Regie: Sydney Pollack
Eine Farm in Afrika...
Karen Blixen (1885 bis 1962) war eine dänische Schriftstellerin,
die 17 Jahre lang eine Kaffeefarm in Kenia hatte. Ihr autobiographischer
roman "Jenseits von Afrika" wurde weltberühmt, er war von Sehnsucht
nahc einer aristokratischen Weltordnung geprägt. Dieser Blickwinkel
findet in der 1985 entstanden Verfilmung des Romans durch Sydney Pollack
kaum Verwendung. Der Regisseur legte das Hauptaugenmerk vor allem auf
die Liebesbeziehung zwischen der verheirateten Karen Blixen und dem
Großwildjäger und Abenteurer Denys Finch.
Optisch ist "Jenseits von Afrika" ein Juwel, jede Szene - jede
Kameraeinstellung ein Genuß. Hier liegt eindeutig die Stärke des mit 7
Oscars ausgezeichneten Monumentalliebesfilm mit Abenteuerflair. Bei der
Oscarwahl schlug Pollacks Film den Hauptkonkurrenten "Die Farbe Lila"
von Steven Spielberg auf ganzer Linie. Beide waren mit 11 Nominierungen
die großen Favoriten, am Ende ging Spielbergs Film komplett leer aus -
"Jenseits von Afrika" wurde als bester Film ausgezeichnet. Ausserdem
konnte sich Pollack wegen dem Regieoscar freuen, der ihm verliehen
wurde. John Barrys Filmmusik, David Watkins für die Kameraarbeit, Kurt
Luedke für das Drehbuch, die Toningenieure und auch das Szenenbild
wurden ausgezeichnet. Natürlich gab es auch eine Auszeichnung als bester
Film des Jahres. Meryl Streep und Klaus Maria Brandauer erhielten
immerhin eine Nominierung, unterlagen allerdings Geraldine Page und Don
Ameche.
Karen Blixen (Meryl Streep) erinnert sich an ihr Leben in Afrika, wohin sie 1913 als unverheiratete, wohlhabende Dänin zog. Nachdem
sie von ihrem schwedischen Adligen Hans (Klaus Maria Brandauer)
verschmäht wurde, bittet sie seinen Bruder, mit dem sie gut befreundet
ist, Baron Bror Blixen (ebenfalls Brandauer), aus gegenseitiger
Bequemlichkeit zu heiraten, und sie ziehen in die Nähe von Nairobi in
Britisch-Ostafrika. Mit ihren Mitteln soll er eine Milchfarm errichten, und einige Monate später folgt sie ihm, woraufhin sie heiraten. Auf
dem Weg nach Nairobi wird ihr Zug von einem Großwildjäger namens Denys
Finch Hatton (Robert Redford) begrüßt, der ihren Verlobten kennt und ihr
seine Elfenbeinbeute anvertraut. Sie
wird am Bahnhof von Farah (Malick Bowens) begrüßt, dem von Bror
angeheuerten somalischen Häuptling, der nirgends zu finden ist. Sie wird in den kürzlich gegründeten Muthaiga Club gebracht. Sie
betritt den Männersalon, um nach ihrem Mann zu fragen, wird aber
aufgrund ihres Geschlechts aufgefordert, den Salon zu verlassen. Karen und Bror heiraten noch vor Ablauf des Tages und sie wird Baroness Blixen. Dann
erfährt sie, dass Bror ihren vereinbarten Plan geändert hat und ihr
Geld für die Errichtung einer Kaffeefarm ausgegeben hat. Sie erkennt schnell, dass die Farm zu hoch liegt, als dass sie Erfolgsaussichten hätte. Sie
braucht Brors Hilfe beim Aufbau und der Verwaltung dieser Farm, aber
sein Interesse gilt mehr der Führung von Jagdsafaris als der
Landwirtschaft. Karen
lernt Afrika und die afrikanischen Menschen zu lieben und ist
fasziniert von der atemberaubenden Aussicht auf die nahegelegenen Ngong
Hills und das dahinter liegende Great Rift Valley. Sie
kümmert sich um die Kikuyu, die auf ihrem Land leben, richtet eine
Schule für sie ein, hilft ihnen bei der medizinischen Versorgung und
schlichtet ihre Streitigkeiten. In
der Zwischenzeit versucht sie auch, ein formelles europäisches Zuhause
auf Augenhöhe mit den anderen Kolonisten der Oberschicht in der Gegend
zu etablieren. Sie freundet sich mit der jungen Felicity (Suzanna Hamilton) an. Schließlich vertiefen sich die Gefühle von Karen und Bror füreinander und sie vollziehen ihre Ehe. Doch trotz seiner echten Gefühle für Karen pflegt Bror weiterhin andere sexuelle Beziehungen. Um ihre Abende zu füllen, erfindet Karen fantasievolle Geschichten, um ihre Besucher zu unterhalten. Als
der Erste Weltkrieg Ostafrika erreicht, bilden die Kolonisten eine
Miliz unter der Führung des Kolonialpatriarchen Lord Delamere, (Michael
Gough) zu der auch Denys und Bror gehören. Eine Militärexpedition macht sich auf die Suche nach den Streitkräften der benachbarten deutschen Kolonie Deutsch-Ostafrika. Um
den Bedarf der Miliz an Vorräten zu decken, leitet Karen eine
schwierige Expedition, um sie zu finden, und kehrt sicher zurück. Karen entdeckt, dass Bror sie mit Syphilis infiziert hat. Da sie in Nairobi keine angemessene Behandlung erhalten kann, kehrt sie zur Behandlung und Genesung nach Dänemark zurück. Bror willigt ein, die Farm während ihrer Abwesenheit zu bewirtschaften. Als
sie zurückkommt und nun keine Kinder mehr gebären kann, nimmt Bror
seine Safari-Arbeit wieder auf und sie beginnen getrennt zu leben. Die Beziehung zwischen Karen und Denys entwickelt sich und er lebt bei ihr. Denys erwirbt einen Gipsy Moth-Doppeldecker und nimmt Karen oft mit zum Fliegen. Karen und Bror lassen sich scheiden, als Bror eine andere Frau findet, die er heiraten möchte. Dies
führt dazu, dass Karen Denys mit dem Status ihrer Beziehung
konfrontiert, den sie festigen möchte, während er lieber seine Freiheit
behalten will. Dennoch wird aus der Beziehung der Beiden echte Liebe...
Sorgfältig wird dem Zuschauer das Leben in einer Zeit nähergebracht, die vom Krieg geprägt ist und die auch das Ende des Kolonialismus bereits ankündigt. Stellenweise stellt sich bei dem 160 Minuten langen Epos ein bisschen Langeweile ein, obwohl für die hervorragenden Schauspieler bedeutsame Dialoge geschrieben wurden. Das hinreißend-absurde Spektakel ist enorm emotional und wurde natürlich ein riesiger Publikumserfolg. Mit 227 Millionen Dollar landete der Film in den Jahrescharts auf Platz 5. In Deutschland lief er sogar noch erfolgreicher wie in den USA. 4 1/2 Millionen Zuschauer wurden hierzulande in den Kinos verzeichnet - dieses Ergebnis wurde nur noch von "Der Name der Rose" getoppt, der auf beinahe 6 Millionen Zuschauer kam.
Sorgfältig wird dem Zuschauer das Leben in einer Zeit nähergebracht, die vom Krieg geprägt ist und die auch das Ende des Kolonialismus bereits ankündigt. Stellenweise stellt sich bei dem 160 Minuten langen Epos ein bisschen Langeweile ein, obwohl für die hervorragenden Schauspieler bedeutsame Dialoge geschrieben wurden. Das hinreißend-absurde Spektakel ist enorm emotional und wurde natürlich ein riesiger Publikumserfolg. Mit 227 Millionen Dollar landete der Film in den Jahrescharts auf Platz 5. In Deutschland lief er sogar noch erfolgreicher wie in den USA. 4 1/2 Millionen Zuschauer wurden hierzulande in den Kinos verzeichnet - dieses Ergebnis wurde nur noch von "Der Name der Rose" getoppt, der auf beinahe 6 Millionen Zuschauer kam.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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