Samstag, 11. November 2017

Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia

Regie: Sam Peckinpah

Kopfgeldjagd in Mexiko...

Teresa (Janine Maldonado) ist die erst 15jährige Tochter eines sehr mächtigen Mannes, den alle nur "El Jefe" nennen. Das Mädel wurde geschwängert und der wütende, mächtige Vater schwört auf Rache. Er demütigt das Mädchen vor versammelter Mannschaft und mit Gewalt gibt sie den Namen des Liebhabers preis. Dieser Alfredo Garcia war für El Jefe, wie er sagt, wie ein Sohn, hält ihn aber nicht davon ab, ein Kopfgeld von 1 Million Dollar auf dessen Kopf anzusetzen.
Diese Nachricht verbreitet sich in Mexico wie ein Lauffeuer und lockt unzählige Kopfgeldjäger und Killer an. Doch wo steckt dieser Alfredo Garcia ?
Bennie (Warren Oates), ein gestrauchelter Verlierertyp spielt in irgendweiner Bar in Mexiko auf dem Piano. Eines Tages kommen zwei Amerikaner, Sappensly (Robert Webber) und Quill (Gig Young) in die Kneipe, zeigen ein Foto von Alfredo und sind auf der Suche nach diesem.
Für jede Information, die zu diesem Mann führt, wollen sie zahlen. Was sie nicht sagen ist, wieviel diese Information für einen Killer wirklich wert ist. Bennie kennt Alfredo und weiß, dass seine Geliebte Elita (Isela Vega) den Schönling noch besser kennt. Immerhin hat sie wohl noch letzte Woche drei Tage und drei Nächte mit diesem verbracht, wie er schnell herausfindet. Elita sagt ihm dann aber, dass Alfredo im betrunkenen Zustand vor ein paar Tagen in den Tod gerast ist und irgendwo im Land bei seinen Verwandten begraben sein muss.
Für 10.000 Dollar erklärt sich der heruntergekommene Barpianist bereit, Alfredos Aufenthaltsort für die nach ihm suchenden Männer herauszufinden. Elita will unbedingt mitkommen, aber erst auf der Reise erfährt sie von den finsteren Plänen ihres zukünftigen Ehemanns, denn er hat eine Machete dabei für das Abtrennen des Kopfes. Angewidert von der Grabschändung ist auch die Beziehung der Beiden im Konflikt. Doch die Reise hat erst begonnen. Am Ende hat El Jefes Kopfgeldjagd 25 Leben gekostet....




"Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia" hat in der Filmografie von Kultregisseur Sam Peckinpah einen besonderen Status, denn die Machart des Roadmovies ist ziemlich einzigartig, denn es fungiert auch als Melodram und Liebesgeschichte, bietet wunderbaren Lokalkolorit und daher eine Art Liebeserklärung an Mexico selbst. Peckinpah lässt aber die Action- und Thrilleranteile nie ausser Acht.
Es ist auch eine Geschichte über einen Verlierer, der mit einer alten Karre auf der Straße treibt und der von einem illusiorischen Glück träumt: Reichtum und Liebe, vor allem von ersterem in völlig falschen, gierigen Bahnen.
Auf dem Weg zur Erkenntnis muss er reichlich Lehrgeld zahlen.
Er hält den falschen Weg allerdings bis zum bitteren Ende bei. Seine Jagd nach oben mündet irgendwann in eine Jagd nach Rache und beides wirkt vernichtend.
So gesehen ein Anti Roadmovie, denn als trauriger Höhepunkt kann er die Fahrt mit dem Kopf zwar weitermachen, der Verwesungsprozess lockt allerdings Hunderte von Fliegen an - der Hauch des Todes und des Verderbens, wie das ganze Unternehmen selbst.
Gehört auf jeden Fall zu den fünf besten Filmen Peckinpahs und brachte viele unvergessliche Filmmomente hervor. Man denke nur an die äusserst bleihaltie Szene, als die bewaffnete gesamte Familie Garcia Bennie am Weiterfahren hindert und auch noch die zwei Killer mit ihren Maschinenpistolen vorbeikommen.






Bewertung: 10 von 10 Punkten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen