Mittwoch, 24. Juli 2024

Esmas Geheimnis



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Jasmila Zbanic

Kriegsopfer...

"Esmas Geheimnis" (Originaltitel: Grbavica) ist eine Gemeinschaftsproduktion der vier Länder Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Österreich und Deutschland) und wurde im Jahr 2006 von der in Deutschland lebenden bosnischen Regisseurin Jasmila Zbanic gedreht. 15 Jahre später wurde ihr Film "Quo Vadis, Aida" als bester europäischer Film mit dem Felix ausgezeichnet. Sie selbst siegte in der Kategorie "Beste Regie". "Esmas Geheimnis" wurde damals mit dem Golden Bären von Berlin geehrt. Ausserdem erhielt er zwei Nominierungen für den Europäischen Filmpreis (bester Film und Mirjana Karanovic als beste Darstellerin) und wurde von Bosnien-Herzegwina als Oscarkandidat in der Kategorie "Bester Auslandsfilm" eingereicht.
Esma (Mirjana Karannovic) , eine alleinerziehende Mutter, lebt mit ihrer zwölfjährigen Tochter Sara Luna Mijovic) im Nachkriegs-Sarajevo. Sara möchte einen Schulausflug machen und Esma beginnt als Kellnerin in einem Nachtclub zu arbeiten, um Geld zu sparen. Sara freundet sich mit Samir (Kenan Catic) an, der wie sie keinen Vater hat. Ihre jeweiligen Väter sollen als Helden gestorben sein. Samir ist überrascht, dass Sara nichts von den Umständen des Todes seines Vaters weiß: Sein Vater wurde von den Tschetniks in der Nähe von Žuč massakriert, weil er sich weigerte, den Schützengraben zu verlassen, den er verteidigte. Doch jedes Mal, wenn Mutter und Tochter dieses heikle Thema ansprechen, sind Esmas Antworten vage. Kompliziert wird die Situation, als die Schule anbietet, die Kinder beinahe kostenlos mit auf eine Reise zu nehmen, sofern sie eine Bescheinigung vorlegen, aus der hervorgeht, dass ihr Vater als Held gestorben ist. Esma erklärt Sara, dass die Leiche ihres Vaters nie gefunden wurde und sie daher keine solche Bescheinigung besitzt. Sie verspricht jedoch, zu versuchen, es zu bekommen. In Wirklichkeit versucht sie, sich von ihrer Freundin Sabina (Jasna Berry), ihrer Tante und ihrem Arbeitgeber das Geld zu leihen, das Sara braucht. Sara wird das Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimmt. Als sie schockiert herausfindet, dass sie nicht auf der Liste der Kriegsheldenkinder der Schule für die Reise steht, gerät sie in Streit mit einem Klassenkameraden und erzählt ihm in Anlehnung an die Geschichte von Samirs Vater, dass sein Vater von den Tschetniks in dem Graben massakriert wurde, in dem er sich befand verteidigen. Zuhause angekommen befragt Sara ihre Mutter und verlangt, die Wahrheit zu erfahren. Esma bricht zusammen und enthüllt ihm brutal die Fakten: Sie wurde in einem Gefangenenlager vergewaltigt und gezwungen, das aus dieser Vergewaltigung geborene Kind zu behalten. Sara erkennt plötzlich, dass sie das Kind eines Tschetniks ist, doch die Kenntnis der Wahrheit ermöglicht es ihr, das Trauma zu überwinden. Schließlich macht Sara einen Ausflug und gibt ihrer Mutter im letzten Moment ein Zeichen. Im Bus singen die Kinder ein beliebtes Lied, das an Sarajevo, das Land meiner Träume, erinnert, und Sara ist an der Reihe und schließt den Film mit einer optimistischen Note ab...





In der Rolle des Rausschmeißers Pelda ist Leon Lucev zu sehen. Statt auf die Dramaturgie mit einer Filmmusik zu setzen, besteht der Soundtrack aus Schlagern und Popmusik des Landes. So hört der Zuschauer Lieder von Zdravko Colic oder Kemal Monteno. In dem Nachtclub in dem Esma arbeitet, spielt eine Band Balkandisco. Diese Zutaten verstärken den dokumentarischen Charakters des Films und als Botschaft kann man herauslesen, dass die Liebe eine solche Kraft erzeugen kann, um Hass und Gewalt zu überwinden. Ein Film über die Nachwirkungen des Balkankrieges und wie schwierig es ist sich der Wahrheit zu stellen. 






Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 
 

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