Regie: Mike Nichols
Der Absolvent...
"Hello Darkness, my old friend I´ve come to talk with you again.
Because a Vision softly creeping. Left its seeds while I was sleeping.
And the Vision that was planted in my brain. Still remais, within the
sound of Silence" die Songs von Simon & Garfunkel wie "Sound of
Silence, "Mrs Robinson" oder "Scarborough Fair" sind untrennbar mit Mike
Nichols Film "Die Reifeprüfung" verbunden. Die mit einem Schuß Dramatik
versehene Filmkomödie basiert auf dem gleichnamigen Roman von Charles
Webb und kam kurz vor Weihnachten in die US-Kinos. Der Film wurde ein
Riesenerfolg und spielte bisher ca. 190 Millionen Dollar ein. Er wurde
somit der erfolgreichste Film des Jahres und inflationsbereinigt wäre
dies ein Ergebnis von 857 Millionen Dollar (Stand 2021).
Wie kein anderer Film ist "Die Reifeprüfung" ganz eng mit seinem
Jahrzehnt der vielen Umbrüche und des gesellschaftlichen Wandels
verbunden, was nicht nur an den Filmsongs liegt. Der Film zeigt diese
Veränderungen durch die Figuren seiner Geschichte.
So ist Benjamin Braddock (Dustin Hoffman) trotz seines
erfolgreichen College Abschlusses mit seinem Leben nicht ganz zufrieden.
Er hat alle Erwartungen seiner wohlhabenden Eltern (Elizbabeth Wilson,
William Daniels) erfüllt und sie haben gleich nach der Heimkehr ihres
Goldjungen von der Ostküste im Elternhaus in Pasadena, Kalifornien alle
Bekannten eingeladen. Der Rummel um seine Person ist Benjamin zuviel.
Alle beglückwünschen ihn, seine Mom erwähnt vor allen Gästen seine
vielen Auszeichnungen, die er während seiner Collegezeit erhalten hat.
Ein guter Freund seines Vater rät ihm zu "Plastik", er solle in ein
solches Unternehmen einsteigen. Auf der Party ist auch die attraktive
Mrs. Robinson (Anne Bancroft), die mit Benjamins Geschäftspartner
(Murray Hamilton) verheiratet ist. Sie besteht darauf, dass Benjamin sie
nach Hause fährt. Dort angekommen, versucht sie ihn verführen. Zunächst
wehrt sich Benjamin gegen diese überraschenden Annäherungsversuche,
doch nachdem ihm auch seine Eltern weiterhin animieren das Leben nun ein
bisschen auszukosten, lädt er Mrs. Robinson isn Taft Hotel ein, wo er
sich unter dem Namen "Mr. Gladstone" ein Einzelzimmer mietet. Er genießt
diesen Sommer vor allem damit, dass er sich im Pool seiner Eltern
entspannt und die Nächte im Hotel mit der verheirateten Frau verbringt.
Derweil drängen Benjamins Eltern darauf, dass er sich doch mit Elaine
Robinson (Katharine Ross) verabreden sollte. Sie würde perfekt zu ihm
passen. Als Mrs. Robinson von diesem Vorschlag hört, reagiert sie wütend
und verbietet Benjamin jeglichen Kontakt zu ihrer Tochter. Als auch Mr.
Robinson ein Date vorschlägt, kann Benjamin schlecht "Nein" sagen,
obwohl er seiner heimlichen Geliebten versprochen hat Elaine nicht zu
sehen. Er geht mit Elaine aus, versucht aber den Abend so schrecklich zu
gestalten, dass dieses Date auch das Letzte war. Doch er verliebt sich
unerwartet an diesem Abend in die hübsche Elaine. Die Gefühle sind sogar
gegenseitig. Sie verabreden sich für den kommenden Tag.
Um Benjamin von der Verabredung mit Elaine abzuhalten, droht Mrs.
Robinson damit, Elaine von der Affäre zu erzählen. Um dies zu vereiteln,
offenbart Benjamin Elaine, dass die verheiratete Frau ihre Mutter ist.
Elaine ist so verärgert, dass sie sich weigert, Benjamin wiederzusehen
und zur Schule in Berkeley zurückkehrt....
Vor allem das Ende zeigt noch einmal eindrücklich den Zeitenwandel.
Obwohl Ekaine in der Kirche bereits einen Anderen (Brian Avery) das
JaWort gegeben hat, brennt sie anschließend mit Benjamin durch, der auf
einer verlglasten Kirchenempore stand und ihren Namen schrie. Alle
wollen die beiden Flüchtigen aufhalten, auch die Mutter, die ihrer
Tochter erklärt "Es ist zu spät" - Elaine erwidert darauf "Nicht für
mich" und beide steigen in einen Bus. Sie haben sich gefunden, fahren
jedoch in eine ungewisse Zukunft - sie sind aber glücklich als typische
Kinder der 68er.
Zum Lohn gab es 7 Oscarnominierungen (bester Film, bester
Hauptdarsteller Dustin Hoffman, beste Hauptdarstellerin Anne Bancroft,
beste Nebendarstellerin Katharine Ross, beste Regie, bestes Drehbuch und
beste Kameraarbeit Robert L Surtess). Die Auszeichnung gewonnen hat
jedoch nur Mike Nichols in der Regie-Kategorie. "Die Reifeprüfung" ist
einer der wichtigsten US-Filme der 60er Dekade. Er steht wie kein
Anderer für den Beginn des New Hollywood. Das American Film Institute
wählte den Film von Mike Nichols in seiner letzten Umfrage auf Platz 17
(im Jahr 1997 auf Platz 7)der besten amerikanischen Filme aller Zeiten.
"Mrs. Robinson" landete auf Platz 6 der besten Filmsongs und die
Filmzitate "Plastik" sowie "Mrs. Robinson, Sie versuchen mich zu
verführen, Stimmts ?" kamen im Ranking der wichtigsten Filmzitate unter
die ersten Hundert.
Bewertung: 10 von 10 Punkten.
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