Donnerstag, 18. Juli 2024

Eine Perle Ewigkeit


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Claudia Llosa

Der Schmerz der Mutter...

Bei den internationalen Filmfestspielen 2009 in Berlin erhielt der peruanische Spielfilm "Eine Perle Ewigkeit" den Golden Bären. Bei der Preisübergabe sang die Hauptdarstellerin Magaly Solier Romero zum Dank in ihrer Muttersprache, in Chanka-Quechua - die Lieder, die sie im preisgekrönten Film von Claudia Llosa singt und auch große Rolle spielen. 2010 schaffte es "Eine Perle Ewigkeit" eine der begehrten Oscarnominerungen für den besten fremdländischen Film zu bekommen. Allerdings gewann der argentinische Politthriller "In ihren Augen" von Juan Jose Campanella die starke Konkurrenz, zu der auch "Das weiße Band" (Deutschland) und "Ein Prophet "Frankreich) gehörten.
Die Geschichte klingt irgendwie obskur und spielt in einem Armenviertel am Rand von Lima. Dort lebt Fausta (Magaly Solier Romero) mit ihrer Mutter bei ihrem Onkel. Die Mutter liegt im Sterben und wurde vor vielen Jahren als Schwangere im Bürgerkrieg zwischen den Guerillas und dem Militär vergewaltigt worden. Die Ängste und das Trauma hat sie an ihre Tochter weitervererbt, denn Fausta lebt in ständiger Angst vor sexuellen Übergriffen. Sie sind selbstgedichtete traurige Liede auf Quechua, wenn die Ängste zu stark werden. Um sich vor Übergriffen zu schützen, hat sich die junge Frau eine Kartoffel in die Vagina eingeführt. Zwischen 1980 und 1992 erlebte Peru aufgrund der Aktionen der maoistischen Gruppe Shining Path und der Reaktion paramilitärischer Kräfte und staatlicher Streitkräfte eine Zeit terroristischer Gewalt, insbesondere in der gebirgigen Andenregion. Im Jahr 1990 kam es auch in der Stadt Lima, der Hauptstadt Perus, zu einem bewaffneten Konflikt. Claudia Llosas Film bezieht sich auf den weitverbreiteten Glauben, dass das Trauma von Frauen, die von Soldaten vergewaltigt wurden, über die Milch auf ihre Kinder übertragen wird, daher auch der Filmtitel "La teta asustada“.  Diese Zeit der Gewalt betrifft noch immer nicht nur diejenigen, die sie erlitten haben, sondern auch die nachfolgende Generation. Der Film basiert auf dem Buch "Entre Prójimos" von Kimberly Theidon. Dieses Buch versammelt viele Zeugnisse von Frauen, die in dieser Zeit vergewaltigt wurden, und von Opfern von Gewalt im Allgemeinen. Dem Volksglauben zufolge wird Faustas seltsame Krankheit durch die Milch von Müttern übertragen. Ohne das nötige Geld für die Beerdigung stellt sich Fausta als Haushälterin in die Dienste der reichen Aristokratin und angesehenen Pianistin Aida (Susi Sanchez). Doch dieser neue Job erfordert, dass sie von nun an die ganze Stadt durchquert, um zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen.  Fausta trifft unter anderem Noé (Efrain Solis), den Gärtner, einen Mann, der ihm zeigt, dass nicht alle Männer gefährlich sind, zumindest nicht er. Sehr schnell entwickelt sich eine Beziehung zwischen der Hausherrin und der neuen Putzfrau. Fausta hat die Angewohnheit, die Lieder zu singen, die ihre Mutter ihr vorgesungen hat. Und Aida findet Gefallen an diesen Liedern.  Sie bietet Fausta einen Deal an: Für jedes Lied, das Fausta singt, erhält sie eine Perle. Doch Faustas Gesundheitszustand verschlechtert sich, weil die Kartoffel zu faulen beginnt, und Aidas Gier kommt bald ans Licht. Für ihr letztes Konzert adaptiert sie ungefragt ein Fausta-Lied für das Klavier und entlässt sie, als das Mädchen das Plagiat erkennt. Fausta kehrt zu Aidas Haus zurück, um alle ihr gehörenden Perlen abzuholen, und wacht nach einer Operation in einem Krankenhausbett auf. Noah fand sie ohnmächtig auf dem Boden liegend und brachte sie ins Krankenhaus, wo Ärzte die Kartoffel entfernten. Mit dem Geld aus den Perlen kann Fausta endlich in ihr Dorf gehen und ihre Mutter begraben. Unterwegs sieht sie die Wüste und das Meer und geht mit der Leiche ihrer Mutter unter, die sie ins Wasser lässt...







Eine Geschichte über eine Veränderung, den durch die ungerechte Behandlung wird der Lebenswille geweckt, der vorher nur bedingt da war. Aber Vorsicht: Der Film ist sehr spröde und 94 Minuten könnten für einige Kinogänger zur Herausforderung werden., zumal der Stoff alles andere als Mainstream ist.







Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

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