Regie: Majid Majidi
Zahras Schuhe...
Der 1997 entstandene iranischen Kinderfilm "Kinder des Himmels"
heißt im Original "Bacheha-Ye aseman" und wurde von Majid Majidi
inszeniert. Weitere bekanntere Filme dieses bedeutenden iranischen
Filmemachers sind "Pedar" (Vater), "Die Farben des Paradieses" und "The
Song of Sparrows".
"Kinder des Himmels" gelang es sogar eine Oscarnominierung in der
Kategorie "Bester Auslandsfilm" zu bekommen. Er musste sich allerdings
von dem italienischen Beitrag "Das Leben ist schön" geschlagen geben.
"Kinder des Himmels" ist zwar ein Kinderfilm, aber auch für Erwachsene
ist diese Geschichte von zwei Geschwistern aus Teheran sicherlich sehr
fesselnd und schön.
Der
neunjährige Ali (Amir Farrokh Hashemian) holt die rosa Schuhe seiner
sechsjährigen Schwester Zahra (Bahare Seddiqi), nachdem sie ein Schuster
repariert hat. Beim anschließenden Kartoffeleinkauf lässt Ali die
Schuhe, versteckt in einer Tüte, draußen zwischen dem Gemüse liegen. Ein
Obdachloser hebt die Tüte unwissentlich auf, weil er sie für Müll hält.
Ali gerät außer sich, weil er denkt, die Schuhe seien hinter die Kisten
gefallen, stößt die Auslage um und wird vom Lebensmittelhändler
verjagt. Alis Familie, die in einem armen Viertel im Süden Teherans
lebt, hat finanzielle Probleme, deshalb traut er sich nicht, es seinen
Eltern (Reza Naji und Fereshte Sarabandi) zu erzählen. Der Vermieter
streitet mit Alis Mutter, weil sie mit der Miete fünf Monate im
Rückstand ist, und auch der Lebensmittelhändler wurde schon seit einiger
Zeit nicht bezahlt. Ali erzählt Zahra von dem Verlust der Schuhe und
fleht sie an, es bloß nicht den Eltern zu sagen; sie stimmt zu. In
dieser Nacht schimpft Alis Vater mit ihm, weil er seiner kranken Mutter
nicht hilft. Während die Geschwister ihre Hausaufgaben machen, stecken
sie sich Zettel zu und besprechen, wie sie mit ihrer misslichen Lage
umgehen sollen. Sie
entwickeln schließlich einen Plan, um Alis Turnschuhe zu teilen: Zahra
wird sie morgens in der Schule tragen und sie Ali mittags zurückgeben,
damit er am Nachmittagsunterricht teilnehmen kann. Ali schneidet
zusammen mit zwei anderen bei einem Test gut ab und sein Lehrer belohnt
ihn mit einem goldfarbenen Kugelschreiber. Er gibt ihn Zahra, um den
Verlust ihrer Schuhe teilweise wiedergutzumachen. Die unangenehme
Vereinbarung führt jedoch dazu, dass Ali dreimal hintereinander zu spät
kommt, egal wie schnell er rennt. Beim ersten Mal ignoriert ihn der
Direktor, beim zweiten Mal erhält er eine Verwarnung, beim dritten Mal
wird Ali angewiesen, zu gehen und mit seinem hart arbeitenden Vater
zurückzukehren. Alis Lehrer bemerkt Alis Tränen und überzeugt den
Direktor, dass Ali der Beste in seiner Klasse ist und dem Jungen noch
eine Chance geben soll. Eines Tages bemerkt Zahra ihre fehlenden rosa
Schuhe an den Füßen einer anderen Schülerin, Roya (Nafise Jafar-Mohammadi).
Einige Tage später erfährt Ali von einem 5-Kilometer Lauf für Kinder,
an dem viele Schulen der Provinz teilnehmen. Der dritte Preis sind
Turnschuhe und somit eine gute Gelegenheit wieder an ein zweites Paar
Schuhe zu kommen....
Schätzungen zufolge betrugen die Produktionskosten 180.000 US-Dollar. Insgesamt spielte der Film weitweit ein Vielfaches dieser Kosten ein. Es ist eine gewisse Verwandtschaft zu Vittorio de Sicas "Fahrraddiebe" gegeben und die Geschichte wirkt so realistisch, dass es sich nahezu um einen perfekten Kinderfilm handelt. Die kleinen Darsteller sind sehr überzeugend und er gibt auch Einblick in eine uns fremde Welt und in fremde Gebräuche.
Schätzungen zufolge betrugen die Produktionskosten 180.000 US-Dollar. Insgesamt spielte der Film weitweit ein Vielfaches dieser Kosten ein. Es ist eine gewisse Verwandtschaft zu Vittorio de Sicas "Fahrraddiebe" gegeben und die Geschichte wirkt so realistisch, dass es sich nahezu um einen perfekten Kinderfilm handelt. Die kleinen Darsteller sind sehr überzeugend und er gibt auch Einblick in eine uns fremde Welt und in fremde Gebräuche.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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