Sonntag, 19. November 2017

Das Biest muss sterben







































Regie: Claude Chabrol

Der Mörder meines kindes...

Chabrols genialer Film zum Thema Selbstjustiz. Ein 10-jähriger Junge an einem einsamen Sandstrand in der Bretagne schliesst nach einem Krabbenfang sein Netz und macht sich auf den Weg nach Hause zum nahe gelegenen Dorf. Zur gleichen Zeit rast ein Ford Mustang mit überhöhter Geschwindigkeit und lärmenden Motor auf der Küstenstrasse.
Immer schneller wechseln die Szenen zwischen dem Weg des Jungen und dem Auto. Kleine Details werden sichtbar, wie die eines zupackenden Armes eines Mannes, der seine Beifahrerin zu sich zieht - bis plötzlich dieser blonde Junge vor der Motorhaube auftaucht und überfahren wird. Der Wagen fährt ungebremst weiter. Ohnmächtige Stille, dann tauchen erste Köpfe von Bewohner oder Polizisten auf...auch Charles Thenier (Michel Duchaussoy), der weinende und schreiende Vater des Jungen.
Charles ist Witwer und ab jetzt ganz alleine, er hat niemanden mehr. Er kennt nur noch ein Ziel: Den Fahrerflüchtigen ausfindig zu machen und sich an diesem Biest, der ihm alles genommen hat, tödlich zu rächen. Und tatsächlich verhilft ihm der reine Zufall auf die richtige Spur zu der Schauspielerin und Beifahrerin Helene (Caroline Cellier)und deren Schwager Paul Decourt, einem wahren Ekel(Yean Yanne), dem seine ganze Familie inzwischen den Tod wünscht...




Chabrol drehte den Film 1969 und vor allem ARD und ZDF ist es zu verdanken, dass die frühen Chabrol Filme, die in den 60ern und 70ern schon erfolgreich in den Programmkinos liefen auch einem Millionenpublikum erfolgreich zugänglich gemacht wurden. "Das Biest muss sterben" war tatsächlich in der Fernsehauswertung noch um einiges erfolgreicher und festigte den Ruf des französischen Directors als Meister des Suspence, bei dem die Inszenierugen irgendwie immer leicht und minimalistisch wirken, aber grosse Wirkung in sich haben. Seine Filme sind immer sehr anspruchsvoll, extrem spannend und mit grossem psychologischen Gespür für die Figuren inszeniert.
Und "Das Biest muss sterben" ist sicherlich mit seiner genialen Doppelbödigkeit einer seiner fünf besten Filme überhaupt.




 Bewertung: 10 von 10 Punkten.

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