Regie: George Lucas
Der Todesstern...
"Hollywood hat mit "Star Wars" die Büchse der Pandora aufgemacht" so hat
sich Woody Allen im Jahr 1985 über dieses Kinophänomen geäussert und er
hat Recht behalten. Der Film von George Lucas kostete damals 11
Millionen Dollar - das Einspielergebnis von 503 Millionen Dollar war
phänomenal und katapultierte "Star Wars" sechs lange Jahre auf Platz 1
der weltweit finanziell erfolgreichsten Filme. Erst 1982 wurde er von
Spielbergs "E.T." abgelöst.
"Star Wars" hat dabei auch den Fortsetzungsfilm etabliert - denn 1980
folgte "Das Imperium schlägt zurück" und 1983 "Die Rückkehr der Jedi
Ritter" - beide Filme waren gleich hinter "E.T." die erfolgreichsten
Blockbuster der 80er Jahre. Erst 16 Jahre später besann sich Hollywood
auf das kommerzielle Zugpferd und ließ die Episoden 1 bis 3
(Vorgeschichte) realisieren. Neuer Höhepunkt im Star Wars Kosmos war
"Star Wars´. The Force Awakens" - der 7. Star Wars Film, der weltweit
2,068 Milliarden Dollar einspielte und sich gleich nach "Avatar" und
"Titanic" auf Platz 3 der All Time Charts der erfolgreichsten Kinohits
befindet.
Ich bin zwar kein Fan der Star Wars Reihe, aber unbedingt ein Fan des
ersten Films "Krieg der Sterne" , den George Lucas, inspiriert von Akira
Kurosawas 50er Jahre Samurai Epos "Die verborgene Festung" mit
reichlich naivem Charme zum Riesenerfolg führte.
"Star Wars" hat auch die Helden des Kinos verändert - sie wurden ab
diesem Zeitpunkt wesentlich jünger. Denn das junge Publikum konnte sich
vor allem gut mit dem jungen tapferen Jedi-Ritter Luke Skywalker,
gespielt vom attraktiven Mark Hamill, identifizieren...aber auch mit der
mutigen Prinzessin Laia (Carrie Fisher). Harrison Ford als Han Solo
eroberte auch die Herzen der Zuschauerinnen, er war zu diesen Zeit
gerade mal Anfang Dreißig und Lucas besetzte den tatlentierten Jungstar
schon in seinem hochgelobten Jugendfilm "American Graffiti".
Die Handlung ist extrem einfach, wichtig sind vor allem die Figuren der
Geschichte: Das böse Imperium will das gesamte Weltall unterjochen. Es
sind dunkle Zeiten angebrochen. Mutigen Rebellen auf dem Planeten
Alderan gelingt es aber, die Konstruktionspläne des zerstörerischischen
Todessterns zu entwenden. Doch das Raumschiff mit der schönen Prinzessin
Leia (Carrie Fisher) an Bord ist dem Bösewicht Grand Moff Tarkin (Peter
Cushing) und dessen fiesem Adjudanten Darth Vader (David Prowse) in die
Hände gefallen. Sie kann aber die Pläne und eine Nachricht noch in den
Droiden R2-D2 speichern. Gemeinsam mit einem weiteren Droiden C3P0
gelingt ihm die Flucht auf den Planeten Tatooine. Dort lebt eher
unglücklich der junge Luke Skywalker bei Onkel Owen (Phil Brown) und
Tante Beru (Shelagh Fraser). Er würde gerne auf die Akademie gehen, doch
der strenge Onkel braucht ihn für die Erntearbeiten. Als sie die beiden
Droiden auf dem Schrottplatz kaufen, hört auch Luke den Hilferuf der
Prinzessin an einen Obiwan Kenobi (Alec Guiness). Wenn da nicht der alte
Einsiedler Ben gemeint ist ? Er versucht dies herauszufinden, bekommt
aber Ärger mit den Sandleuten. Es kommt noch schlimmer. Als er nach
Hause zurückkehrt, findet er das Haus von Tante und Onkel völlig
zerstört vor. Beide wurden von den Imperialen Truppen ermordet. Nun hält
ihn nichts mehr. Er will Jedi Ritter wie sein Vater werden und im
Weltraumhafen Mos Eisley können sie mit Han solo (Harrison Ford) und
Chewbacca (Peter Mayhew) zwei versierte Piloten gewinnen die sie nach
Alderan bringen sollen. Doch es erwartet sie eine böse Überraschung...
Damals als "Krieg der Sterne" in die Kinos kam, habe ich ihn fünfmal
hintereinander angeschaut. Meine Schwester auch...und die war ganz
vernarrt in Mark Hamill. Und auch heute noch wirkt der Film extrem cool
und modern. Das liegt vielleicht auch daran, dass sich George Lucas
immer aufs Wesentliche konzentrierte und die Figuren nie aus den Augen
verloren hat. Sie sind immer präsent und sie wirken echt. Die
Grundstruktur der Geschichte hat auch etwas märchenhaftes. Einerseits
begeistert die technische Rafinesse, andererseits haben die Figuren eine
markante Färbung. Vom zottigen Chewbacca, zu den beiden Droiden, die
ein bisschen in Stan Laurel/Oliver Hardy Manier durch die Geschichte
wackeln. "Star Wars" wartet sogar mit zwei überzeugenden Bösewichtern
auf. Peter Cushing hat sichtlich Spass an der Schurkenrolle und Darth
Vader steht in der American Film Institute Liste der fiesesten
Filmschurken aller Zeiten auf Platz 3.
Bei der Oscarverleihung 1976 triumphierte zwar Woody Allen mit "Annie
Hall" als bester Film des Jahres. Die meisten Trophäen gingen aber an
George Lucas Weltraummärchen: Schnitt, Ton, visuelle Effekte, Filmmusik,
Szenenbild und Kostümdesign. Ausserdem kam noch ein sonderoscar für die
besten Toneffekte dazu. Regisseur George Lucas wurde für die beste
Regie, den besten Film und das beste Drehbuch nominiert - aber in diesen
Kategorien war "Star Wars" kein Sieger. Alec Guinness konnte als bester
Nebendarsteller nominiert werden - er verlor aber gegen Jason Robards
in Fred Zinnemanns "Julia".
Bewertung: 10 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen