Donnerstag, 11. Januar 2018

Cincinnati Kid







































Regie: Norman Jewison

Der Profispieler und sein junger Herausforderer...

Was "Haie der Großstadt" von Robert Rossen für den Poolbillard ist, das ist "Cincinnati Kid" aus dem Jahr 1965 für den Poker und beide gehören zu den ganz großen Klassikern der Spielerfilme. Für Regisseur Norman Jewison bedeutete der Film auch einen gewissen Imagewechsel, denn der Kanadier war zuerst ein Komödienspezialist und drehte mit Kultstar Doris Day die Filme "Was diese Frau so alles treibt" und "Schick mir keine Blumen".
Nach seinem hervorragenden Pokerfilm drehte er mit "Die Russen kommen" und vor allem mit "In der Hitze der Nacht" zwei Filme, die auch Oscar-Nominierungen erhielten. Letzterer wurde gar 1968 sogar zum besten Film des Jahres gewählt.
"Cincinnati Kid" gehört aber auch ohne Oscars zu Jewisons besten Filmen überhaupt und präzise wie ein Uhrwerk wird das Poker-Duell zwischen einem alten Profi-Spieler und seinem jungen Herausforderer gezeigt. Der Herausforderer könnte mit Steve McQueen nicht cooler sein, aber seine Mitspieler sind ihm - trotz seiner sehr guten Leistung - allesamt ebenbürtig. Vor allem sein filmischer Kontrahent Edward G. Robinson liefert als Poker-Ass Lancey Howard eine klasse Performance.
Die Geschichte spielt in New Orleans, Eric Stoner (Steve McQueen), den alle nur "The Kid" nennen ist einer der besten Five Card Stud Spieler im Land. Der kleine junge Schuhputzer (Ken Grant) will den großen "Cincinnati Kid" bei jeder Gelegenheit zum Spiel herausfordern, wer die Münze weiter werfen kann, doch immer gewinnt Kid. Aber auch Kid könnte an seine Grenzen kommen, wenn es darum geht Lancey Howard "The Man" zu schlagen. Der ist seit Jahren unangefochtener Pokerkönig und noch keiner konnte den Altmeister schlagen. Auch Kids Freund Shooter (Karl Malden), heute DER seriöse Kartengeber der Stadt, war früher in jungen Jahren überzeugt Lancey zu schlagen. Doch er musste eine bittere Niederlage in Kauf nehmen. Auch der wohlhabende William Jefferson Slade (Rip Torn) will ein Spiel mit Lancey. Auch Slade zahlt tüchtig Lehrgeld. Während Shooter immer etwas Stress wegen seiner schönen attraktiven Frau Melba (Ann Margaret), die anderen Männerbekanntschaften nicht abgeneigt ist, wird Kid von seiner Freundin Christian Rudd (Tuesday Weld) sehr geliebt. Doch der kann momentan keine Frau an seiner Seite gebrauchen, die ihn ablenkt vor einem möglichen großen Spiel mit Lancey Howard. Tatsächlich willigt der ein, nachdem Shooter ihn als den besten angepriesen hat, der eine echte Gefahr für den noch amtierenden Pokerkönig darstellen könnte. Slade, immer noch gekränkt von seiner Niederlage, versucht Shooter zu bestechen, dass der Kid immer mal wieder ein gutes Blatt zuschieben soll....




Sam Peckinpah war zuerst als Director vorgesehen, aber der überwarf sich mit dem Produzenten Martin Ransohoff. So kam Norman Jewison zum Zug. Seine Inszenierung ist atmosphärisch total packend, auch der Titelsong von Ray Charles gesungen, passt perfekt. Jewison hat neben dem spannenden Pokerspiel auch die Charaktere nicht vergessen und die werden von Steve McQueen, Edward G. Robinson, Ann Margaret, Tuesday Weld und Karl Malden großartig gespielt. In einer Nebenrolle als "Lady Fingers" ist auch Joan Blondell zu sehen, ihre Darstellung gefiel so gut, dass sie sogar eine Golden Globe Nominierung dafür bekam. Schade, dass die anderen Schauspielleistungen keine Würdigung durch die Academy erhielt.





Bewertung: 9,5 von 10 Punkten. 

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