Regie: Ridley Scott
Operation Gothic Serpent...
Der 2001 entstandene Kriegsfilm "Black Hawk Dawn" von Ridley Scott
schildert eindringlich die am 3. und 4. Oktober 1993 stattgefundenen
Schlacht von Modadischu. Im April 1992 versuchte die UNO-Mission die
Nahrungsversorgung der Bevölkerung in Somalia sicherzustellen, was zu
einem Ende des dort herrschenden Bürgerkriegs führen sollte. Es wurden
dort rund 500 pakistanische Soldaten stationiert. Ab August 1992
beteiligte sich das US-Militär an dieser Mission:. Deren
Militärflugzeuge brachten Hilfsgüter in das Land und in die
Flüchtlingslager in Nordkenia. Ein kleineres Team begann mit der
Vorbereitung einer Militäroperation, die die Verteilung der Hilfsgüter
schützen und ein Ende des Bürgerkriegs herbeiführen sollte. Ebenfalls im
August wurde die UNO-Truppe im Land um 3500 Mann aufgestockt.
Geplant war, dass Mitglieder der amerikanischen Spezialeinheit Delta
Force am frühen Nachmittag dieses 3 Oktobers wichtige Berater von
Clanchef Aidids oder ihn selbst festzunehmen. Der Clan sollte sich
angeblich um 15 Uhr in einem Gebäude nahe einem bekannten Hotel im
Bakara-Viertel in Mogadischu zu einem Meeting treffen. Dieses
Gebäude sollte nun von den Männer der Delta Force gestürmt werden, die
Einheit sollte aus MH-6 Little Bird Helikoptern direkt am und auf dem
Gebäude abgesetzt werden. Der Verantwortliche General William Garrison
(Sam Shepard) rechnete mit einem effektiven 30 bis 60 -Minuten Einsatz.
Nach der geplanten schnellen Festnahme sollte der Konvoi der Soldaten
die Gefangenen zum US-Stützpunkt bringen. Doch es kam ganz anders. Die
Schlacht, die in der westlichen Welt auch unter dem Namen Operation
Irene bekannt wurde, forderte den Tod von 18 amerikanischen Soldaten.
Der Versuch den Warlord oder ein paar seiner hochrangingen Anhänger zu
fassen, endete so in einer militärischen Katastrophe, bei dem audch zwei
amerikanische Helikopter vom Typ Black Hawk abgeschossen wurden...
Ridley Scott schildert die Ereignisse sehr nüchtern und minutiös von der
Ausangslage, zum Plan bis zur Ausführung. Diese entstandte
Rettungseinheit verirrte sich im Labyrinth der Innenstadt Mogadischus
und geriet in den Straßen unter massivem feindlichen Beschuss. Als
Soldaten sind u.a. zu sehen Josh Hartnett als Staff Sergeant Matt
Eversman, Ewan McGregor, Eric Bana, Tom Sizemore, Orlando Bloom. William
Fichtner und Tom Hardy.
Dabei fühlt man sich in den 143 spannenden Minuten ganz nah am
Geschehen, man fühlt beinahe wie die Kugeln dicht am Kopf vorbei fliegt
und kann so sehr gut mitfühlen was für ein Horrorszenario die Soldaten
dort erlebt haben. Dabei verzichtet Ridley Scott zum Glück auf jeglichen
Patriotismus, Man hat ihm zwar vorgeworfen, dass er die Bevölkerung
Somalias schemenhafte Figuren ohne individuell menschliche Züge
gezeichnet hat. Das sieht zwar so aus, aber der Film schildert ja vor
allem aus der Perspektive der amerikanischen Soldaten, die diese Mission
zu bewältigen haben. Dementsprechend ist es logisch, wenn die Umgebung
feindlich wahrgenommen wird. Eine politsche Position bezieht dieser sehr
gut gemachte Kriegs-Actionfilm nicht, er hat das Augenmerk aufs Bild,
kreiert von dem polnischen Kameramann Sławomir Idziak
aus Polen, der u.a. auch schon für "Drei Farben Blau", "Der Fall
Bachmeier" oder "Die Vermessung der Welt" verantwortlich war. Den
passenden Soundtrack bastelte Hans Zimmer. "Black Hawk Down" erhielt
zwei Oscars für Ton und Schnitt.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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