Regie: Alexander Payne
Übrigbleibsel...
Mit Filmen wie "Election", "About Schmidt",
"Sideways", "The Descendants" und "Nebraska" etablierte sich der
Filmemacher Alexander Payne als einer der interessantesten Regisseure
der USA. Seine 2023 entstandene Tragikomödie "The Holdovers" beweist die
hervorragende Qualität dieses Autorenfilmers, der bereits zweimal mit
dem Oscar (Drehbücher von "Descentants" und "Sideways") und zwei Golden
Globes (Drehbücher "About Schmidt" und "Sideways") ausgezeichnet wurde.
"The Holdovers" kam auf fünf Oscarnominierungen: Bester Film, Paul
Giamatti, bestes Drehbuch, bester Schnitt, beste Nebendarstellerin
Da’Vine Joy Randolph - letztere wurde auch mit dem Oscar ausgezeichnet.
Der Film mauserte sich zum absoluten Kritikerliebling und wurde mit
einer ganzen Menge an Filmpreisen zugeschüttet. Paul Giamatti spielt die
Rolle seines Lebens als Paul Hunham, dem alleinstehenden, sehr
unbeliebten Lehrer im mittleren Alter, der schon lange Jahre als
Professor für Antike Zivilisationen an einer privaten Hochschule mit
Schülern aus gehobenen Kreisen tätig ist.
Im
Dezember 1970 ist Paul Hunham in Neuengland Lehrer für klassische
Altertumswissenschaften an der Barton Academy, einem reinen
Jungeninternat, das er einst mit einem Stipendium besuchte. Seine
Schüler und Kollegen verachten ihn wegen seiner strengen Benotung und
seiner sturköpfigen Persönlichkeit. Dr. Woodrup (Andrew Garman), Bartons
Schulleiter und Hunhams ehemaliger Schüler, schimpft mit Hunham, weil
er der Akademie Geld kostet, indem er den Sohn eines Großspenders
durchfallen lässt, woraufhin dieser den Geldhahn zu macht. Zur Strafe
muss Hunham fünf Schüler beaufsichtigen, die während der Ferien auf dem
Campus bleiben, darunter Angus Tully (Dominic Sessa), dessen Mutter eine
Familienreise nach St. Kitts absagte, um mit ihrem neuen Ehemann
Flitterwochen zu verbringen. Ebenfalls zurück bleiben die Schüler Teddy
Kountze (Brady Hepner), Alex Ollerman (Ian Dolley), Ye Joon Park (Jim
Kaplan), Jason Smith (Michael Provost) und die Cafeteria-Managerin Mary
Lamb (Da'Vine Joy Randolph), deren verstorbener Sohn Curtis die Barton
Academy besuchte und nach seiner Einberufung im Vietnamkrieg getötet
wurde. Anders als die meisten Barton-Schüler erhielt Curtis keinen
Aufschub, weil er sich das College nicht leisten konnte. Zum
Verdruss der Schüler zwingt Hunham sie, in den Ferien zu lernen und
Sport zu treiben. Nach sechs Tagen kommt der reiche Vater eines der
Schüler mit dem Hubschrauber an und erklärt sich bereit, alle fünf
Schüler mit Erlaubnis der Eltern auf den Skiausflug der Familie
mitzunehmen. Angus, der seine Eltern nicht erreichen kann, um ihre
Erlaubnis einzuholen, bleibt mit Hunham und Mary allein in Barton
zurück. Als Hunham Angus dabei erwischt, wie er versucht, ein
Hotelzimmer zu buchen, streiten die beiden über Hunhams
Disziplinarmaßnahmen. Angus rennt impulsiv durch die Schulflure und
springt trotzig in einen Haufen Turngeräte, wobei er sich die Schulter
ausrenkt. Hunham bringt Angus ins Krankenhaus. Um Hunham vor
Schuldzuweisungen zu schützen, belügt Angus die Ärzte über die Umstände
seiner Verletzung. In einem Restaurant treffen Hunham und Angus Lydia
Crane (Carrie Preston), Woodrups Assistentin. Hunham flirtet mit Lydia,
die die beiden zu ihrer Weihnachtsfeier einlädt. Angus, Hunham, Mary und
Bartons Hausmeister Danny (Naheem Garcia) besuchen Lydias Party. Angus
küsst Lydias Nichte Elise (Lili Lee Stack). Hunham ist enttäuscht, als
er erfährt, dass Lydia einen Freund hat, und Mary betrinkt sich und
erleidet wegen Curtis' Tod einen Nervenzusammenbruch. Hunham besteht
darauf, früher zu gehen. Hunham und Angus streiten sich; als Hunham
Angus' Vater erwähnt, sagt Angus, sein Vater sei tot. Mary schimpft mit
Hunham wegen seines unsympathischen Verhaltens. Aus Reue für sein
Verhalten organisiert Hunham eine kleine Weihnachtsfeier. Mary überredet
Hunham, Angus' Wunsch nach einer"„Exkursion“ nach Boston zu erfüllen.
Nachdem sie Mary in Roxbury abgesetzt haben, damit sie Zeit mit ihrer
schwangeren Schwester verbringen kann, kommen sich Angus und Hunham bei
verschiedenen Aktivitäten in Boston näher, darunter Schlittschuhlaufen
und ein Besuch im Museum of Fine Arts....
"The Holdovers" spielte an den Kinokasse ca. 45 Millionen Dollar ein. Die starke Atmosphäre ist auch der hervorragenden Kameraarbeit des Dänen Eigil Bryld zu verdanken, dessen Aufgabe darin bestand den Film so aussehen zu lassen als wäre er tatsächlich in den frühen 70er Jahren gedreht worden. Ein Film über Aussenseiter, die je näher sie sich kommen, auch ein starke Zuneigung füreinander empfinden. Grundsätzlich melancholisch konzipiert, jedoch mit Sinn für (schwarzen) Humor.
"The Holdovers" spielte an den Kinokasse ca. 45 Millionen Dollar ein. Die starke Atmosphäre ist auch der hervorragenden Kameraarbeit des Dänen Eigil Bryld zu verdanken, dessen Aufgabe darin bestand den Film so aussehen zu lassen als wäre er tatsächlich in den frühen 70er Jahren gedreht worden. Ein Film über Aussenseiter, die je näher sie sich kommen, auch ein starke Zuneigung füreinander empfinden. Grundsätzlich melancholisch konzipiert, jedoch mit Sinn für (schwarzen) Humor.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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