Regie: Martin Scorsese
La Motta im Ring...
Für den Boxfilmklassiker "Wie ein wilder Stier" von
Martin Scorsese musste Hauptdarsteller Robert de Niro sein Gewicht von
66 kg auf 97 kg bringen, um dem älteren nicht mehr aktiven Boxer Jake La
Motta gerecht zu werden. Martin Scorsese bestand
darauf, dass eine Kamera, die vom Kameramann Michael Chapman bedient
wurde, im Ring platziert würde, da er die Rolle eines Gegners spielen
und anderen Kämpfern aus dem Weg gehen würde, damit die Zuschauer die
Emotionen der Kämpfer sehen könnten aus der Sicht von La Motta.
Die
genauen Bewegungen der Boxer sollten als Tanzroutinen nach den
Informationen eines Buches über Tanzlehrer im Stil von Arthur Murray
ausgeführt werden. Zwischen
den Einstellungen benutzte De Niro einen Boxsack in der Mitte des
Rings, bevor er aggressiv direkt zur nächsten Szene überging. So vermied
es Scorsese die Kämpfe aus der Sicht des Zuschauers zu zeigen, alles
sollte sich hautnah am Mann abspielen.
Im
Jahr 1941 erleidet Jake LaMotta (Robert de Niro), ein junger,
aufstrebender Boxer im Mittelgewicht, nach einer kontroversen
Entscheidung seine erste Niederlage gegen Jimmy Reeves (Floyd Anderson). Jakes
Bruder Joey (Joe Pesci) bespricht mit einem seiner Mafia-Verbindungen,
Salvy Batts (Frank Vincent), eine mögliche Chance auf den Titel im
Mittelgewicht, lehnt jedoch wiederholt die Hilfe der Mafia ab und möchte
die Meisterschaft zu seinen eigenen Bedingungen gewinnen. Einige
Zeit später entdeckt Jake ein fünfzehnjähriges Mädchen namens Vickie
(Cathy Moriarty) in einem Schwimmbad in seinem Viertel in der Bronx. Er geht schließlich eine Beziehung mit ihr ein, obwohl er bereits verheiratet und Vickie minderjährig ist. 1943 besiegt Jake Sugar Ray Robinson (Johnny Barnes) und kommt drei Wochen später zum Rückkampf. Obwohl
Jake Robinson während des Kampfes dominiert, entscheiden die
Kampfrichter überraschenderweise zugunsten von Robinson, den Joey nur
deshalb für gewonnen hält, weil er in der folgenden Woche zur Armee
eingezogen wird. 1945 heiratet Jake Vickie. Jake kontrolliert und dominiert Vickie und macht sich ständig Sorgen, dass sie Gefühle für andere Männer hat. Seine
Eifersucht wird deutlich, als er seinen nächsten Gegner, Tony Janiro
(Kevin Mahon), vor den Augen von Tommy Como (Nicholas Colasanto), dem
örtlichen Mafiaboss und Vickie brutal mit fiesen Schlägen besiegt. Während
Joey mit Journalisten an der Copacabana über den Sieg spricht, wird er
abgelenkt, als er sieht, wie Vickie mit Salvy und seiner Crew an einen
Tisch geht. Joey spricht mit Vickie, die andeutet, dass sie mit ihrer Ehe mit Jake unzufrieden ist. Joey
hat den falschen Eindruck, dass Vickie eine Affäre mit Salvy hat,und
greift ihn in einem Kampf, der sich auch außerhalb des Clubs ausbreitet,
brutal an. Como
befiehlt ihnen später, sich zu entschuldigen, und lässt Joey Jake
sagen, dass er zuerst einen Sprung machen muss, wenn er eine Chance auf
den Meistertitel haben will, den Como kontrolliert. Jake
verliert absichtlich sein nächstes Match gegen Billy Fox (Eddie Mustafa
Muhammed) und wird nach einer glanzlosen Leistung aus dem Gebäude
ausgebuht. Kurz darauf wird er wegen des Verdachts, den Kampf abgebrochen zu haben, vom Vorstand suspendiert, was ihn sehr betrübt. Er wird schließlich wieder eingesetzt und gewinnt 1949 den Meistertitel im Mittelgewicht gegen Marcel Cerdan (Louis Raftis). Ein Jahr später wird Jake zunehmend paranoid, weil er sich sicher ist, dass Vickie eine Affäre hat. Er
fragt Joey, ob er dieser Lover sei, was Joey wütend macht und so
aufbringt, dass es zum Bruch der beiden Brüder kommt. Nachdem er 1950
seinen Meisterschaftsgürtel in einem zermürbenden Fünfzehn-Runden-Kampf
gegen Laurent Dauthuille (Johnny Turner) verteidigt hat leitet sich
langsam aber sicher der Niedergang seiner Karriere ein. Er verliert
einen erneuten Kampf gegen Robinson. 1956 geht er in den Ruhestand, die
Ehe wird geschieden und er kommt sogar ins Gefängnis. Im Jahr 1964 tritt
Jake in verschiedenen Clubs als Stand-up-Comedian auf. Backstage
vor einer Show bereitet er sich auf seinen Auftritt vor, indem er
Schattenboxen macht, Szenen aus „Die Faust im Nacken“ zitiert und mit
dem Spruch "Ich bin der Boss“ die Bühne des Nachtclubs betritt...
Bereits Ende der 1980er Jahre hatte "Raging Bull" seinen Ruf als moderner Klassiker gefestigt. In zahlreichen Kritikerumfragen wurde er zum besten Film der 1980er Jahre gewählt und wird regelmäßig sowohl als Scorseses bester Film als auch als einer der besten amerikanischen Filme aller Zeiten bezeichnet. In der Liste der wichtigsten und besten US-Filme, die das American Film Institut herausbrachte, landete "Raging Bull" hinter "Citizen Kane", "Der Pate" und "Casablanca" auf den vierten Platz. Für Robert de Niro wurde der Film ebenfalls zum großen Triumph. Bei der Oscarverleihung bekam er nach "Der Pate 2" seinen zweiten Oscar zugesprochen. Auch Thelma Schoomaker für den Filmschnitt wurde zur Oscarsiegerin gekürt. Desweiteren gab es Nominierungen in den Kategorien "Bester Film", Beste Regie; Nebendarsteller Joe Pesci, Nebendarstellerin Cathy Moriarty, Kameramann Michael Chapman und bester Ton. An der Kasse wurde ein Umsatz von ca. 24 Millionen Dollar erreicht. Für die fachliche Beratung stand Jake la Motta selbst bereit. Scorsese gelang eine äusserst beklemmende psychologische Studie über einen Mann, der ständig zu Gewalt und zur Selbstzerstörung neigt. Auch das Umfeld "Little Italy" in New York wird treffend skizziert. Die Kampfszenen stellen alle anderen Boxerfilme in den Schatten.
Bereits Ende der 1980er Jahre hatte "Raging Bull" seinen Ruf als moderner Klassiker gefestigt. In zahlreichen Kritikerumfragen wurde er zum besten Film der 1980er Jahre gewählt und wird regelmäßig sowohl als Scorseses bester Film als auch als einer der besten amerikanischen Filme aller Zeiten bezeichnet. In der Liste der wichtigsten und besten US-Filme, die das American Film Institut herausbrachte, landete "Raging Bull" hinter "Citizen Kane", "Der Pate" und "Casablanca" auf den vierten Platz. Für Robert de Niro wurde der Film ebenfalls zum großen Triumph. Bei der Oscarverleihung bekam er nach "Der Pate 2" seinen zweiten Oscar zugesprochen. Auch Thelma Schoomaker für den Filmschnitt wurde zur Oscarsiegerin gekürt. Desweiteren gab es Nominierungen in den Kategorien "Bester Film", Beste Regie; Nebendarsteller Joe Pesci, Nebendarstellerin Cathy Moriarty, Kameramann Michael Chapman und bester Ton. An der Kasse wurde ein Umsatz von ca. 24 Millionen Dollar erreicht. Für die fachliche Beratung stand Jake la Motta selbst bereit. Scorsese gelang eine äusserst beklemmende psychologische Studie über einen Mann, der ständig zu Gewalt und zur Selbstzerstörung neigt. Auch das Umfeld "Little Italy" in New York wird treffend skizziert. Die Kampfszenen stellen alle anderen Boxerfilme in den Schatten.
Bewertung: 10 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen