Regie: Ernst Lubitsch
Der kleine Laden in der Balta Straße....
Die romantische Komödie "Rendezvous nach Ladenschluß" aus dem Jahr 1940
ist für mich nach "Sein oder Nichtsein" der beste Film von Ernst
Lubitsch - in meiner Gunst noch vor dem kurz zuvor gedrehten Klassiker
"Ninotschka". Während sein Meisterwerk "Sein oder Nichtsein" sich direkt
mit dem Kriegsausbruch beschäftigt und eine Schauspielergruppe im
Warschau des Jahres 1939 zeigt, präsentiert Lubitsch in "Rendezvous nach
Ladenschluß" eine Geschichte aus Budapest in den 30er Jahren. Alles
scheint friedlich, nichts scheint hinzudeuten, dass während des Drehs
der Krieg schon in vollem Gange war. Aber in der Geschichte nach dem
Theaterstück "Parfümerie" von Miklos Laszlo scheint die Zeit
stillzustehen. Und nach seinen Komödien aus der Welt der Snobs wandte
er sich erstmalig den kleinen Leuten zu. Seine Helden sind die
Angestellten bei Matuschek und Co., einen Laden für Lederwaren und
verschiedenen Accessoires oder Geschenkartikeln. Das Geschäft liegt zwar
nicht in der prächtigen Andrassy-Straße, sondern gleich um die Ecke in
der Balta-Straße, einer Nebenstraße. Also immerhin ganz nah in der
Premiumlage von Budapest. Das Geschäft wird vom Besitzer Hugo Matuschek
(Frank Morgan) zwar streng geführt, er ist aber seinen Mitarbeitern sehr
zugetan. Erster Verkäufer ist Alfred Kralik (James Stewart), der es
sogar geschafft hat, dass der Chef ihn schon öfters zum Essen eingeladen
hat. Auch Frau Matuschek war ganz entzückt von dem Mitarbeiter ihres
Mannes. Immer für einen lockeren Spruch ist der Botenjunge Pepi (William
Tracy) gut. Auch Pirovitch (Felix Bressart) ist schon lange hier
beschäftigt. Sobald er hört, dass Matuschek eine ehrliche Meinung
verlangt, flüchtet er aber gekonnt aus dem Geschehen. Dafür schmeichelt
der ehrgeizige Verenz Vadas (Joseph Schildkraut) seinem Vorgesetzten wo
er nur kann. Zu den Mitarbeiterinnen Flora (Sara Haden) und Ilona (Inez
Courtney) gesellt sich bald eine weitere Verkäuferin. Die junge Klara
Novak (Margaret Sullavan) kann aber gar nicht gut mit Kralik, so liefern
sich die beiden bei der Arbeit öfters einen Zicken- und Nervenkrieg.
Kralik pflegt seit einiger Zeit eine Briefliebe mit einer romantischen
Unbekannten. Was er nicht weiß: Diese Unbekannte ist seine Kollegin
Klara, die ihn immer wieder auf die Höhe bringt. Bald steuern sie auf
einen denkwürdigen Tag zu, an dem der Chef verlangt, dass die
Mitarbeiter länger bleiben sollen, weil die Fenster neu dekoriert werden
sollen. Ausgerechnet dies ist der Abend, wo sich die beiden Unbekannten
Briefeschreiber in einem Cafe verabredet haben. An diesem Tag kommt es
auch zu einem überraschenden Zerwürfnis zwischen Matuschek und Kralik.
Letzterer wird am Abend noch von Matuschek mit einem guten Zeugnis
entlassen...
Natürlich gibt es auch einen Grund für das sonderbare Handeln des Chefs. Er steckt in der Krise seines Lebens. Und so kommt es zu einer Beinahe-Katastrophe, die aber zum Glück verhindert wird. Und dadurch - Weihnachten steht auch vor der Tür - wendet sich alles wieder zum Guten. Für den Chef und natürlich auch für die beiden Streithähne Alfred und Klara. Dies alles hat Lubitsch so federleicht und locker inszeniert, dass es eine Freude ist. Natürlich ist auch viel Sentimentalität mit dabei - Lubitsch Mischung zwischen Drama und Comedy erinnert sehr stark an einen weiteren James Stewart Weihnachtsfilm. Der Megaklassiker "Ist das Leben nicht schön ?" von Frank Capra. Wenn man dann noch "Mein Freund Harvey" von Henry Koster erwähnt, dann hat man die drei schönsten James Stewart Komödien. Natürlich ist in "Rendezvous nach Ladenschluß" Budapest im Studio entworfen und der Weihnachtsschnee ist künstlich - aber auch dies verstärkt den Charme dieses Weihnachtsklassikers mit einem gewissen Kammerspielcharakter noch zusätzlich. 1998 kam ein Remake in die Kinos. Die Rede ist von Nora Ephrons "E-Mail für dich" mit Tom Hanks und Meg Ryan. Eine nette Neuauflage, aber an die Magie des Originals reicht der Film leider nicht heran.
Natürlich gibt es auch einen Grund für das sonderbare Handeln des Chefs. Er steckt in der Krise seines Lebens. Und so kommt es zu einer Beinahe-Katastrophe, die aber zum Glück verhindert wird. Und dadurch - Weihnachten steht auch vor der Tür - wendet sich alles wieder zum Guten. Für den Chef und natürlich auch für die beiden Streithähne Alfred und Klara. Dies alles hat Lubitsch so federleicht und locker inszeniert, dass es eine Freude ist. Natürlich ist auch viel Sentimentalität mit dabei - Lubitsch Mischung zwischen Drama und Comedy erinnert sehr stark an einen weiteren James Stewart Weihnachtsfilm. Der Megaklassiker "Ist das Leben nicht schön ?" von Frank Capra. Wenn man dann noch "Mein Freund Harvey" von Henry Koster erwähnt, dann hat man die drei schönsten James Stewart Komödien. Natürlich ist in "Rendezvous nach Ladenschluß" Budapest im Studio entworfen und der Weihnachtsschnee ist künstlich - aber auch dies verstärkt den Charme dieses Weihnachtsklassikers mit einem gewissen Kammerspielcharakter noch zusätzlich. 1998 kam ein Remake in die Kinos. Die Rede ist von Nora Ephrons "E-Mail für dich" mit Tom Hanks und Meg Ryan. Eine nette Neuauflage, aber an die Magie des Originals reicht der Film leider nicht heran.
Bewertung: 10 von 10 Punkten.
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