Regie: Alfred Hitchcock
Allein gegen Terroristen, die eine Dikatur wollen....
Die beiden Freunde Ken Mason (Virgil Summers) und Barry Kane (Robert
Cummings) sind Arbeiter und während des Kriegs in einer Flugzeugfabrik
beschäftigt, die Bomber produziert.
Es ist gerade Pause und die vielen hundert Arbeiter drängen sich alle in
die Kantine. Da Ken eine Blondine angafft, stösst er mit seinem
Hintermann zusammen, der daraufhin zu Boden fällt und mit ihm einige
Briefe.
Barry ist den beiden behilflich und gibt dem Fremden (Norman Lloyd) die Briefe, auf denen der Name Frank Fry zu lesen ist.
Der Mann ist eher unfreundlich und abweisend und nimmt auch nur zögerlich die Entschuldigung Kens an.
Während des Essens steigt Rauch aus den Lager- und Fertigungshallen auf,
es entsteht ein Brand. Der Fremde gibt Barry einen Feuerlöscher, dieser
reicht ihn an seinen Freund weiter. Als dieser den Löscher betätigt,
bricht die Hölle los und er stirbt in dem flammenden Inferno.
Als die Polizei ihre Ermittlungen durchführt, wird dieser Mr. Fry gesucht, der allerdings als Mitarbeiter gar nicht existiert.
Als auch noch klar wird, dass der Feuerlöscher mit Benzin gefüllt war, geht man von einem gezielten Anschlag aus.
Schnell kommt Barry in den Verdacht selbst ein Saboteur zu sein, der seinen eigenen Freund ermordet hat.
Um seine Unschuld zu beweisen, muss der junge fliehen. Er erinnert sich
an die Adresse, die auf dem Brief stand und per Anhalter gehts flüchtend
vor der Polizei in Richtung Bestimmungsort.
Er wird von Fernfahrer Mac (Murray Alper) mitgenommen, bevor er auf der
Ranch des reichen und einflussreichen Mr. Tobin (Otto Kruger) in Gefahr
gerät. Im Wald trifft er auf den blinden Eremiten Philip Martin (Vaughn
Glaser), der erste überhaupt, der von seiner Unschuld überzeugt ist.
Dessen widerspängstige Nichte Pat (Priscilla Lane) soll Barry
weiterhelfen, bald landet das unfreiwillig durchs Schicksal
zusammengewürfelte Paar bei einer fahrenden Zirkustruppe, die ebenfalls
durch demokratische Abstimmung beschliessen, Barry zu helfen.
Doch der Showdown mit einer elitären Spionagevereinigung steht erst noch an...
"Saboteure" entstand 1942 und ist sozusagen Hitchcocks amerikanische Variante zu seinen "39 Stufen".
Sein äusserst erfolgreiches Motiv "Unschuldiger wird des Mordes
verdächtigt und muss allein auf der Flucht die wahren Mörder stellen,
weil ihm keiner glaubt" griff er 1959 noch einmal auf und vollendete
diese spannende Variante in "Der unsichtbare Dritte" in höchster
Perfektion.
Nichtsdestotrotz sind die früheren Varianten ebenso extrem spannend und
die Story funktionierte schon immer bestens. Vor allem, wenn dann noch
auf dem gefahrvollen Weg zu den Mördern diese Hitchcock Blondine und
mögliche Frau fürs Leben auftaucht.
Mir persönlich gefällt die britische Variante etwas besser, aber auch
der etwas kühler konzipierte "Saboteure" hat seine tollen Momente und
gehört auch zu den besten dieser Spionage-Paranoia Thriller, die während
und kurz nach dem Krieg entstanden.
Klasse ist die Szene in der Flugzeughalle, als langsam dieser Vorhang sich wegen dem Rauch verdunkelt und Panik entsteht.
Mit dem Blinden Mann, der besser sieht als die Sehenden und den Freaks
aus dem Zirkus hat man ein bisschen das Gefühl, als wenn Hitch in den
amerikanischen Horrorfilmen der 30er gekramt hätte und Elemente aus
"Frankensteins Braut" und "Freaks" in die Story eingefügt hätte.
Jedenfalls bietet dieses fahrende Volk von Liliputanern, bärtigen Frauen
mit Lockenwicklern im Bart und siamesischen Zwillingen eine kuriose,
sehr stimmige Abwechslung.
Dazu ein guter Bösewicht mit blondem Haar - Norman Lloyd hat diese mysteriöse Aura, die irgendwie beängstigend wirkt.
Die Oberschicht kommt auch nicht gut weg, entpuppt sich doch die Elite
der feinen Gesellschaft als Staatsfeinde, die eine Diktatur errichten
wollen. Dazu wollen diese Irren sogar den Hoover Staudamm (damals noch
Boulder Dam) sprengen.
Witzigerweise wird die Freiheitsstatue zum Kampfort zwischen Gut und Böse.
Bewertung: 9 von 10 Punkten
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