Regie: David Lynch
Die tragische Geschichte des John Merrick...
Nach seinem verstörenden Filmdebüt "Eraserhead" bot sich Regisseur
David Lynch durch das Angebot in "Der Elefantenmensch" Regie zu führen
die Gelegenheit im Mainstreamkino etwas bekannter zu werden. Er nahm das
Angebot an, weil er keine größeren Kompromisse machen musste.
Tatsächlich wurde der Film über die Lebensgeschichte des deformierten
Joseph Carey Merrick (5. August 1862 bis 11. April 1890) ein großer
Erfolg. Alleine in den USA spielte das Filmdrama 26 Millionen Dollar
ein. Josepph Merrick wurde im Viktorianischen Zeitalter wegen seines
schrecklichen Aussehens berühmt, man gab ihm den Namen "Der
Elefantenmensch". Er litt sowohl körperlich wie seelisch unter schweren
Deformationen seines Körpers, die seine Gestalt und sein Gesicht völlig
entstellten. Er galt im viktorianischen Zeitalter als schlimmstes
Beispiel für die krankhafte Deformierung des menschlichen Gesichts.
Joseph Merrick konnte aufgrund einer Kyphoskoliose nur im Hocken
schlafen. Am Todestag wurde Joseph Merrick allerdings in seinem Bett auf
dem Rücken liegend aufgefunden, was er normalerweise immer vermieden
hatte. Durch seine Deformierungen bestand die Gefahr, dass sein recht
schwerer Kopf nach hinten in die Schlafunterlage einsinken und dabei die
Luftröhre überstrecken und abdrücken würde. Und genau dieses muss wohl
ursächlich für den Tod gewesen – ob nun mit Absicht oder unabsichtlich
herbeigeführt, kann man nicht beantworten. Der film entstand 1980 und
wurde von Mel Brooks produziert . Der
Film beginnt damit, dass wilde afrikanische Elefanten Merricks Mutter
auf einer unbekannten afrikanischen Insel niederstrecken, gefolgt vom
Weinen eines Babys im Rauch. Frederick
Treves (Anthony Hopkins), ein Chirurg am London Hospital, findet John
Merrick (John Hurt) in einer viktorianischen Freakshow im Londoner East
End, wo er von Mr. Bytes (Freddie Francis), dem brutalen Zirkusdirektor,
festgehalten wird. Sein
Kopf trägt eine Kapuze, und sein "Besitzer“, der ihn als geistig
behindert ansieht, wird von Treves dafür bezahlt, ihn zur Untersuchung
ins Krankenhaus zu bringen. Zum
Glück für den armen Menschen, denn er wird von seinem "Besitzer"
körperlich gezüchtigt, vor den Augen seines kleinen Helfers, eines
Waisenjüngen (Dexter Fletchers), der ebenfalls für ihn arbeitet. Treves
stellt Merrick seinen Kollegen vor und hebt seinen deformierten Schädel
hervor, der ihn dazu zwingt, mit dem Kopf auf den Knien zu schlafen,
denn wenn er sich hinlegen würde, würde er ersticken. Bei Merricks Rückkehr wird er von Bytes erneut so schwer geschlagen, dass er Treves um medizinische Hilfe rufen muss. Treves bringt ihn zurück ins Krankenhaus. Merrick
wird von der Oberschwester des Krankenhauses, Mrs. Mothershead (Wendy
Hiller), betreut, da die anderen Krankenschwestern zu viel Angst vor ihm
haben. Herr
Carr Gomm (John Gielgud), der Leiter des Krankenhauses, ist gegen die
Unterbringung von Merrick, da das Krankenhaus keine "Unheilbaren“
aufnimmt. Um
zu beweisen, dass Merrick Fortschritte machen kann, bringt Treves ihm
bei, ein paar Konversationssätze und einen Teil des 23. Psalms zu sagen. Carr Gomm durchschaut diese List, aber als er geht, beginnt Merrick, den gesamten Psalm zu rezitieren. Merrick erzählt den Ärzten, dass er lesen kann und den 23. Psalm auswendig gelernt hat, weil er sein Lieblingspsalm ist. Carr
Gomm erlaubt ihm zu bleiben, und Merrick verbringt seine Zeit damit,
Gespräche mit Treves zu üben und ein Modell einer Kathedrale zu bauen,
die er von seinem Fenster aus sehen kann. Merrick
trinkt Tee mit Treves und seiner Frau (Hannah Gordon) und ist von ihrer
Freundlichkeit so überwältigt, dass er ihnen das Bild seiner Mutter
zeigt. Er
glaubt, dass er für seine Mutter eine "Enttäuschung“ gewesen sein muss,
hofft aber, dass sie stolz wäre, ihn mit seinen jetzigen Freunden zu
sehen. Merrick
beginnt, Gäste aus besseren Hause in seinen Zimmern zu empfangen,
darunter die Schauspielerin Madge Kendal (Anne Bancroft). So wird Merrick
wird zum Objekt der Neugier der High Society und Mrs. Mothershead
äußert Bedenken, dass er immer noch als Freak zur Schau gestellt wird. Treves beginnt, die Moral seines eigenen Handelns in Frage zu stellen. Unterdessen
beginnt ein Nachtportier namens Jim (Michael Elphick), Tickets an
Einheimische zu verkaufen, die nachts kommen, um das Monster zu
bestaunen...
Der berühmte Kameramann Freddie Francis war für die Cinematographie in Schwarz-Weiss zuständig. Gleichzeitig übernahm er auch die Rolle des des aggressiven Schaustellers Bytes. Im Jahr 1980 bekam Lynchs zugänglichster Film insgesamt 8 Nominierungen (bester Film, bester Hauptdarsteller John Hurt, Ausstattung, Kostüme, Regie, Schnitt, Musik und adaptiertes Drehbuch) - die gleiche Anzahl bekam auch Martin Scorseses - ebenfalls in Schwarz-weiß gefilmtes Boxer-Biopic "Wie ein Wilder Stier". Immerhin zwei Oscars fielen für Martin Scorseses Film ab, doch Lynchs Film ging leer aus. Als die Academy of Motion Picture Arts and Sciences damals ihre Nominierungen bekannt gab, waren Branchenexperten entsetzt darüber, dass der Film nicht für seine Make-up-Effekte (Christopher Tucker) geehrt werden sollte. An den Gouverneursrat der Akademie wurde ein Protestbrief geschickt, in dem um die Verleihung eines Ehrenpreises für den Film gebeten wurde. Die Akademie lehnte ab, doch als Reaktion auf den Aufschrei beschloss man, den Visagisten eine eigene Kategorie zu geben. Ein Jahr später wurde der Oscar für das beste Make-up mit „An American Werewolf in London" als erstem Preisträger verliehen. An manchen Stellen wirkt der Film vielleicht etwas sentimental, vielleicht sogar etwas unglaubwürdig, wenn Merrick beispielsweise Bibelzitate auswendig aufsagen kann - möglicherweise ein Einfall der Macher den tragischen Titelhelden als Schöngeist zu präsentieren, was er vermutlich gar nicht war. Dennoch ist Lynch ein faszinierender Film über das Leid eines Aussenseiters gelungen, der möglicherweise am Ende seine selbst Erlösung beschließt.
Der berühmte Kameramann Freddie Francis war für die Cinematographie in Schwarz-Weiss zuständig. Gleichzeitig übernahm er auch die Rolle des des aggressiven Schaustellers Bytes. Im Jahr 1980 bekam Lynchs zugänglichster Film insgesamt 8 Nominierungen (bester Film, bester Hauptdarsteller John Hurt, Ausstattung, Kostüme, Regie, Schnitt, Musik und adaptiertes Drehbuch) - die gleiche Anzahl bekam auch Martin Scorseses - ebenfalls in Schwarz-weiß gefilmtes Boxer-Biopic "Wie ein Wilder Stier". Immerhin zwei Oscars fielen für Martin Scorseses Film ab, doch Lynchs Film ging leer aus. Als die Academy of Motion Picture Arts and Sciences damals ihre Nominierungen bekannt gab, waren Branchenexperten entsetzt darüber, dass der Film nicht für seine Make-up-Effekte (Christopher Tucker) geehrt werden sollte. An den Gouverneursrat der Akademie wurde ein Protestbrief geschickt, in dem um die Verleihung eines Ehrenpreises für den Film gebeten wurde. Die Akademie lehnte ab, doch als Reaktion auf den Aufschrei beschloss man, den Visagisten eine eigene Kategorie zu geben. Ein Jahr später wurde der Oscar für das beste Make-up mit „An American Werewolf in London" als erstem Preisträger verliehen. An manchen Stellen wirkt der Film vielleicht etwas sentimental, vielleicht sogar etwas unglaubwürdig, wenn Merrick beispielsweise Bibelzitate auswendig aufsagen kann - möglicherweise ein Einfall der Macher den tragischen Titelhelden als Schöngeist zu präsentieren, was er vermutlich gar nicht war. Dennoch ist Lynch ein faszinierender Film über das Leid eines Aussenseiters gelungen, der möglicherweise am Ende seine selbst Erlösung beschließt.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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