Femme Fatale...
Neil Jordans 80er Jahre Thriller beginnt mit Nat King Coles wunderbarem gleichnamigen Songklassiker und steht wie auch das berühmte Ölgemälde von Leonardo da Vinci für "die Schönheit" der Frau.
"Mona Lisa, Mona Lisa haben Männer dich genannt, du ähnelst so sehr der Dame mit dem verzauberten Lächeln. Lächelst du, um zu verführen, Mona Lisa? Oder versteckst du so dein gebrochenes Herz?"
...so in ungefähr die deutsche Übersetzung der Lyrics.
Der Film entstand 1986. Eine Zeit, die man zu Recht als Höhepunkt des britischen Films ansehen kann - Mitte der 90er ebbte die Euphorie um das "New British Cinema" dann wieder etwas ab. In keinem Zeitraum vorher und nachher war der zwar schon immer geschätzte britische Film so sehr Markenzeichen für ausserordentliche Qualität mit hohem Anspruch.
Es entstanden Klassiker wie "Mein wunderbarer Waschsalon". "Prick up your ears", "Sammy und Rosie tun es" von Stephen Frears, "Der Kontrakt des Zeichners" von Peter Greenaway, "Wish you were here" von David Leland, "Nackt" von Mike Leigh oder "Riff Raff" von Ken Loach, um mal einige der Besten zu nennen.
Mein absoluter Favorit in dieser sparte ist allerdings Neil Jordans "Mona Lisa". Ein faszinierender Neo Noir, dem es genauso wie Polanskis Ausnahmefilm "Chinatown" gelingt, eine unvergessene, faszinierende wie tragische Femme Fatale zu inszenieren.
Es ist die Geschichte der schönen und stolzen Prostituierten Simone (Cathy Tyson), die ein Geheimnis mit sich trägt.
Und ebenso die Geschichte des Ex-Knackis George (Bob Hoskins), der entlassen wurde und in der Freiheit merkt, wie stark er gescheitert ist.
Seine Frau will nichts mehr von ihm wissen, die Tochter darf er nicht sehen. Er kriegt aber einen Job bei seinem ehemaligen Arbeitgeber, dem Gangsterboss und Dreckskerl Mortwell (Míchael Caine) aus Soho.
Der heuert ihn als Fahrer für sein exklusivstes Luxuscallgirl an, so fährt George sie durchs nächtliche London an ihre Einsatzorte und fungiert als Bodyguard für die undurchsichtige Schöne.
Nach anfänglicher Antipathie entwickelt sich bei beiden Aussenseitern eine gewisse Zuneigung und Nähe. Bald bittet die verzweifelte Simone George um einen Gefallen. Er soll nach ihrer verschwundenen oder untergetauchten früheren Bekannten Cathy (Kathe Hardy) suchen, die ebenfalls im Rotlichtmilieu arbeitet....
Für mich ist Neil Jordans Film ein Meisterwerk der 80er Jahre. Eine sehr bewegende, aber auch dunkle und abgründige Geschichte über die Beziehung zweier einsamer Seelen inmitten einer pulsierenden, kalten Metropole.Bob Hoskins und Cathy Tyson spielen ihre Rollen grandios und so emotional, dass es wirklich packt.Es sprangen einige Oscar-, Golden Globe- und BAFTA Nominierugen dabei raus, leider gewannen aber andere. Dabei hätten es beide verdient gehabt bei der Oscar-Verleihung triumphieren zu dürfen. Aber Cathy Tyson wurde nicht mal nominiert...
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