Mittwoch, 15. November 2017

Conan, der Barbar

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Regie: John Milius

Grenzenlose Rache...
 
Karge Wüstenlandschaften und schneebedeckte Wälder...dazwischen ein Arnold Schwarzenegger, der mit diesem Low Fantasy Spektakel erstmalig in einem Blockbuster spielen durfte. Neben einer archaischen Off-Stimme "Ich will die Geschichte meines Herrn erzählen" nimmt dabei die bombastische Filmmusik eine vorrangig narrative Funktion in "Conan, der Barbar" ein. Der Composer Basil Poledouris dirigierte ein riesengroßes Symphonie-Orchester aus Rom und viele Chorsänger. Der umstrittene Regisseur John Milius (Der Wind und der Löwe) schrieb gemeinsam mit dem damals noch unbekannten Oliver Stone das Drehbuch, basierend auf den Erzählungen von Robert E. Howard.
"Der Film ist voller Gewalt, Blut, Menschenverachtung und einer faschistoiden Grundhaltung"...so urteilten die meisten Kritiker über diesen düsteren Abenteuerfilm aus grauer Vorzeit, der vor allem auch als der erste Welterfolg von Schwarzenegger in die Filmgeschichte einging.
Und dies ist vielleicht auch seine schwerste Hürde in Sachen retrospektiver Würdigung, die er zweifelsohne verdient hat. Denn der Star Schwarzenegger als muskelbepackter barbarischer Hauptdarsteller machet es damals zusätzlich auch nicht leicht die grossen Vorzüge dieses Historienfilms auf Anhieb zu sehen. Schwarzenegger wurde nur wenig schauspielerisches Talent zugesprochen.
Für meine Begriffe hat John Milius mit dem 1982 inszenierten "Conan" Erstling einen der besten Filme der 80er geschaffen, eine bittere Rachegeschichte vom Feinsten.
Dabei ist der Film noch nicht mal einheitlich aus einem Guss, aber er hat so viele brilliante Szenen von archaischer Wucht, die es durch diese Kraft schaffen, ein durchweg stimmiges Bild bis zum fulminanten und blutgetränkten Schluss aufrecht zu erhalten.
Man könnte meinen, dass die Geschichte irgendwo in dem Zeitalter zwischen dem Übergang von Bronze- in die Eisenzeit spielt. Doch der Roman beschreibt ein fiktives Land Hyboria. Die Menschen suchen das Geheimnis des Stahls, ihr Gott heißt Chrom. Gleich zu Beginn wird in ganzes Dorf von der mordenden Armee des Kriegers Thulsa Doom (James Earl Jons), der wie besessen Waffen aus Stahl sucht, ausgelöscht. Vor den Augen des Kindes Conan (Jorge Sanz) enthauptet er dessen Mutter (Nadiuska), nachdem bereits zuovr der Vater (William Smith), ein Schmied - genau wie alle anderen Dorfmitglieder - von den Angreifern niedergemetzelt wurde. Conan selbst wird zur Sklavenarbeit verschleppt, wird als erwachsener Mann (Arnold Schwarzenegger) Gladiator seiner Zeit und durch den aufkommenden Schlangenkult wieder mit seiner Vergangenheit und dem Mörder seiner Eltern konfrontiert.
Dabei wird Subotai (Gerry Lopez) sein Begleiter und er verliebt sich in die mutige Amazone Valeria (Sandahl Bergman). Später befreundet er sich noch mit einem Zauberer (Mako), dem Erzähler der traurigen Geschichte. Als er bei einer Schlangenanbetung die beiden besten Männer Thulsa Dooms wiedersieht, weiß er, dass er dem Mörder seiner Eltern auf der Spur ist. Ein König (Max von Sydow) bittet ihn seine Tochter (Valerie Quenessen) aus den Fängen des Schlangenkults zu befreien, der von einem charismatischen Führer gegründet wurde. Es ist Thulsa Doom.
Die Rache nimmt ihren Lauf. Zuerst muss Conan aber die gefürchteten Krieger Rexor (Ben Davidson) und Thorgrim (Sven Ole Thorsen) im Kampf besiegen...
Schwarzenegger hat natürlich das Glück, dass James Earl Jones in der Rolle des Thulsa Doom eine ganz grosse Schauspielerperformance als Bösewicht abgeliefert. Seine Blicke sind magisch, er ist die perfekte Besetzung für diesen teuflischen und charismatischen Schlächter.




 
 

Der finale Dialog am Ende ist auch an Kraft und Wucht kaum mehr zu überbieten, weil es gelingt, die Symbiose und die persönliche Beziehung zwischen Rächer und Feind sichtbar werden zu lassen, sie sind voneinander abhängig und definieren sich durch das Gegenüber.
"Wenn du mich jetzt vernichtest, dann hat es dich nie gegeben, komm zu mir mein Sohn"
Die Bilder sind traumhaft schön und brüchig und vermitteln Vergänglichkeit, der Score unterstreicht eindrucksvoll diese wuchtigen und archaischen Bilder. Dies macht den Film in seinem besten Szenen überlebensgroß.
Für mich ganz klar einer der am meisten unterschätzten Werke der Filmgeschichte.




 
 


Bewertung: 10 von 10 Punkten.

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