Sonntag, 7. Juli 2024

Fallende Blätter


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Aki Kaurismäki

 Eine Chance für die Liebe...

Die 2023 gedrehte finnische romantische Komödie "Fallende Blätter" ist ein Film von Aki Kaurismäki, der damit seine von 1986 bis 1990 entstandene proletarischen Trilogie "Schatten im Paradies", "Ariel" und "Das Mädchen aus der Streichholzfabrik" um ein Quartett erweitert. In Cannes gewann Kaurismäki mit diesem intensiven Film den Jurypreis und schaffte es auch auf die Shortlist für den besten internationalen Film bei der Oscarverleihung.
Ansa (Alma Pöyisti) ist eine alleinstehende Frau, die in Helsinki lebt. Sie arbeitet in einem Supermarkt und füllt die Regale auf. Der ebenso einsame und deprimierte Holappa (Jussi Vattanen) arbeitet als Sandstrahler und trinkt häufig während der Arbeit. Eines Abends schlägt sein Arbeitskollege und Mitbewohner Huotari (Janne Hyytiäinen) vor, in eine Karaoke-Bar zu gehen und Holappa willigt widerstrebend ein. Dort trinken die beiden viel und Huotari singt für das Publikum. Sein Gesang wird von Liisa (Nuppu Koivu) gelobt, die mit ihrer Freundin und Arbeitskollegin Ansa ebenfalls unter den Zuschauern ist. Während Huotari versucht  Liisa zu verführen, aber scheitert, bemerken Holappa und Ansa einander, sprechen aber nicht miteinander. Später, als Ansa nach Hause geht, sieht sie Holappa betrunken und bewusstlos auf einer Bank liegen. Nachdem sie sich vergewissert hat, dass es ihm gut geht, geht sie, bevor er aufwacht. Ansa wird schließlich gefeuert, weil sie abgelaufene Lebensmittel aus dem Supermarkt mitgenommen hat. Da sie dringend Geld braucht, beginnt sie, für einen mageren Lohn in einer Bar zu arbeiten. An ihrem zweiten Arbeitstag wird ihr Chef verhaftet und sie ist wieder arbeitslos, trifft aber Holappa, der ihr einen Kaffee und ein Gebäck spendiert. Später sehen sie sich im Kino "The Dead Don't Die" von Jim Jarmush an und scheinen sich gut zu verstehen. Am Ende des Dates schreibt sie Holappa ihre Telefonnummer auf, verrät ihm aber nicht ihren Namen. Als er anhält, um eine Zigarette zu rauchen, lässt er unwissentlich das Papier fallen und verliert es. Ansa ist enttäuscht, als sie auf einen Anruf wartet, während Holappa keine Möglichkeit hat, sie aufzuspüren. Als er sich daran erinnert, dass Ansa ihm gesagt hat, dass sie in der Nähe des Kinos wohnt, geht er wiederholt dorthin und wartet stundenlang am Eingang. Schließlich erleidet er bei der Arbeit eine Verletzung und wird gefeuert, nachdem er einen Alkoholtest nicht besteht, was auch dazu führt, dass er aus dem Firmenwohnheim geworfen wird. Ansa und Holappa treffen sich schließlich eines Abends vor dem Kino wieder und Ansa lädt ihn zum Abendessen ein. Alles scheint gut zu laufen, bis sie ihn dabei erwischt, wie er in ihrer Wohnung aus einer Flasche trinkt. Aufgrund der Tragödien, die der Alkoholismus ihrer Familie zugefügt hat, wirft eine wütende Ansa Holappa raus. Ohne ein Zuhause schläft er nachts auf Bänken und bekommt einen Job auf dem Bau, wird aber wieder gefeuert, weil er bei der Arbeit trinkt. Eines Tages, als Ansa von der Arbeit nach Hause kommt, rettet sie einen obdachlosen Hund, indem sie ihn adoptiert. Zu Hause wäscht sie den Hund und behandelt ihn liebevoll. Währendessen versucht Holappa mit dem Trinken aufzuhören. Finden die beiden vielleicht doch noch einen Weg miteinander ?







Ein sehr schöner Film, der mit dem Bild eines glücklichen Paares mit Hund endet. Der Hund bekommt in der letzten Szene den Namen "Chaplin" und tatsächlich erinnert dieser Film phasenweise in seiner Schlichtheit an die schönen Chaplin Klassiker wie "City Lights". Der Aufbau erinnert auch Kaurismäkis andere proletarische Filme, so setzt er hier auch das Radio ein, dass über die Kriegsereignisse in der Ukraine berichtet. Einige schräge finnische Songoldies dürfen natürlich auch nicht fehlen. Bei den European Film Awards schaffte "Fallende Blätter" fünf Nominierungen: Bester Film, beste Regie, Beste Darstellerin und bester Darsteller, bestes Drehbuch. Auch bei den Golden Globes gab es für Alma Pöysti eine Nominerung, ebenso in der Kategorie des ausländischen Films. Kaurismäki erzählt aufrichtige Geschichten über Menschen, die einem tristen Alltag unterworfen sind und die um die grundlegenden Dinge kämpfen – Nahrung, Obdach, Würde, Liebe.







Bewertung: 9 von 10 Punkten.

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