Dienstag, 24. Juli 2018

Winchester 73







































Regie: Anthony Mann

Eine unter Tausend...

Das Unternehmen Winchester Repeating Arms Company entwickelt und baut seit 1860 in den USA Gewehre. Seit 1866 werden diese Repetiergewehre unter dem bekannten Markennamen Winchester vertrieben und verkauft. Schon in den Anfangsjahren wurden die vielen Modelle immer wieder mit dem Jahr der Entstehung gekennzeichnet: Winchester 66, Winchester 76, Winchester 86...die berühmteste von allen war die Winchester 73. Um dieses legendäre Gewehr geht es im gleichnamigen Film "Winchester 73" von Anthony Mann aus dem Jahr 1950. Mit diesem Western begann auch gleichzeitig die sehr konstruktive Zusammenarbeit des Regisseurs mit seinem Hauptdarsteller James Stewart. Nach dem Erfolgsfilm wurden vier weitere ähnlich konzipierte Western inszeniert.  1952 entstand "Meuterei am Schlangenfluß", es folgte ein Jahr später "Nackte Gewalt". Danach "Über dem Todespaß", den Schlußpunkt setzte "Der Mann aus Laremie". Dabei spielte Stewart eigentlich immer den Westerner, der bereits ein Bruch mit er Gesellschaft hinter sich hat und im Grunde nicht den typischen "guten Kerl" präsentiert, sondern einen Mann, der entweder von Rache oder Enttäuschung getrieben und emotionale, zum Teil auch materielle Anreize (Nackte Gewalt) für sein Handeln braucht. So gesehen hat dieses Western-Quintett auch einen gewissen Einfluss auf die Antihelden und Inhalte des Italo Western.  Im Jahr 1876 verfolgen die beiden Freunde Lin McAdam (James Stewart) und High Spade Frankie Wilson (Millard Mitchell) einen Mann, mit dem Lin noch eine Rechnung offen hat. Dieser Mann hat allerdings als Dutch Henry Brown (Stephen McNally) einen anderen Namen angenommen und hält sich seit kurzem in Dodge City, Kansas auf. Dort hat Wyatt Earp (Wll Geer) das Zepter in der Hand und sorgt mit strenger Hand für Gesetz und Ordnung. Anlässlich des 100sten amerikanischen Unabhängigkeitstags findet dort ein attraktives Wettschießen statt. Als Siegerprämie erwartet den Gewinner das legendäre Präzsisionsgewehr, die Winchester 73. Dementsprechend groß ist der Andrang der Teilnehmer. Lin trifft an diesem Tag seinen Todfeind, doch der Sheriff hat vorher allen Besuchern der Stadt die Waffen abgenommen. So muss die unvermeidliche Konfrontation warten. Lin gewinnt zwar das Schießen, doch er ist nicht lange Eigentümer der Waffe. Der Besitz der Waffe wechselt. Er fällt irgendwann auch einem Waffenhändler (John McIntire) in die Hände, später einem jungen Indianderhäuptling auf Kriegspfad (Rock Hudson) und für einige Minuten einem namenlosen jungen Soldaten (Tony Curtis). Lin macht derweil Bekanntschaft mit Lola Manners (Shelley Winters), deren Verlobten Steve Miller (Charles Drage) und dem Outlaw Waco Johnny Dean (Dan Duryea).  In einer atmosphärischen Felsenlandschaft entscheidet sich das Schicksal...




"Winchester 73" gehört zweifelsohne zu den ganz großen Western der Filmgeschichte. Die Kamera von Wiiliam H. Daniels ist sowohl dicht bei den Akteuren als auch der Präsentator eines weiten Landes, dass langsam von den Weißen erschlossen wird. Ebenfalls massgeblich am Erfolg beteiligt war der Drehbuchautor Borden Chase, der kurz vorher mit "Red River" eine hervorragende Drehbucharbeit ablieferte und später auch für "Meuterei am Schlangenfluß" und "Über dem Todespaß" verpflichtet wurde. Der ausgezeichnete Film über Rache und Gier ist bestens durchkomponiert, neben reichlich Spannung und Action kommen auch nicht die leisen Töne und eine differenzierte Charakterzeichnung zu kurz.




 Bewertung: 10 von 10 Punkten. 

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