Samstag, 21. Januar 2023

Greystoke - Herr der Affen


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Hugh Hudson

Aufgewachsen im Dschungel...

Mit der Geschichte "Tarzan of the Apes" des Schriftstellers Edgar Rice Burroughs fing alles an. Tarzan, eigentlich Lord Greystoke, ist der Herrscher des Dschungels, von Affen großgezogen und deren Sprache sprechend. Gleich nach dem Erscheinen des Buches wurde die Geschichte auch erstmalig verfilmt und Darsteller wie Elmo Lincoln, Johnny Weissmüller, Buster Crabbe, Herman Brix, Lex Barker oder Gordon Scott wurden durch diese Rolle zu Publikumslieblingen. In den 70er Jahren startete sogar eine erfolgreiche Fernsehserie mit Ron Ely. Diese Popularität der Heldenfigur aus dem Dschungel Afrikas hält bis heute an. Der bis dato letzte Tarzan Darsteller war Alexander Skarsgard, dessen Film "Legend of Tarzan" 356 Millionen Dollar einspielte.
Der düsterste Tarzanfilm ist aber nach wie vor Hugh Hudsons 1984 erschienener "Greystoke - Die Legende von Tarzan, Herr der Affen" mit Christophe Lambert in der Titelrolle. Dem britischen Regisseur gelang 1981 mit "Die Stunde des Siegers" ein Welterfolg, der sogar als bester Film des Jahres mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Auch "Greystoke" wurde von der Kritik sehr gelobt, zumal sich Hudsons Verfilmung viel stärker an die Vorlage von Edgar Rice Burroughs hält als seine Vorgänger und Nachfolger. Die Affen werden alle von Menschen gespielt und die Masken sind täuschend echt. So spielt Peter Elliot das dominante Männchen aus der Affengemeinschaft, der schließlich schließlich zu Johns Adoptivvater wurde. Die Affenmutter wird von Alisa Berg gespielt. John Alexander ist als aggressives Männchen der Gruppe eingesetzt, der das Menschenkind von Anfang an hasst. Hudson beauftragte einen Primatologen, der Schimpansen erfolgreich in der Gebärdensprache für Gehörlose unterrichtet hat. In Vorbereitung auf den Film träinierte Hauptdarsteller Lambert mit echten Affen und sagte anschließend, dass er keine Angst vor Ihnen gehabt hätte, aber er musste ihnen Respekt zollen.
Und mit viel Respekt geht auch Hugh Hudson auf den Kern der Geschichte ein. Diese Arrganz der Menschen gegenüber den Tieren, die Grausamkeiten erfahren, selbst in den Zoos und natürlich auch in den Museen, wo die ausgestopft ausgestellt werden. Der Held ist ein Mann, der zwischen den Welten hin- und hergerissen ist. Er wuchs als Wilder bei den Primaten auf und kann sich im Dschungel gut behaupten, es fällt ihm jedoch deutlich schwerer sich den zivilisierten Gepflogenheiten anzupassen. John Lord Clayton (Paul Geoffrey) und seine schwangere Frau Alice Cheryl Campbell) erleiden an der afrikanischen Küste Schiffbruch. Da keine Hilfe zu erwarten ist baut sich John ein Haus in den Bäumen und seine Frau bringt einen Jungen zur Welt. Beobachtet werden die Fremden von einer Gruppe von neugierigen Affen. Als Alice krank wird und an Malaria stirbt, wird das Baumhaus von den Affen besucht. Als John die ungebetenen Gäste vertreiben will, kommt es zum Kampf und John stirbt an den dadurch entstandenen Verletzungen. Ein Weibchen der Gruppe, Kala, die ihren vor kurzem verstorbenen Säugling bei sich trägt, hört das Schreien des Kindes in seiner Krippe. Sie adoptiert den Jungen und zieht in als Mitglied der Affen auf. Er lernt die Sprache der Gorillas und lernt laufen. Er lernt auch wie man eine Liane schwingt. Im Alter von 12 Jahren entdeckt der Junge das Baumhaus, in dem er als Baby mit seinen echten Eltern lebte. Er erkennt durch einen Spiegel, den er dort findet, dass er im Vergleich zu den Affen anders aussieht. Eines Tages wird seine Mutter von einer Gruppe von Eingeborenen getötet und aus Rache tötet er diesen Mann. Jahre später reist der belgische Entdecker Philippe d´Arnot (Ian Holm) mit einer Gruppe britischer Abenteurer den Fluß entlang. Er ist angewidert von der brutalen Art dieser Jäger und dem Credo "Blut und Sport". Die Gruppe wird von Pygmäen angegriffen. Philippe kann sich verleztt verstecken und wird von dem inzwischen erwachsenen Affenmann gefunden und gesund gepflegt. D'Arnot entdeckt, dass der Mann ein Naturtalent in der Nachahmung ist und lehrt ihn, rudimentäres Englisch zu sprechen. D'Arnot schließt aus den Funden im Baumhaus, dass dieser Mann der Sohn des verstorbenen Lord John und der Lady Alice von Greystoke ist. Er überredet ihn nach England zurückzukehren, um seine einheimische Familie kennenzulernen. Sein Großvater (Sir Ralph Richardson) ist der vermögende 6. Earl of Greystoke, der ein Mündel namens Jane (Andie McDowell) hat...





Die Kameraarbeit von John Alcott (Oscar für "Barry Lyndon) ist natürlich vorzuüglich und die Affen wirken täuschend echt. Hudson ist ein berührender Film gelungen, denn das Schicksal schlägt bei "Tarzan" mehrmals zu. Seine leiblichen Eltern sterben, die Adoptivmutter wird brutal getötet, das Wiedersehen mit seinem Adoptivvater endet in der Katastrophe, er verliert auch seinen Großvater, seine neue Bezugsperson. "Greystoke" spielte an der Kinokasse 46 Millionen Dollar ein und und konnte auch drei Oscarnominierungen erringen. Ralph Richardson bekam eine Nominierung als bester Nebendarsteller. Logischerweise wurde das perfekte Makeup von Rick Baker bei den Nominierungen berücksichtigt. Robert Towne und Michael Austin wurden in der Kategorie "bestes Drehbuch" berücksichtigt.





Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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