Regie: Edward Dmytryk
Fata Morgana...
"Die 27. Etage" ist einer dieser sehr interessanten 60er Jahre Thriller,
die irgendwie im Lauf der Zeit ein bisschen in Vergessenheit gerieten
und es daher immer wieder Freude macht, wenn der eine oder andere dieser
Thriller auf einer deutschsprachigen DVD erscheint. Er gehört in die
Riege der besten Hitchcock Filme, die Hitchcock nie gemacht hat und
befindet sich in bester Gesellschaft mit Stanley Donens "Charade",
"Arabesque", es gibt aber auch Ählichkeiten im Stil mit Filmen wie "Der
letzte Zug" von Blake Edwards oder Otto Premingers großartigem "Bunny
Lake ist verschwunden" (leider immer noch noch auf DVD erschienen).
Inszeniert wurde der Amnesie Schocker von Altmeister Edward Dmytryk. Als
Hauptdarsteller agiert Gregory Peck, der ja schon in Hitchcocks
Klassiker "Spellbound" das gleiche Problem hatte - nur hatte ihm Hitch
da mit Ingrid Bergman eine großartige Gehilfin zur Lösung zur Seite
gestellt, hier bei Dmytryk muss Peck wird Peck mit seinen
Gedächtnislücken weitestgehend allein gelassen.
In Unidyne Wolkenkratzer in Manhattan, New York kommt es vorübergehend
zu einem Stromausfall. Alles ist dunkel, so auch in der 27. Etage, wo
sich Büroräume befinden und dort sehen wir ihn auch zum ersten Mal. Den
unglücklichen Helden der Geschichte, ein gewisser David Stillwell
(Gregory Peck), er begegnet dort zwei jungen Frauen, die ihn ziemlich
nett finden und einem Bekannten (Kevin McCarthy), der wohl sein
Arbeitskolllege zu sein scheint. Mit einer Frau (Diane Baker), die sich
als Sheila vorstellt und die ihn auch zuerst zu kennen glaubt "Sind sie
nicht...sie sind es doch oder ?" läuft er das unbeleichtete Treppenhaus
hinunter, als es immer heller wird erkennt die Frau ihn genau. Doch wir
als Zuschauer bemerken langsam von seinem Black out, er scheint sich
nicht sicher zu sein, wer er ist.
Die Frau ärgert sich aber, dass er ihr nicht die Wahrheit sagte und
rennt davon... er folgt ihr bis in das vierte Untergeschoss, doch
vergeblich. Beim Verlassen des Gebäudes bemerkt er eine
Menschenansammlung um die Leiche eines Mannes, der offenbar aus dem
Fenster des Gebäudes gefallen ist. Stillwell kehrt zum Treppenhaus
zurück und stellt überrascht fest, dass nur ein Kellergeschoss
existiert. Was geht da mit mir vor ? Einige Zeit später in der
U-Bahn erfährt er über eine Zeitungsmeldung, dass ein gewisser Charles
Calvin im Hauptsitz des Unidyne Buildings Selbstmord begangen haben
soll, indem er aus dem Fenster sprang. Nur seltsam, dass er später vor
seiner Wohnung von einem Unbekannten mit der Waffe bedroht wird....
So die Anfangskonstellation zu einem sehr spannenden Old School
Thriller, der erst zum Schluß sein Puzzle aufklärt. Gregory Peck ist
einmal mehr ein optimaler Hauptdarsteller für seinen Mann mit dem Riesen
Identitätisproblem. Der Film über Täuschung und Wahrheit ist bis zum
Schluß trotz wenig Action sehr fesselnd.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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