Mittwoch, 24. Januar 2018

Drive







































Regie: Nicolas Winding Refn

Die Straßen von Los Angeles...

Wie auch das Genre "Film noir" ist der Begriff "Neo-Noir" ein im Nachhinein geprägter Begriff, der solche Filme zusammenfasst, die die Tradition des klassischen Film noir fortführen. Die Einteilung ist mitunter schwierig, aber die Verwandtschaft in visueller oder narrativer Hinsicht findet man sehr schnell heraus, da sich beim Schauen plötzlich und fast zwangsläufig das eine oder andere Deja vu Erlebnis aufdrängt. DAbei spielt es keine Rolle, ob der neue, schwarze, düstere Film die dem Genre zugehörigen Elemente reproduziert oder variiert.
Bei "Drive", dem neuen Film des Dänen Nicolas Winding Refn, der mir schon mit "Walhalla Rising" sehr imponiert hat, stellt sich dieses Noir Feeling sofort mit den ersten Anfangsbildern ein.
Dabei fängt zuerst alles so wie Walter Hills großartiger, aber leider auch etwas in Vergessenheit geratener Großstadtwestern "Driver" an, denn auch der von Ryan Gosling gespielte Fahrer, hat keinen Namen. Er wird ganz einfach "Driver" genannt.
Und der wird engagiert von Kriminellen, wenn sie ein schnelles Fluchtauto brauchen. Dies findet vor allem Nachts statt, bringt Kohle. Tagsüber arbeitet unser Held aus Stuntman und auch in einer Autowerkstatt bei seinem Freund Shannon (Bryan Cranston).
Er wohnt Tür an Tür mit der hübschen Irene (Carey Mulligan), eine derzeit alleinerziehende, einsame Mutter - der Mann sitzt im Knast. Sie muss für den kleinen Benicio alleine sorgen. Der Driver kümmert sich ein bisschen um die Zwei, natürlich ist das auch eine Gefühlssache, die irgendwie erwidert wird.
Es ist auch Shannon, der den Fahrer mit dem Gangster Bernie Rose (Albert Brooks) bekannt macht, dieser soll Geld investieren und der brilliante Wagenlenker soll die Stock Car Rennen gewinnen.
Doch bevor es zu dieser Geschäftsbeziehung kommt, wird Irenes Mann Standard (Oscar Isaac) aus dem Gefängnis entlassen..




Wie lässt sich dieser Film beschreiben ? Eine Mischung aus rasanten Szenen und aus einer gewissen Melancholie. Der Fahrer setzt sich für eine ihm wichtige Sache ein und gerät in ein Strudel extremer Gewalt. Ein paar Szenen sind brutal, deshalb auch die Altersfreigabe ab 18 Jahren.
Oft hat die Geschichte einen meditativen Touch und es bleibt ein Geheimnis, wer der Driver ist, woher er kommt und wohin er geht. In manchen Phasen wirkt er fast wie ein moderner "Shane".
Die Rollen sind bestens besetzt, Carey Mulligan liefert ein sehr schöne Darstellung einer verheirateten Frau, die allerdings eine Zuneigung zu ihrem Nachbar empfindet.
Albert Brooks ist ein großartiger Bösewicht, der im Laufe der Geschichte immer fieser wird. Er hat einige großartige Szenen, die echt schockieren.
Für mich jetzt schon einer der Filme des Jahres.





Bewertung.: 9 von 10 Punkten.

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