Regie: John Hughes
Nachsitzen...
"Don´t you forget about me" - dieser Song von den Simple Minds ist
auch untrennbar mit dem John Hughes Film "Der Frühstucksclub" verbunden,
der 1985 in die Kinos kam und mit 52 Millionen Dollar Einspielergbnis
ein Hit wurde. Teilweise wurde der Film, der zuerst eine Laufzeit von
ca. 150 Minuten hatte, auf Druck der Universal Pictures gekürzt, am Ende
wurde der Film dem Publikum mit einer Laufzeit von 97 Minuten
präsentiert. Leider hat Universal alle Negative der geschnittenen Szenen
zerstört, so dass nur Regisseur John Hughes, der 2009 verstarb, im
Besitz dieses "Directors Cut" war. Bisher ist aber noch keine
Veröffentlichung geplant.
"Der Frühstücksclub" heißt im Original "Breakfast Club" - ein an
einigen Schulen der USA gebräuchlicher Ausdruck für das Nachsitzen am
Samstagmorgen.
Und an diesem Wochenende müssen 5 Schüler hier ihren Tag
verbringen. Andrew Clark (Emilio Estevez) ist die Sportskanone, der ein
Ass im Ringen ist und vor allem durch seine sportlichen Leistungen auf
ein Stipendium hoffen darf. Er hat aber dem Aussenseiter Larry Lester
die Arschbacken zusammengeklebt. Seine Kumpels haben natürlich gelacht
und Andrew als Held gefeiert, doch das Opfer war extrem gedemütigt.
Andrews Vater findet es nicht schlimm, schließlich ist sein Sohn kein
Schwächling und er war ja auch mal jung....Brian Johnson (Anthony
Michael Hall) gilt als einer der intelligentesten Schüler, der Liebling
der Lehrer und der Sonnenschein seiner Eltern. Er besucht viele Kurse
und schreibt nur Einsen. Doch für seine im Werkunterricht gebastelte
Lampe gabs eine glatte Sechs, denn sie wollte einfach kein Licht geben.
Er empfand den Druck als extrem hoch und so dachte er an Selbstmord. Zum
Glück wurde die Waffe (eine Leuchtpistole) rechtzeitig gefunden. Clair
Standish (Molly Ringwald) gehört wie Brian zu den angesagten, beliebten
Schülern, die von einer wohlgesonnenen Clique abhängen. Diese hohe
Beliebtheit verlangt natürlich auch einiges, vor allem muss sie immer
schön aussehen und sich auch wie eine Prinzessin benehmen. Allison
Reynolds (Ally Sheedy) ist ein sonderbares Mädchen mit ziemlich vielen
seltsamen Manierismen. Sie wird von ihren Eltern ignoriert und plant
eine Flucht.
Dann wäre da noch der aufmüpfige, aber coole John Bender (Judd
Nelson), der wegen des Auslösens des Feueralarms zum samstäglichen
Nachsitzen verbrummt wurde. Er hat auch öfters mal Drogen in der Schule
dabei und seine Zukunft sieht wahrlich nicht rosig aus. Kein Wunder,
denn er kommt aus einem dissozialen Elternhaus, wo der aggressive Vater
gerne auch mal als Strafe eine brennende Zigarette seinem Sohn auf dem
Arm ausdrückt.
Sie alle sind nun an diesem Samstag, dem 24. März 1984 in der
Bibliothek der Shermer High School morgens um Sieben erschienen, um dort
ganztägig nachzusitzen. Sie sollen in dieser Zeit einen Aufsatz
schreiben in dem jeder der Fünf sich selbst beschreiben soll bzw. wer er
zu sein glaubt. Die Aufsicht hat der stellvertretende Direktor Richard
Vernon (Paul Gleason) übernommen, der mit der Verkündung der sehr
strengen Regeln den Nachsitztag einleitet.
Die fünf Studenten vertreiben sich die Zeit mit Reden, Streiten,
Musik hören und es ist der rebellische Delinquent John Bender, der immer
wieder den Lehrer versucht zu provozieren...
Am Ende des Tages haben aber alle fünf Schüler erkannt, dass sie
gar nicht so verschieden sind wie sie glaubten. Sie alle haben mit
ähnlichen Problemen zu kämpfen
"Breakfast Club" - so der Original Filmtitel ist neben "Ferris
macht blau" der beste Film von John Hughes, der es herrlich verstand die
Stimmung der Jugendlichen aus den 80er Jahren perfekt einzufangen.
Es ist ein Film über den ständigen Kampf, den alle Teenager in diesem
Alter führen. Sie finden auch - zumindest an diesem Nachsitztag -
zueinander, weil sie die Probleme des Gruppendruck und der elterlichen
Erwartungen gemeinsam kennen und sie gleichsam verachten. Ein weiteres
Thema des Films ist die Stereotypisierung. Sobald aber diese
offensichtlichen Stereotypen fraglich werden, können sich die fünf
Protagonisten in die Probleme des Gegenübers einfühlen. Hughes gelang
einmal mehr ein wunderbarer Film, den man immer wieder anschauen kann
und der bis heute nicht gealtert ist, obwohl es ein typischer Film
seiner Dekade ist und bleibt.
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