Sonntag, 19. Mai 2024

The Player


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Robert Altman

Der Hollywoodproduzent...

"The Player" von Robert Altman ist ein Verwandter von "Stadt der Illusionen" (Vincente Minelly), "Maps of the Stars" (David Cronenberg), "Hollywood Story" (Robert Aldrich), "Boulevard der Dämmerung" (Billy Wilder), "Babylon" (Damien Chazalle), "Tag der Heuschrecke" (John Schlesinger). "Barton Fink" (Coen Brothers) oder "Du sollst mein Glückstern sein" (Stanley Donen), um nur einige zu nennen. Meistens tanzen die Protagonisten aber nicht vergnügt und verliebt im Regen, eher entsteht dabei eine bittere Abrechnung über die Traumfabrik. So auch in Robert Altmans 1992 entstandener Bestandsaufnahme. Der Regisseur handhabt dabei sattsam bekannte Hollywood Rezepturen und entlarvt sie gleichzeitig in einer turbulenten und treffsicheren Satire. In einem Interview meinte Altman "Sobald es um Hollywood geht sind Übertreibungen kaum noch möglich". So muss man denken, dass "The Player" eher noch subtil das gesamte Irrenhaus der Traumfabrik beschreibt. Hollywood steht hier auch als Metapher für die allgemeine Gier, die immer mehr den Menschen beherrscht. Eine brilliante dunkle Komödie über einen phantasielosen Karrieristen - Tim Robbins spielt diesen Hollywood Producer.
Er ist der Mann, der sich Drehbuchentwürfe von Autoren anhört und darüber entscheidet, ob daraus ein Film entstehen soll oder nicht. Da der Konzern nur zwölf Filme im Jahr drehen kann und er sich in dieser Zeit tausende Entwürfe anhören muss, bedeutet dies in den meisten Fällen eine Absage. Schon aufgrund dessen, aber auch wegen seiner arroganten Art, wie er die Autoren behandelt, macht er sich zwangsläufig Feinde.
Sein Job ist bedroht, als der aufstrebende Drehbuchautor Larry Levy (Peter Gallagher) im Studio zu arbeiten beginnt. Mill hat außerdem Postkarten mit Morddrohungen erhalten, die vermutlich von einem Drehbuchautor stammten, dessen Angebot er abgelehnt hatte. Mill vermutet, dass der verärgerte Schriftsteller David Kahane (Vincent D´Onofrio) dahintersteckt. Er versucht ihn zu kontaktieren und telefoniert mit dessen Freundin June Gudmundsdottir (Greta Scacchi), die ihm erzählt, dass Kahane im Rialto Theater in Pasadena den Klassiker „"Fahrraddiebe“ anschaut. Mill gibt vor, Kahane in der Lobby zu erkennen und bietet ihm einen Drehbuchvertrag an, in der Hoffnung, dass dadurch die Drohungen gestoppt werden. Die beiden gehen in eine nahegelegene Bar, wo Kahane betrunken ist und Mills Angebot ablehnt, indem er ihn einen Lügner nennt und ihn weiterhin über seinen  nicht mehr so ganz sicheren Arbeitsplatz im Studio aufhetzt. Auf dem Parkplatz der Bar kommt es zu einem Streit zwischen den beiden Männern. Mill geht zu weit und ertränkt Kahane in einem flachen Wasserbecken.  Anschließend inszeniert Mill das Verbrechen, um es wie einen verpatzten Raubüberfall aussehen zu lassen. Als Mill am nächsten Tag zu spät zu einem Treffen kommt und abgelenkt ist, stellt ihn der Sicherheitschef des Studios, Walter Stückel (Fred Ward), wegen des Mordes zur Rede und sagt, dass die Polizei weiß, dass er der letzte war, der Kahane lebend gesehen hat. Am Ende ihres Gesprächs erhält Mill ein Fax von seinem Stalker. Mill hat also den falschen Mann getötet, und der Stalker weiß das offenbar. Mill nimmt an Kahanes Beerdigung teil und kommt mit Gudmundsdottir ins Gespräch. Die Detectives Avery (Whoopi Goldberg) und DeLongpre (Lyle Lovett) vermuten, dass Mill des Mordes schuldig ist. Mill erhält vom Stalker eine Postkarte mit dem Vorschlag, dass sie sich in einer Hotelbar treffen sollen. Während Mill wartet, wird er von zwei Drehbuchautoren, Tom Oakley (Richard E. Grant) und Andy Sivella (Dean Stockwell), in die Enge getrieben, die "Habeas Corpus" vorstellen, ein juristisches Drama ohne große Stars und mit einem deprimierenden Ende. Da Mill nicht allein ist, erscheint sein Stalker nicht. Nachdem er die Bar verlassen hat, erhält Mill in seinem Auto ein Fax, in dem er aufgefordert wird, unter seinen Regenmantel zu schauen. Er entdeckt eine lebende Klapperschlange in einer Kiste und schlägt sie voller Angst mit seinem Regenschirm nieder. Mill erzählt Gudmundsdottir, dass ihm durch seine Nahtoderfahrung bewusst geworden sei, dass er Gefühle für sie hege. Mill ist besorgt darüber, dass Levy sich weiterhin in seine Arbeit einmischt, und lädt die beiden Autoren ein, ihm Habeas Corpus vorzustellen. Damit überzeugt er Levy davon, dass der Film ein Oscar-Anwärter sein wird. Mills Plan besteht darin, Levy den Film durch die Produktion leiten zu lassen und ihn zum Flop zu bringen. Mill wird im letzten Moment eingreifen und einige Änderungen vorschlagen, um die Kinokassen des Films zu retten und ihm seine Position im Studio zurückzugewinnen...







"The Player" ist einer dieser Filme, in dem der Schurke ungeschoren davon kommt und sogar weiter auf der Erfolgsleiter hoch klettern darf. Natürlich muss es ein Opfer geben, in diesem Falle ist es Bonnie Sherow, gespielt von Cynthia Stevenson, die als einzige empört ist, was aus dem guten Skript "Habeas Corpus" vom Studio gemacht wurde. Wie so oft sind sehr viele Cameo Auftritte dabei, viele Stars spielen sich selbst. Als Lohn für das geglückte Werk bekam Tim Robbins einen Golden Globe und auch der Film selbst wurde mit diesem Preis honoriert. Ausserdem gab es 3 Oscarnominierungen (Beste Regie, Bestes Drehbuch, bester Schnitt) für diesen Film, der 29 Millionen Dollar Umsatz erreichte.






Bewertung: 8,5 von 10 Punkten. 

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