Regie: Aki Kaurismäki
Trostlos am Abgrund...
"Das Mädchen aus der Streichholzfabrik" von Aki Kaurismäki entstand
1990 und ist der dritte Film der s.g. Proletarier-Trilogie des
finnischen Filmemachers.
Die ersten Szenen des Films beginnen in einer Fabrikhalle, dort
werden Baumstämme gefällt, die danach in Bänder geschnitten werden und
dann in Streifen. Viele Maschinen und ein langes Band sind nötig, bis
die Streichhölzer in der Schachtel landen. Alles geht automatisch, kein
Mensch ist während des ganzen Prozesses zu sehen, bis plötzlich die
Arbeiterin Iris (Kati Outinen) auftaucht. Ihre Aufgabe ist es, die
Etiketten auf den Kartons zu kontrollieren. Die
fleißige junge Frau lebt mit ihrer Mutter und ihrem Stiefvater
mittleren Alters zusammen, die die meiste Zeit damit verbringen, im
Fernsehen die Nachrichten zu sehen. In den Nachrichten - die Geschichte
spielt im Jahr 1989 - laufen Berichte über das Tian-anmen Massaker, über
den Tod von Chomeini und über den Eisenbahnunfall bei Ufa. Mutter und
Schwiegervater erwarten von ihr, dass sie ihnen ihr gesamtes Einkommen
aus der Arbeit in der Streichholzfabrik abgibt und die ganze Hausarbeit
erledigt. Sie geht tanzen, findet aber keine Partner. Sie kauft ein
buntes Kleid in der Hoffnung, dass dies ihre Attraktivität steigert. Als
ihre Eltern es sehen, nennen sie sie eine Hure und verlangen, dass sie
es zurückgibt, aber sie widersetzt sich ihnen und trägt es in einem
Tanzclub. Im Club trifft Iris Aarne (Vesa Vierriko), der sie wegen des
Kleides für eine Prostituierte hält, obwohl Iris das nicht erkennt. Sie
verbringen die Nacht zusammen in seiner vornehmen Wohnung. Aarne reist
am nächsten Morgen ab, bevor Iris aufwacht, und lässt Geld für sie auf
dem Nachttisch liegen. Iris hinterlässt ihre Nummer und nachdem sie
vergeblich darauf gewartet hat, dass Aarne sie anruft, besucht sie ihn
und verabredet sich zu einem zweiten Date. Arne lernt sogar Iris Eltern
bei dem zweiten Treff kennen. Am
Ende des Abendessens teilt Aarne ihr barsch mit, dass er ihre Zuneigung
nicht sucht, und fordert sie auf, zu gehen. Sie kehrt nach Hause zurück
und verbringt den Rest des Abends in Tränen. Iris entdeckt später, dass
sie schwanger ist, und schreibt Aarne, in dem sie ihn bittet, das Kind
mit ihr aufzuziehen. Sie erhält eine Antwort mit dem einfachen Satz
"Schaff den Balg ab“ sowie einen Scheck über 10.000 Mark. Iris ist
verzweifelt und geht nach draußen, wo sie den Brief und den Scheck auf
dem Tisch liegen lässt, wo ihre Mutter sie findet. Während Iris verstört
umherirrt, wird sie von einem Auto angefahren und erleidet eine
Fehlgeburt. Ihr Stiefvater besucht Iris im Krankenhaus und sagt ihr,
dass sie aus der Wohnung ausziehen muss, weil sie ihrer Mutter große
Schmerzen zugefügt hat. Iris zieht bei ihrem Bruder (Siu Seppälä) ein
und wird zunehmend verzweifelt. Sie kauft Rattengift, mischt es mit
Wasser und füllt es in eine kleine Flasche, die sie in ihre Handtasche
steckt. Und sie wird auch davon Gebrauch machen...
Im Original heißt der Film "Tulitikkutehtaan tyttö" und dauert lediglich 68 Minuten. dem Zuschauer wird ein böses abgründiges Märchen erzählt, die Geschichte einer verlorenen menschlichen Existenz, die nach Liebe sucht, aber nur auf Ablehung und Desinteresse stößt. Die Katastrophe ist vorhersehbar. In jeder Szene zeigt Kaursimäki die Kälte in dieser trostlosen Tristesse. Für ihre großartige Leistung erhielt Kati Outinen den finnischen Filmpreis Jussi.
Im Original heißt der Film "Tulitikkutehtaan tyttö" und dauert lediglich 68 Minuten. dem Zuschauer wird ein böses abgründiges Märchen erzählt, die Geschichte einer verlorenen menschlichen Existenz, die nach Liebe sucht, aber nur auf Ablehung und Desinteresse stößt. Die Katastrophe ist vorhersehbar. In jeder Szene zeigt Kaursimäki die Kälte in dieser trostlosen Tristesse. Für ihre großartige Leistung erhielt Kati Outinen den finnischen Filmpreis Jussi.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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