Sonntag, 18. Juli 2021

Reise aus der Vergangenheit


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Irving Rapper

Wir haben die Sterne...

"Now Voyager" (deutscher Titel: Reise aus der Vergangenheit" wurde 1942  von Irving Rapper inszeniert und spielte damals 4,1 Millionen Dollar ein. Ein sehr gutes Ergebnis und Bette Davis festigte mit diesem Schmachtfetzen ihren Ruf als eine der besten Darstellerinnen des Films. Für ihre Rolle als Charlotte Vale, die sich vom hässlichen Entlein zum superschönen Schwan wandelt, bekam sie natürlich zu Recht eine weitere Oscarnominierung. Auch ihre Kollegin Gladys Cooper als herrschsüchtige Mutter wurde in der Kategorie "Nebendarstellerin" berücksichtigt und Max Steiner wurde sogar Sieger in der Kategorie "Beste Musik".
Der Schlußsatz ist auch irgendwie unsterblich "Oh Jerry, lass uns nicht nach dem Mond fragen, wir haben doch die Sterne".
Weitere bekannte Filme von Irvin Rapper sind "Die Glasmenagerie", "Roter Staub" und "Die Liebe der Marjorie Morningstar".
"Now Voyager" hat natürlich eine schöne Botschaft, denn der Hauptfigur gelingt es sich aus ihrer alten verhassten Rolle im Leben zu befreien und sich ganz neu zu erfinden. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Olive Higgings Prouty aus dem Jahr 1941. Die Schriftstellerin entlehnte ihren Titel dem Gedicht von Walt Whitman "The Untold Want", das übersetzt heißt "Der unermässliche Mangel an Leben und Land wird nie gewährt. Nun Reisender, segle hinaus, um zu suchen und zu finden" - eine Liebeserklärung an das Leben sozusagen.
Und in der ersten Sequenz sieht der Zuschauer eine Bette Davis als alte Jungfer. So sieht die introvertierte Charlotte Vale auch aus. Ihre Mutter (Gladys Cooper) besteht ja auch auf diesen schlichten, wenig attraktiven Kleiderstil, die wenig vorteilhafte Brille verstärkt den Eindruck. Charlottes Schwägerin Lisa (Ilka Case) hat einen rennomierten Psychiater (Claude Rains) in die Villa der Vales eingeladen, um sich ein Bild von Charlotte zu machen.  Lisa glaubt, dass ihre Verwandte kurz vor einem Nervenzusammenbruch steht. Tatsächlich leidet die verschüchterte Frau auch unter der Knute ihrer extrem dominanten Mutter, die das Leben der Tochter vollkommen beherrscht. Freiheit ist Fehlanzeige - das merkt dieser Dr. Jaquith und kennt auch den Grund für die emotionale Mißhandlung seitens der Mutter. Es war ein ungewolltes Kind. In seiner Klinik erholt sich die unterdrückte Frau und verlässt schließlich nach einiger Zeit das Krankenhaus - sie entschließt sich ihrem Leben neue Impulse zu geben und auch mit Menschen in Kontakt zu treten. Auf einer längeren Kreuzfahrt lernt sie den verheirateten Jeremiah Duvaux Durrance (Paul Henreid) kennen. Die beiden Seelenverwandten kommen sich langsam näher...



Daraus entsteht dann sowas wie die große Liebe des Lebens, die allerdings am Ende theoretisch ausgelebt wird und in der Jeremiahs Tochter Tina (Janis Wilson) irgendwann eine große Rolle spielen wird. Bette Davis ist natürlich ist Topform und mit ihr das gesamte Ensemble in diesem sehr emotionalen Hollywood-Klassiker.




Bewertung: 8,5 von 10 Punkten. 

 

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