Freitag, 26. Juli 2024

Die Unschuld


Regie: Hirokazu Koreeda

Monster...

Das Coming of Age Drama "Kaibutsu" heißt international "Monster" und fürs deutsche Kino wurde der Film in "Die Unschuld" umgetauft. Der Film ist dem grandiosen Musiker Ryuichi Sakamoto gewidmet, der den Soundtrack komponierte, aber leider 2 Monate vor dem Kinostar starb. Bei den 76. Filmfestspielen in Cannes wurde "Die Unschuld" mit dem Preis für das beste Drehbuch (Yuji Sakamoto, nicht verwandt mit dem Musiker) ausgezeichnet und erhielt ausserdem die "Queer Palm". Die Geschichte erzählt von zwei Jungs, die beginnen Gefühle füreinander zu entwickeln, sie trauen diesen Gefühlen aber nicht und halten sich für krank.
Regie führte Hirokazu Kore-Eda, der bereits für seinen Film "Shoplifers" eine Oscarnominerung bekam.
Saori Mugino (Sakura Ando) ist eine alleinerziehende Mutter, die ihren Sohn Minato großzieht (Soya Kurokawa), der in die fünfte Klasse kommt. Er zeigt bald seltsame Verhaltensweisen, wie sich selbst die Haare zu schneiden und nur mit einem Schuh nach Hause zu kommen. Eines Nachts kommt Minato gar nicht nach Hause und nachdem Saori herumtelefoniert hat, findet sie ihn in einem verlassenen Eisenbahntunnel. Saori beginnt zu vermuten, dass der Lehrer ihres Sohnes, Herr Hori (Eita Nagayama), ihn misshandelt und stellt die Schule zur Rede. Sie wird von den Lehrkräften kalt behandelt, was in einer unaufrichtigen Entschuldigung von Hori gipfelt. Als sie Hori direkt zur Rede stellt, behauptet er, dass Minato in Wirklichkeit einen anderen Schüler namens Yori (Hinata Hiiragi) schikaniert. Saori besucht Yoris Haus und er scheint trotz seines eigenen seltsamen Verhaltens Minato zu mögen und sich um ihn zu sorgen. Hori wird schließlich von der Schule gefeuert, kehrt aber Tage später zurück und Minato fällt beim Versuch, ihm zu entkommen, eine Treppe hinunter. Hori kommt später während eines Regensturms zu Saoris und Minatos Haus, aber Saori stellt fest, dass Minato verschwunden ist. Eine Rückblende kehrt aus Lehrer Horis Sicht zum Anfang des Films, beziehungsweise der Geschichte zurück. Er bemerkt, dass Minato störendes Verhalten an den Tag legt, beispielsweise indem er die Sachen anderer Schüler im Klassenzimmer herumwirft und Yori scheinbar in einer Toilettenkabine einsperrt. Auch Hori besucht Yoris Haus, wo er erfährt, dass sein Vater Kiyotaka (Shido Nakamura) ein gewalttätiger Alkoholiker ist. Als Saori beginnt, sich nach ihrem Sohn zu erkundigen, übt die Fakultät Druck auf Hori aus, sie die Sache regeln zu lassen, um den Ruf der Schule zu schützen, was ihn schließlich zum Rücktritt zwingt. Nachdem er von Journalisten gejagt und von seiner Freundin verlassen wurde, kehrt Hori zur Schule zurück, um Minato zur Rede zu stellen, und erwägt, vom Dach der Schule zu springen, nachdem der Junge die Treppe heruntergefallen ist und der Verdacht auf ihn fällt, das Kind heruntergestoßen habe. Während des Regensturms bemerkt Hori ein Muster in Yoris alten Hausaufgaben, das Minatos Namen zu ergeben scheint - die Jungs benutzten Spiegelschrift um sich auszutauschen. Hori erkennt, dass die beiden Jungen tatsächlich ineinander verliebt sind...






Die Erzählstruktur präsentiert dem Zuschauer einen ersten Eindruck der Ereignisse bzw. eine Sicht auf die Dinge, die der Wahrheit entsprechen könnte, bei der aber vieles noch im Verborgenen ist und man nicht die gesamte Tragweite erkennt. Die Geschichte wird erst durch die zweite Erzählung dieser Ereignisse in einem ganz anderen Licht erscheinen. Dahingehend hat sich Hirokazu Koreeda sicherlich von Akira Kurosawas "Rashomon" inspirieren lassen.









Bewertung: 9,5 von 10 Punkten. 

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