Regie: Hal Ashby
Der Spezialauftrag...
Als Filmeditor bekam der spätere Regisseur Hal Ashby für seine
Leistung in Norman Jewisons "In der Hitze der Nacht" den Oscar. 1970
folgte mit "Der Hausbesitzer" sein Debüt als Regisseur. "Harold und
Maude" , der zunächst als Misserfolg an der Kinokasse galt, legte sich
aber in den Folgejahren eine immer mehr steigende Fangemeinde zu, so
dass er zu einem der bekanntesten Kultfilme Hollywoods avancierte. In
den 70er Jahren drehte er seine bekanntesten und besten Filme: "Dies
Land ist mein Land, "Shampoo", "Coming home" oder "Willkommen Mr.
Chance". Auch der mit tragischen Untertönen versehene Militärfilm "Das
letzte Kommando" gehört zu seinen Highlights. Der Film entstand 1973 und
spielte 10 Millionen Dollar ein, was für die Macher sehr enttäuschend
war. Heute geht man von einer unglücklichen Marktstrategie aus, die dem
Film die Chance nahm, auch an der Kasse einen guten Umsatz hinzulegen.
Man wollte die Oscarvergabe abwarten, aber als die drei Nominierungen
(Hauptdarsteller Jack Nicholson, Nebendarsteller Randy Quiad und bestes
Drehbuch Robert Towne) nicht in Siege umgewandelt wurde, war das
Schicksal des Films besiegelt. Vor allem Hauptdarsteller Jack Nicholson
wurde für seine Rolle als Billy "Bad Ass" Budusky hochgelobt. Er gab
später einmal an, dass er sehr enttäuscht war den Oscar nicht zu
bekommen. Er unterlag im oscarjahr Jack Lemmon für seine Rolle in "Save
the Tiger". Im folgenden Jahr musste er sich für "Chinatown" erneut
geschlagen geben, denn die meisten Stimmen bekam Art Carney für "Harry
und Tonto". Ein Jahr später war es dann aber endlich soweit: Nicholson
bekam den Academy Award für seine unvergessene Rolle in Milos Formans
"Einer flog übers Kuckucksnest".
Die Geschichte in "The last Detail" beginnt am Samstag, den 15.
Dezember 1973. Die beiden Navymatrosen Billy Budusky (Nicholson) und
"Mule" Mulhall (Otis Young) sind in Norfolk, Virginia stationiert und
etwas gelangweilt vom eintönigen Kasernenleben. Ihr Vorgesetzer hat aber
entschieden ihnen einen Spezialauftrag zu geben. Sie haben eine Woche
Zeit, um den 18-jährigen Matrosen Larry Meadows (Randy Quaid) zum
Marinegefängnis Portsmouth in der Nähe von Kittery, Maine zu
eskortieren. Meadows Vergehen ist zwar lächerlich gering, aber die
Strafe ist vollkommen unverhältnismäßig, denn der Junge wandert für 8
Jahre in den Knast und wird unehrenhaft aus der Armee entlassen. Meadows
hat 40 Dollar aus einem Wohltätigkeitsfonds gestohlen, sein Pech war es
jedoch, dass sie von der Frau eines hohen Offiziers geführt wurde.
Unterwegs freunden sich die beiden Haudegen mit dem naiven Youngster an
und daher machen sie öfters mal Halt. Nach etlichen Drinks, einem Besuch
bei einer obskuren religiösen Gemeinschaft, einem Bordellbesuch und
Kneipenschlägereien versucht Meadows zu fliehen..Hal Ashby ist eine zeitlose Metapher gelungen, die eine generelle menschliche Hilflosigkeit gegenüber staatlichen Institutionen aufzeigt. Trotz den witzigen und humorvollen Einlagen ist "The last detail" vor allem durch das uabwendare Ende ein trauriger Film, der einen unbarmherzigen Militärapparat skzizziert. In Nebenrollen ist auch Nancy Allen zu sehen. Die Rolle der junge Prostituerten wird von Carol Kane (bekannt durch "Hester Street") verklörpert..
Bewertung. 9,5 von 10 Punkten
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