mit einem extrem guten Geschäftssinn. So wird sie auch beim Bibelverkaufen seine Partnerin. Und auch Addie lässt sich nicht leicht abschütteln, sie möchte bei ihrem möglichen Daddy bleiben. Der lernt auf der Odyssee durch Kansas irgendwann die Tänzerin Trixie Delight (Madeline Kahn) kennen, die mit ihrer dunkelhäutigen Zofe Imogene (P. J. Johnson) durch die Lande zieht. Sie weiß was die Männer mögen und wickelt Moses um den Finger. Bald wird aus dem Duo ein Quartett. Addie versucht aber die Frau wieder loszuwerden. Gar nicht so einfach. Zum Glück gibt es Rezeptionisten wie Floyd (Burton Gilliam). Irgendwann legt sich Moses auch mit Schmugglern an. Nur dumm, dass des Schmugglers Bruder Deputy Hardin (John Hillerman) ist...






 Zuerst hieß das Projekt "Addie Pray", aber auf Rat von Bogdanovich Mentor Orson Welles kam man irgendwann auf den Namen "Paper Moon" und machte diesen bekannten Song aus den 30ern zum Leitmotiv der Geschichte. Auf dem Jahrmarkt versucht die kleine Addie vergeblich ihren "Dad" zu überreden ein gemeinsames Foto zu machen - beide sollten auf einem künstlichen Halbmond sitzen. Moses besuchte aber lieber zum x-ten Mal die Vorstellung von Miss Trixie Delight. So setzte sich Addie alleine auf den Mond und dieses Bild wird dann zu ihrem Abschiedsgeschenk für Moses, der sie am Ende bei der besorgten Tante abliefert. Doch damit ist der Film noch nicht zu Ende, schließlich soll es ein happyend zwischen Vater und Tochter werden. Und der Zuschauer wurde von einem wunderbaren Nostalgiefilm bezaubert, der zwar nicht die Melancholie von "Die letzte Vorstellung" hat, aber durchweg stimmungsvoll und atmosphärisch eine Zeit aufleben lässt, in der die Armut des Landes aus vielen Szenen heraussticht.








Bewertung: 10 von 10 Punkten

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