Sonntag, 7. Juli 2024

The Holdovers


Regie: Alexander Payne

Übrigbleibsel...

Mit Filmen wie "Election", "About Schmidt", "Sideways", "The Descendants" und "Nebraska" etablierte sich der Filmemacher Alexander Payne als einer der interessantesten Regisseure der USA. Seine 2023 entstandene Tragikomödie "The Holdovers" beweist die hervorragende Qualität dieses Autorenfilmers, der bereits zweimal mit dem Oscar (Drehbücher von "Descentants" und "Sideways") und zwei Golden Globes (Drehbücher "About Schmidt" und "Sideways") ausgezeichnet wurde. "The Holdovers" kam auf fünf Oscarnominierungen: Bester Film, Paul Giamatti, bestes Drehbuch, bester Schnitt, beste Nebendarstellerin Da’Vine Joy Randolph - letztere wurde auch mit dem Oscar ausgezeichnet. Der Film mauserte sich zum absoluten Kritikerliebling und wurde mit einer ganzen Menge an Filmpreisen zugeschüttet. Paul Giamatti spielt die Rolle seines Lebens als Paul Hunham, dem alleinstehenden, sehr unbeliebten Lehrer im mittleren Alter, der schon lange Jahre als Professor für Antike Zivilisationen an einer privaten Hochschule mit Schülern aus gehobenen Kreisen tätig ist.
Im Dezember 1970 ist Paul Hunham in Neuengland Lehrer für klassische Altertumswissenschaften an der Barton Academy, einem reinen Jungeninternat, das er einst mit einem Stipendium besuchte. Seine Schüler und Kollegen verachten ihn wegen seiner strengen Benotung und seiner sturköpfigen Persönlichkeit. Dr. Woodrup (Andrew Garman), Bartons Schulleiter und Hunhams ehemaliger Schüler, schimpft mit Hunham, weil er der Akademie Geld kostet, indem er den Sohn eines Großspenders durchfallen lässt, woraufhin dieser den Geldhahn zu macht. Zur Strafe muss Hunham fünf Schüler beaufsichtigen, die während der Ferien auf dem Campus bleiben, darunter Angus Tully (Dominic Sessa), dessen Mutter eine Familienreise nach St. Kitts absagte, um mit ihrem neuen Ehemann Flitterwochen zu verbringen. Ebenfalls zurück bleiben die Schüler Teddy Kountze (Brady Hepner), Alex Ollerman (Ian Dolley), Ye Joon Park (Jim Kaplan), Jason Smith (Michael Provost) und die Cafeteria-Managerin Mary Lamb (Da'Vine Joy Randolph), deren verstorbener Sohn Curtis die Barton Academy besuchte und nach seiner Einberufung im Vietnamkrieg getötet wurde. Anders als die meisten Barton-Schüler erhielt Curtis keinen Aufschub, weil er sich das College nicht leisten konnte. Zum Verdruss der Schüler zwingt Hunham sie, in den Ferien zu lernen und Sport zu treiben. Nach sechs Tagen kommt der reiche Vater eines der Schüler mit dem Hubschrauber an und erklärt sich bereit, alle fünf Schüler mit Erlaubnis der Eltern auf den Skiausflug der Familie mitzunehmen. Angus, der seine Eltern nicht erreichen kann, um ihre Erlaubnis einzuholen, bleibt mit Hunham und Mary allein in Barton zurück. Als Hunham Angus dabei erwischt, wie er versucht, ein Hotelzimmer zu buchen, streiten die beiden über Hunhams Disziplinarmaßnahmen. Angus rennt impulsiv durch die Schulflure und springt trotzig in einen Haufen Turngeräte, wobei er sich die Schulter ausrenkt. Hunham bringt Angus ins Krankenhaus. Um Hunham vor Schuldzuweisungen zu schützen, belügt Angus die Ärzte über die Umstände seiner Verletzung. In einem Restaurant treffen Hunham und Angus Lydia Crane (Carrie Preston), Woodrups Assistentin. Hunham flirtet mit Lydia, die die beiden zu ihrer Weihnachtsfeier einlädt. Angus, Hunham, Mary und Bartons Hausmeister Danny (Naheem Garcia) besuchen Lydias Party. Angus küsst Lydias Nichte Elise (Lili Lee Stack). Hunham ist enttäuscht, als er erfährt, dass Lydia einen Freund hat, und Mary betrinkt sich und erleidet wegen Curtis' Tod einen Nervenzusammenbruch. Hunham besteht darauf, früher zu gehen. Hunham und Angus streiten sich; als Hunham Angus' Vater erwähnt, sagt Angus, sein Vater sei tot. Mary schimpft mit Hunham wegen seines unsympathischen Verhaltens. Aus Reue für sein Verhalten organisiert Hunham eine kleine Weihnachtsfeier. Mary überredet Hunham, Angus' Wunsch nach einer"„Exkursion“ nach Boston zu erfüllen. Nachdem sie Mary in Roxbury abgesetzt haben, damit sie Zeit mit ihrer schwangeren Schwester verbringen kann, kommen sich Angus und Hunham bei verschiedenen Aktivitäten in Boston näher, darunter Schlittschuhlaufen und ein Besuch im Museum of Fine Arts....





"The Holdovers" spielte an den Kinokasse ca. 45 Millionen Dollar ein. Die starke Atmosphäre ist auch der hervorragenden Kameraarbeit des Dänen Eigil Bryld zu verdanken, dessen Aufgabe darin bestand den Film so aussehen zu lassen als wäre er tatsächlich in den frühen 70er Jahren gedreht worden. Ein Film über Aussenseiter, die je näher sie sich kommen, auch ein starke Zuneigung füreinander empfinden. Grundsätzlich melancholisch konzipiert, jedoch mit Sinn für (schwarzen) Humor.






Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

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