Regie: Raoul Walsh
Film Noir des Westens...
Raoul Walsh wurde eine Regielegende aufgrund seines handwerklichen Könnens in den Sparten des Gangster- und Westernfilms. Er schuf Vorläufer undKlassiker des Film Noirs wie "Die wilden Zwanziger", "Entscheidung in der Sierra" oder "Sprung in den Tod". Seine Western wie "Sein letztes Kommando", "Herr der Silberminen" oder "Vogelfrei" zählen zu den wichtigsten Filmen des Genres. 1947 kreuzte er beide Genres in "Verfolgt" (Original: Pursued) und schuf sogar einen seiner besten Filme überhaupt.
Das lag vor allem an der klasse Besetzung mit Robert Mitchum als
Aussenseiter Jeb Rand. Die damals frischgebackene Oscar-Gewinnerin
Teresa Wright spielt die weibliche Hauptrolle und die als Miss Danvers
in "Rebecca" berühmt gewordene Judith Anderson die tragende Nebenrolle
und Schlüsselfigur der Geschichte.
Der Film spielt bereits am Ende des Wilden Westens, der bald ganz
verschwunden sein wird. Aber immer noch zählt das Recht des Stärkeren.
Der 11jährige Jeb Rand (Ernest Severn) erlebt etwas sehr schreckliches.
In der Zukunft wird er sich nicht mehr ganz an das traumatische Erlebnis
erinnern können, er weiß nur, dass er Angst hat und er sieht
Cowboystiefel mit Sporen in seinen Alpträumen und wird von diesen immer
wieder verfolgt. Es war die Nacht als sein Vater zu Tode kam. Die
Nachbarin Mrs. Callum (Judith Anderson) holte ihn aus seinem dunklen
Versteck in diesem Haus heraus und nahm ihn mit auf ihre Ranch. So wuchs
er gemeinsam mit Mrs. Callums Kinder Adam (Charles Bates) und Thor
(Peggy Miller) auf. Zwischen den beiden Jungs kam es aber immer wieder
zum Streit, da der kleine Adam sehr eifersüchtig war.
Als Erwachsene kümmert sich Adam (John Rodney) um die Ranch, während Jeb
(Robert Mitchum) nicht so interessiert daran ist. Er liebt aber Thor
(Teresa Wright) und die erwidert seine Gefühle. Als der
spanisch-amerikanische Krieg ausbricht, muß einer der Jungs zur Armee.
Eine Münze wird geworfen und Jeb zieht in den Krieg. Er kehrt als
Kriegsheld zurück. Nun wird Adams Eifersucht wieder wach und
aufgestachelt von einem Grand Callum (Dean Jagger), der sich als
Verwandter der Familie zu erkennen gibt, lauert Adam Jeb auf und schießt
von einem Hinterhalt auf ihn. Jeb wehrt sich und trifft seinen "Bruder"
tödlich. Damit wird er zur Hassfigur von Mutter Callum und von Thor....
Die Geschichte der Familienfehde Callum und Rand wird etwas
vernachlässigt, man erfährt nicht ganz soviel. Dafür werden aber die
Geheimnisse und Neurosen der Figuren sehr gut herausgearbeitet und die
Geschichte steht unter den starken Emotionen - besonders Thor schwankt
hin und her zwischen Liebe und Haß. Erst am Ende kann sie sich für eine
Seite entscheiden. Vielleicht zu spät ? Das Showdown findet in der
verfallenen Ranch der Rands statt - damit ist auch ein Platz gewählt, wo
sich Jeb endlich wieder an das schreckliche Ereignis von damals
erinnern kann. Und nicht weit von ihm steht auch schon sein größter
Feind...bereit ihn zu töten, wie er es schon vor vielen Jahren wollte,
aber damals daran gehindert wurde.
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