Regie: Martin Scorsese
Eine Reise zum Mond und noch viel weiter...
"Hugo Cabret" ist ein sehr untypischer Martin Scorsese Film, das
wunderbar fotographierte Märchen (Robert Richardson) ist beinahe eine
Mischung aus Steven Spielbergs Filmographie und - zumindest optisch -
aus der Märchenwelt des Tim Burton.
Der 3-D Film nach dem Kinderroman "Die Entdeckung des Hugo Cabret" von
Brian Selznick ist aber auch eine Reise ins Paris des Jahres 1931. Dort
auf dem Bahnhof Gare Montparnasse lebt der kleine Hugo Cabret (Asa
Butterfield), dessen Vater (Jude Law) durch ein Feuer ums Leben kam.
Seit dieser Zeit versteckt sich der Junge, um dem drohenden Waisenhaus
zu entgehen, denn auch sein Ziehonkel Claude (Ray Winstone) ist
verschwunden. So ist der kleine Hugo immer auf der Hut vor dem
gestrengen Bahnhofsvorsteher (Sacha Baron-Cohen), der immer ein
wachsames Auge auf kleine Vagabunden und Waisen.
Hugo verrichtet als Uhrenkontrolleursgehilfe die Tätigkeit seines
Ziehonkels und hält die Uhrenanlage des Bahnhofs in Betrieb. Seien
Heimat ist das Gemäuer des Bahnhofs und auch die vielen verborgenen
Gänge des Areals.
Immer noch versucht der kleine Junge den menschenähnlichen Automaten zu
reparieren, der aus Uhrwerken und anderen mechanischen Teilen besteht.
Zur Figur gehört ein Schreibtisch und ein Tintenfass mit Füller. Er
erhofft sich eine Nachricht des Vaters aus dem Jenseits. Der Hunger
treibt Hugo dazu, kleine Diebstähle zu machen. Vor allem der
Spielzeugladen ist davon betroffen. Als der Besitzer (Ben Kingsley) Hugo
erwischt, nimmt er dem Jungen das Notizbuch mit den Plänen für die
Maschine weg.
Verzweifelt versucht Hugo das Büchlein wieder zu bekommen, doch der Mann
bleibt hart. Aber mit Isabelle (Chloe Grace Moretz), der Nichte des
Mannes, freundet sich Hugo an. Gemeinsam starten sie ihr Abenteuer, es
wird eine Reise in die Kindertage des Kinos, zu Georges Méliès einem der
Pioniere des Films, zu einer noch erhaltenen Kopie des 1902
entstandenen Science Fiction Film "Die Reise zum Mond". Zu einem Mann,
der beim Besuch einer Filmvorführung der Brüder Lumière, bei der „Die
Ankunft eines Zuges auf dem Bahnhof in La Ciotat“ zu sehen ist, zum
Filmregisseur der ersten Stunde wurde.
"Hugo Cabret" ist mit 5 Oscars einer der Gewinner der diesjährigen
Oscarverleihung gewesen, bei der Wahl zum besten Film musste sich
Scorsese allerdings von "The Artist" des Franzosen Michel Hazanavicius
geschlagen geben, der ebenfalls die Kindertage des Films zum Thema hat.
Optisch ist die Liebeserklärung an die Magie des Kinos perfekt
inszeniert, "Hugo Cabret" ist definitiv ein Film für die große Leinwand,
denn auch die Ausstattung und das Szenenbild ist von erlesener
Schönheit, gerade weil dieses Paris so märchenhaft-künstlich gestaltet
ist, wie es nur das Kino selbst vermitteln kann.
Darüberhinaus ist die Geschichte des einsamen Jungen mit der Maschine,
die zum Leben erweckt werden soll, der Stoff aus dem die großen
Weihnachtsfilme sind. Aber auch im Sommer lässt man sich gerne auch als
Erwachsener auf die magische Welt des kleinen Hugo ein.
Ein Film für Träumer...zum Träumen und zum Geniessen.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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