Regie: William A. Seiter
Die Reise nach Honolulu....
William A. Seiter kam als Cowboy-Stuntman nach Hollywood. Bereits
1915 drehte er seinen ersten Film. Später entwickelte er sich zu einem
der erfolgreichsten Komödienregisseure, der mit vielen damaligen Größen
des Genres zusammenarbeitete. Bis einschließlich 1960 war er an mehr als
140 Film- und Fernsehproduktionen beteiligt, einen seiner berühmtesten
Filme machte er mit dem größten Komiker-Duo aller Zeiten: 1933 entstand
"Die Wüstensöhne" und dieser Klassiker wurde im Jahr 2000 vom American
Film Institute auf Platz 96 der besten Filmkomödien aller Zeiten
gewählt. Auch der berühmte Satz des 30er Jahre Klassikers "Well, here's
another nice mess you've gotten me into" (Da hast du mich ja wieder in
ein schönes Schlamassel hineingezogen) schaffte es 2005 in eine Liste
des American Film Institute, nämlich auf Platz 60 der besten
amerikanischen Filmzitate aller Zeiten.
Der Film beginnt mit einem Treffen der Söhne der Wüste, einer brüderlichen Loge, in der Stan Laurel und Oliver Hardy Mitglieder sind. Die Organisation wird in einer Woche seine Jahrestagung in Chicago feiern und alle Mitglieder müssen nun gemeinsam den Eid leisten, dass sie auf alle Fälle dort sein werden. Stan zögert den Eid zu leisten, aber dank Olis
Intervention wird feierlich geschworen. Doch so ganz einfach ist es
nicht das Jahrestreffen wirklich zu besuchen, denn da gibt es sowohl
eine Mrs. Lottie Hardy (Mae Bush) und eine Mrs. Betty Laurel (Dorothy
Christie), die beide in der Ehe die Hosen anhaben. Stan weiß das und
fügt sich, aber Oli mimt den Herrn im Haus. Trotzdem ist er am Ende
derjenige, der seine Frau gemeinsam in die Berge begleiten soll und
Wüstensöhne-Vereinstreffen-Verbot hat. Mit einem Trick und sehr viel
Lügen gelingt es jedoch die Frauen reinzulegen und so gehts auf Reisen
nach Honolulu aufgrund Olis lädierter Gesundheit. In Wirklichkeit
gehen die beiden natürlich ans Jahrestreffen. Alles geht gut. Doch die
Heimkehrer, die extra für die Frauen das Lied "Honolulu Baby"
einstudiert haben, haben nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet das
Schiff mit dem sie von Hawaii zurückkehren sollten, gesunken ist. Nun
heißt es neue Lügen erfinden...
Das Motiv der unter dem
matriarchalischen Ehejoch stehenden Pantoffelhelden, die sich mit Lügen
und Ausreden diesem Joch entziehen wollen, steht zwar bei vielen Filmen
des Duos im Vordergrund, aber wurde nie besser dargeboten als hier. Für
Fans ist es auch immer wieder eine Herausforderung von den vielen
deutschen Synchronstimmen, die Laurel und Hardy hatten, die
liebgewonnenste zu finden. 1950 entstand dabei für die deutsche
Wiederaufführung eine Fassung für die Erwin Bootz als Stan und Alfred
Haase als Ollie sprachen. 1965 gab es eine weitere Fassung für deren
Synchronisation die wohl bis heute bekanntesten Stimmen Walter Bluhm und
Arne Paulsen engagiert wurden. Für die ZDF-Fernsehausstrahlung des
Jahres 1975 wurden den Helden erneut neue Stimmen verpasst: Stan wurde
von Walter Bluhm gesprochen, Ollie bekam die Stimme von Michael Habeck.
Trotz des Stimmen-Chaos sollte man sich aber nicht die Freude an der
unnachahmlichen und subtilen Komik von Laurel und Hardy nehmen lassen.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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