Samstag, 18. November 2017

Ich hab keine Angst







































Regie: Gabriele Salvatores

Geheimnis des Sommers...

Regisseur Gabriele Salvatores, der bereits 1992 für "Mediterraneo" den Oscar als bester fremdsprachiger Film erhielt, gelang mit dem 2003 gedrehten "Ich hab keine Angst" ein wunderbarer Jugendfilm für Erwachsenen, ganz in der Tradition von Klassikern wie "Wer die Nachtigall stört" oder "Stand by me". Dabei steht als zentrales Thema die Kindheit im Mittelpunkt und auch ein Reifeprozess des kleinen, aber beherzten Helden, der langsam aber sicher die irritierende Welt der Erwachsenen kennenlernt.
Süditalien: Ein heisser Sommer auf den Hügeln Apuliens. Satte, goldgelbe Weizenfelder überall, dazwischen als Abwechslung im Farbenspiel des Sommers roter Klatschmohn, es weht ein leichter Wind. Alles scheint friedlich, selbst die ockerbraunen Töne der Strassen und Häuser perfektionieren die Idylle. Eine malerische Landschaft, Spielende Kinder auf ihren Fahrrädern. Sie suchen im Spiel ein bisschen Abenteuer, vermutlich um der Armut zu entfliehen.
Hauptfigur ist der 10-jährige Michele (Giuseppe Cristiano), der mit seiner kleineren Schwester Maria und seinen Eltern dort wohnt. Durch Zufall stößt er in der Nähe eines verfallenen Gutshauses, wo er noch vor kurzem mit seinen Kameraden gespielt hat, auf ein sorgfältig getarntes Erdloch. Als er neugierig hineischaut, macht er eine gruselige wie grausame Entdeckung: Im einfallenden Sonnenlicht entdeckt er ein angekettetes Bein. Michele erschrickt und sucht das Weite und schweigt vorerst über seine Entdeckung. Es zieht ihn aber trotz aller Ängste wieder an dieses Erdloch. Der Bewohner ist weder eine Horrorfigur, noch ein gefährliches Tier. Es ist ein gleichaltriger Junge, der dort gefangengehalten wird....





"Ich habe keine Angst" heißt im Original " Io non ho paura". Regisseur Gabriele Salvatores wurde bekannt durch seinen Oscarsieg für "Mediterraneo" ist eine echte Empfehlung für Leute, die poetische und auch magische Filme mögen. Ein Juwel des neuen europäischen Kinos.
Die Verfilmung von Niccolós Ammanitis Roman "Die Herren des Hügels" ist mehr als nur ein gut erzählter und ansprechend bebildeter Thriller. Vielmehr gelingt Salvatore ein wunderbares Plädoyer für den Mut des Einzelnen, für eine gerechte Sache einzustehen.






Bewertung: 9,5 von 10 Punkten.

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