Regie: Sam Peckinpah
Kopfgeldjagd in Mexiko...
Teresa (Janine Maldonado) ist die erst 15jährige Tochter eines sehr
mächtigen Mannes, den alle nur "El Jefe" nennen. Das Mädel wurde
geschwängert und der wütende, mächtige Vater schwört auf Rache. Er
demütigt das Mädchen vor versammelter Mannschaft und mit Gewalt gibt sie
den Namen des Liebhabers preis. Dieser Alfredo Garcia war für El Jefe,
wie er sagt, wie ein Sohn, hält ihn aber nicht davon ab, ein Kopfgeld
von 1 Million Dollar auf dessen Kopf anzusetzen.
Diese Nachricht verbreitet sich in Mexico wie ein Lauffeuer und lockt
unzählige Kopfgeldjäger und Killer an. Doch wo steckt dieser Alfredo
Garcia ?
Bennie (Warren Oates), ein gestrauchelter Verlierertyp spielt in
irgendweiner Bar in Mexiko auf dem Piano. Eines Tages kommen zwei
Amerikaner, Sappensly (Robert Webber) und Quill (Gig Young) in die
Kneipe, zeigen ein Foto von Alfredo und sind auf der Suche nach diesem.
Für jede Information, die zu diesem Mann führt, wollen sie zahlen. Was
sie nicht sagen ist, wieviel diese Information für einen Killer wirklich
wert ist. Bennie kennt Alfredo und weiß, dass seine Geliebte Elita
(Isela Vega) den Schönling noch besser kennt. Immerhin hat sie wohl noch
letzte Woche drei Tage und drei Nächte mit diesem verbracht, wie er
schnell herausfindet. Elita sagt ihm dann aber, dass Alfredo im
betrunkenen Zustand vor ein paar Tagen in den Tod gerast ist und
irgendwo im Land bei seinen Verwandten begraben sein muss.
Für 10.000 Dollar erklärt sich der heruntergekommene Barpianist bereit,
Alfredos Aufenthaltsort für die nach ihm suchenden Männer
herauszufinden. Elita will unbedingt mitkommen, aber erst auf der Reise
erfährt sie von den finsteren Plänen ihres zukünftigen Ehemanns, denn er
hat eine Machete dabei für das Abtrennen des Kopfes. Angewidert von der
Grabschändung ist auch die Beziehung der Beiden im Konflikt. Doch die
Reise hat erst begonnen. Am Ende hat El Jefes Kopfgeldjagd 25 Leben
gekostet....
"Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia" hat in der Filmografie von
Kultregisseur Sam Peckinpah einen besonderen Status, denn die Machart
des Roadmovies ist ziemlich einzigartig, denn es fungiert auch als
Melodram und Liebesgeschichte, bietet wunderbaren Lokalkolorit und daher
eine Art Liebeserklärung an Mexico selbst. Peckinpah lässt aber die
Action- und Thrilleranteile nie ausser Acht.
Es ist auch eine Geschichte über einen Verlierer, der mit einer alten
Karre auf der Straße treibt und der von einem illusiorischen Glück
träumt: Reichtum und Liebe, vor allem von ersterem in völlig falschen,
gierigen Bahnen.
Auf dem Weg zur Erkenntnis muss er reichlich Lehrgeld zahlen.
Er hält den falschen Weg allerdings bis zum bitteren Ende bei. Seine
Jagd nach oben mündet irgendwann in eine Jagd nach Rache und beides
wirkt vernichtend.
So gesehen ein Anti Roadmovie, denn als trauriger Höhepunkt kann er die
Fahrt mit dem Kopf zwar weitermachen, der Verwesungsprozess lockt
allerdings Hunderte von Fliegen an - der Hauch des Todes und des
Verderbens, wie das ganze Unternehmen selbst.
Gehört auf jeden Fall zu den fünf besten Filmen Peckinpahs und brachte
viele unvergessliche Filmmomente hervor. Man denke nur an die äusserst
bleihaltie Szene, als die bewaffnete gesamte Familie Garcia Bennie am
Weiterfahren hindert und auch noch die zwei Killer mit ihren
Maschinenpistolen vorbeikommen.
Bewertung: 10 von 10 Punkten.
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