Regie: Ousmane Sembene
Das Geld liegt auf der Post...
"Mandabi" (Die Geldanweisung) ist ein Film aus dem Jahr 1968 des
senegalesischen Filmemacher Ousmane Sembene, der auch gleichzeitig das
Drehbuch schrieb. Adaptiert von Sembenes erschienenen Roman. Es ist der
erste Film überhaupt, der in der Muttersprache Wolof gedreht wurde. Eine
Sprache aus dem nördlichen Zweig der westatlantischen Sprachfamilie,
einer Untergruppe der Niger-Kongo-Sprachen. Wolof wird überwiegend in
Senegal gesprochen, etwas 80 % der Senegalesen beherrschen die Sprache
und machen Wolof zur fakitschen Umgangssprache des Landes.
Thematische Schwerpunkte des Filmschaffens von Ousmane Sembene sind
die Geschichte des Kolonialismus, die Kritik der neuen afrikanischen
Bourgeoisie und die Stärke afrikanischer Frauen.
Die
Geschichts spielt in den späten 40er Jahre bzw. frühen 50er Jahre. Der
arbeitslose senegalesische Muslim Ibrahima Dieng akhouredia Gueye)( lebt
mit seinen zwei Frauen Mety (Ynousse N´Diaye) und Aram (Isseu Niang)
sowie seinen sieben Kindern in den Slums von Dakar. Sein Neffe Abdou
(Mouss Diouf) schickt ihm aus Paris eine Zahlungsanweisung im Wert von
25.000 Francs, die er als Straßenkehrer angespart hat. Ibrahima soll
20.000 Francs, den größten Teil des Geldes, für Abdou aufbewahren. 3.000
Francs sind für Abdous Mutter gedacht und 2.000 Francs darf er von dem
Betrag selbst behalten, da der Neffe um die Arbeitslosigkeit seines
Onkels und dessen Not eine große Familie zu ernähren weiß. Doch an das
Geld tatsächlich heranzukommen, dass nun als Postanweisung abgeholt
werden könnte, ist leichter gesagt als getan. Die beiden Frauen haben
von dem kommenden Geldsegen bereits mehreren Bekannten erzählt.
Besonders gute Lebensmittel auf Pump gekauft, ohne es mit dem stolzen
Ehegatten zu besprechen. Was den ersten Frust auslöst. Die Ankunft des
Geldes spricht sich natürlich herum und so wird die Familie ständig
besucht und es werden Bitten um Geld gestellt.
Ausserdem besitzt der Analphabet Ibrahima besitzt keinen
Personalausweis, der erforderlich ist um sich auszuweisen und um an das
auf der Post liegende Geld zu bekommen. Natürlich wird für die
Ausstellung des Ausweises wiederum eine Geburtsurkunde benötigt.
Unverhoffte Auslagen für zwielichtige Helfer und die Begierden der
ganzen Nachbarschaft, die schnell von seinem plötzlichen Reichtum
erfahren hat, kommen natürlich als zusätzliche Problemfelder dazu. Sie
bedrohen den unbedarften Mann zu ruinieren. Reiche Immobilienhaie haben
es überdies, ohne sein Wissen, auf sein Haus abgesehen. In einer von
Bürokratie, Korruption und unüberwindlichen sozialen Gräben geprägten
Gesellschaft erweist sich der vermeintliche Geldsegen als wahrer
Fluch....
Eine Story ohne Happyend, denn Sembene lässt seine Hauptfigur verschuldet und ohne Zuhause zurück. Somit eine sehr bittere Geschichte und selbst nach über 50 Jahren immer noch aktuell. Es ist ein Film über eine Gesellschaft, die vom Kolonialismus gezeichnet ist und in der Korruption, Gier und Armut Teile des ganz normalen Alltags sind.
Eine Story ohne Happyend, denn Sembene lässt seine Hauptfigur verschuldet und ohne Zuhause zurück. Somit eine sehr bittere Geschichte und selbst nach über 50 Jahren immer noch aktuell. Es ist ein Film über eine Gesellschaft, die vom Kolonialismus gezeichnet ist und in der Korruption, Gier und Armut Teile des ganz normalen Alltags sind.
Der Film schildert seinen Weg durch den absurden und korrupten
bürokratischen Dschungel Senegals. Es ist ein Film für diese Menschen
wie Ibrahima, der wie die große Mehrheit der Bevölkerung der Amtssprache
Französisch nicht mächtig ist und allein dadurch in der staatlichen
Bürokratie auf unüberbrückbare Hindernisse stößt. Er selbst ist eine
komische wie tragische Figur, agiert er nur innerhalb der eigenen vier
Wände als unumschränkter Patriarch, nur dort hat er das "Sagen" – die
tägliche Arbeit haben seine beiden Frauen zu leisten.
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