Regie: Francesco Rosi
Der Befehl zur Rückeroberung eines Berges..
Der meistens auf Mafiafilme spezialisierte italienische
Filmregisseur Francesco Rosi drehte 1970 den Antikriegsfilm "Bataillon
der Verlorenen" - die Geschichte spielt in der Hochebene von Asiago
während des 1. Welkrieges um 1916 und konzentriert sich vor allem auf
den Monte Fior, der zunächst in italienischer Hand war, dann aber
aufgegeben und der feindlichen Österreichischen Armee überlassen wurde.
Die Österreicher haben schon nach kurzer zeit den Berg in eine
uneinnehmbare Festung verwandelt. Doch die italienische Heeresleitung
gibt den Befehl heraus die Rückeroberung des strategisch wichtigen
Berges sofort vorzunehmen. Es ist ein Himmelfahrtskommando. Dabei
konzentriert sich Francesco Rosi ("Wer erschoß Salvatore G.", "hände
über der Stadt", "Die Macht und ihr Preis", "Christus kam nur bis
Eboli") vor allem auf die Empfindungen der einfachen Soldaten, die
unfähig sind die Verhältnisse zu ändern und den Befehlen von Oben folgen
müssen. Die Offiziere der Mittelschicht fungieren dabei sowohl als
Befehlsempfänger der ihnen übergeordneten abgefeimten Generäle als auch
als Mittler für die einfachen Soldaten, für die sie in einigen Fällen
auch Verständnis aufbringen. Denn die Befehle kosten immer sehr viel
Menschenleben. General Leone (Alain Cuny) ist dabei unerbittlich und
stellt die Disziplin über alles. Beim Marsch in Richtung Berg werden sie
in einem Waldgebiet von den Österreichern beschossen, einer der Männer
ruft verzweifelt "Halt" und für diesen spontanen Ausruf soll der Mann
nach Leones Willen mit dem Leben bezahlen. Sein Rufen habe die Moral der
Kameraden untergraben, die ja den Berg zurückerobern müssen. Der
sozialistisch geprägte Leutnant Ottolenghi (Gian Maria Volonte) soll
diesen absurden wie grausamen Befehl ausführen. Zum Glück hat er eine
zündende Idee, wie der Mann dem Todesurteil entgeht. Er lässt seine
Untergebenenen einige Schüsse abfeuern und präsentiert einen bereits
durch die Österreicher getöteten Kameraden dem General als den Mann, den
er gerade eben exekutiert hat. Ottolenghi ist klug und besonnen und
verhält sich in einem Protest von anderen Einheiten, der nahe der
Meuterei angesiedelt hat, zurückhaltend und schreitet nicht ein, er
pfeift auch seine Untergebenen zurück die Ruhe zu bewahren, denn es sei
nicht der richtige Zeitpunkt für einen derartigen Protest. Als er
gebeten wird sich an der Erschießung der letzten Protestler zu
beteiligen, gibt er aber ein klares "Nein" zur Antwort. Zur Division
stößt auch das Bataillon des jungen Patrioten leutnant Sassu (Mark
Frechette), der langsam erkennt wie schmutzig dieser Krieg tatsächlich
ist. Nach diversen Kämpfen mit vielen sinnlosen Toten kommt es erneut zu
einer Meuterei. Jetzt bekommt er den Befehl von dem brutalen Major
Malchiodi (Franco Grazisoi) die ungehorsamen Soldaten standrechtlich zu
erschießen...
Am Ende wird der einstige Idealist, der sich freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet hat, zum Opfer. Er endet vor dem Exekutionskommando, dass der General veranlasst hat. Francesco Rosis Film ist ein düsterer Film mit sehr beklemmenden Bildern des Krieges. Die Schlachten sind schmutzig inszeniert und es gibt kaum Erholungspausen für die geschundenen Männer. Natürlich fehlt bei Rosi die sozialkritische Botschaft nicht - er inszenierte ein scharfe und parteiliche Analyse der Militärhierarchie als Spiegel gesellschaftlicher Machtverhältnisse, verbunden mit der Aufforderung zur Solidarität der Soldaten gegen die Unmenschlichkeit der Führer. Eine Zielvorstellung, die aber in der Realität nicht machbar ist.
Am Ende wird der einstige Idealist, der sich freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet hat, zum Opfer. Er endet vor dem Exekutionskommando, dass der General veranlasst hat. Francesco Rosis Film ist ein düsterer Film mit sehr beklemmenden Bildern des Krieges. Die Schlachten sind schmutzig inszeniert und es gibt kaum Erholungspausen für die geschundenen Männer. Natürlich fehlt bei Rosi die sozialkritische Botschaft nicht - er inszenierte ein scharfe und parteiliche Analyse der Militärhierarchie als Spiegel gesellschaftlicher Machtverhältnisse, verbunden mit der Aufforderung zur Solidarität der Soldaten gegen die Unmenschlichkeit der Führer. Eine Zielvorstellung, die aber in der Realität nicht machbar ist.
In einer der besten Szenen von Uomini Contro" steigt der General
aus dem Schützengraben, die feindlichen Kugeln pfeifen heran, ohne ihn
allerdings zu treffen. Nach kurzer Zeit steigt er wieder zurück in den
Schützengraben und fragt: „Welcher Soldat will dem mutigen Beispiel
seines Generals folgen?“ Ein junger Soldat meldet sich. Vergeblich reden
die Offiziere auf ihn ein: „Die österreichischen Scharfschützen haben
jetzt nachkorrigiert, du bist in Lebensgefahr!“ Tatsächlich wird der
Soldat sofort tödlich getroffen. Seine Kameraden stecken dem Sterbenden
nach antikem Brauch eine Münze zwischen die Zähne, damit er die
Überfahrt über den Todesfluss Styx bezahlen kann. Lobenswert ist auch
die Kameraarbeit (Pasqualino de Santis) und die eindringliche Musik
(Piero Piccione).
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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