Regie: Hayao Miyazaki
Die guten Geister...
Neben dem sehr schrillen Science-Ficiton Zeichentrickfilm "Akira"
entstanden 1988 mit den beiden vom Studio Ghibli produzierten
Animationsfilmen "Die letzten Glühwürmchen" und "Mein Nachbar Totoro"
zwei weitere Klassiker dieses Genres. Während "Die letzten Glühwürmchen"
von Isao Takahata die Schrecken des Krieges thematsierte, war Hayao
Miyazakis Film "Mein Nachbar Totoro" weniger spektakulär und die
Produzenten sahen in der Realisiserung ein großes finanzielles Risiko,
da er von zwei ganz normalen Mädchen und deren Abenteuer mit einem
Waldgeist erzählt. Es war nicht so klar, ob der Film tatsächlich ein
ausreichend großes Publikum findet, um nicht als Flop zu enden. Deshalb
entschied man sich für die Kinopremiere, dass beide Anime nur in einer
Doppelvorstellung gezeigt wurden.
Entgegen anfänglichen Bedenken, ob der Film sein Publikum finden
werde, erwies er sich als sehr erfolgreich. Die Beliebtheit des Films
ließ über Jahrzehnte nicht nach und er gehört heute zu den Klassikern
des Zeichentrickfilms. Miyazaki schrieb auch das Drehbuch, die Musik
steuerte Joe Hisaishi bei. Dabei griff der Regisseur auf seine
Erfahrungen in der Jugend zurück, er kannte noch die japanischen Mythen
und die in den 80er Jahren langsam verloren gegangenen japanischen
Landorte sowie die literarischen Einflüsse.
Als besonderes positives Merkmal des Films wird von vielen
Kritikern und Fans die authentische Darstellung der beiden Kinder
genannt, durch deren Augen die Geschichte erzählt wird, und deren
fantastische Erfahrungen ernst genommen werden.
Im
Japan der 1950er Jahre ziehen der Universitätsprofessor Tatsuo Kusakabe
und seine Töchter Satsuki und Mei (etwa zehn bzw. vier Jahre alt) in
ein altes Haus in der Nähe des Krankenhauses, in dem sich die Mutter der
Mädchen, Yasuko, von einer langen Krankheit erholt. Das Haus wird von
kleinen, dunklen, staubartigen Hausgeistern namens Susuwatari bewohnt,
die man sehen kann, wenn man sich von hellen zu dunklen Orten bewegt.
Die Susuwatari gehen und finden ein weiteres leeres Haus. Mei entdeckt
zwei kleine Geister, die sie in die Höhle eines großen Kampferbaums
führen. Sie freundet sich mit einem größeren Geist an, der sich anhand
einer Reihe von Brüllen zu erkennen gibt, sie glaubt, dass er "Totoro“
heißt, zumindest hörte sich der Brüller so an. Mei hält Totoro für den
Troll aus ihrem Bilderbuch. Sie schläft auf Totoro ein, aber als Satsuki
sie findet, liegt sie auf dem Boden. Trotz vieler Versuche kann Mei
ihrer Familie Totoros Baum nicht zeigen, den sie entdeckt hat. Tatsuo
tröstet sie, indem er sagt, Totoro werde sich schon wieder zeigen, wenn
er möchte. Die Mädchen warten auf den Papa an der Bushaltestelle, der
Verspätung hat. Mei schläft auf Satsukis Rücken ein und Totoro erscheint
neben ihnen, sodass Satsuki ihn zum ersten Mal sehen kann. Totoro hat
nur ein Blatt auf dem Kopf, um sich vor dem Regen zu schützen, was
Satsuki dazu veranlasst, ihm ihren Regenschirm anzubieten. Erfreut gibt
er ihr im Gegenzug ein Bündel Nüsse und Samen. Eine riesige, busförmige
Katze kommt an; Totoro besteigt sie und fährt davon. Einige Tage,
nachdem sie die Samen gepflanzt haben, wachen die Mädchen um Mitternacht
auf und sehen, wie Totoro und seine Mitgeister einen zeremoniellen Tanz
um die gepflanzten Samen aufführen. Sie machen mit, woraufhin die Samen
zu einem riesigen Baum heranwachsen. Totoro nimmt die Mädchen mit auf
eine Fahrt auf einem magischen fliegenden Kreisel. Am
Morgen ist der Baum verschwunden, aber die Samen sind gekeimt. Die
Mädchen erfahren, dass ein geplanter Besuch ihrer Mutter wegen eines
Rückschlags bei ihrer Behandlung verschoben wurde. Mei ist verärgert und
streitet mit Satsuki. Sie macht sich auf den Weg zum Krankenhaus, um
ihrer Mutter frischen Mais zu bringen, verirrt sich jedoch auf dem Weg.
Meis Verschwinden veranlasst Satsuki und die Nachbarn (vor allem die Oma
und der Klassenkamerad Kanta)nach ihr zu suchen, da sie denken, dass
Mei etwas Schlimmes widerfahren ist. In ihrer Verzweiflung fleht Satsuki
Totoros Hilfe an. Totoro ruft den Katzenbus, der Satsuki zu Meis
Aufenthaltsort bringt, und die Schwestern kommen wieder zusammen. Der
Bus bringt sie dann zum Krankenhaus, wo die Mädchen erfahren, dass ihre
Mutter wegen einer Erkältung im Krankenhaus liegt, sich aber ansonsten
gut erholt. Die Mädchen lassen den Maiskolben heimlich auf der
Fensterbank liegen, wo ihre Eltern ihn entdecken. Schließlich kehrt ihre
Mutter nach Hause zurück und die Mädchen spielen mit anderen Kindern,
während Totoro und seine Freunde aus der Ferne zuschauen....
Es sind die Impressionen der Unschuld und der Entdeckung, ein Film über die Wunder des Lebens und die Wunder der Natur. Die Musik von Joe Hisaishi unterstützen mit bezaubernden Klängen die schöne Geschichte über eine Welt, wie sie eigentlich sein sollte - aber im Gegensatz zu dem steht, was in unserer Welt tagtäglich Böses passiert. Die Monster und Geister, die hier im Haus und in der Umgebung leben sind keine Monster, es sind hilfreiche Wesen, die uns helfen, wenn wir mit unseren Möglichkeiten am Ende sind.
Es sind die Impressionen der Unschuld und der Entdeckung, ein Film über die Wunder des Lebens und die Wunder der Natur. Die Musik von Joe Hisaishi unterstützen mit bezaubernden Klängen die schöne Geschichte über eine Welt, wie sie eigentlich sein sollte - aber im Gegensatz zu dem steht, was in unserer Welt tagtäglich Böses passiert. Die Monster und Geister, die hier im Haus und in der Umgebung leben sind keine Monster, es sind hilfreiche Wesen, die uns helfen, wenn wir mit unseren Möglichkeiten am Ende sind.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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