Richard Parker...
Der Roman "Schiffbruch mit Tiger" von Yann Martel erzählt die
Geschichte des indischstämmigen Piscine Molitor Patel, der als
erwachsener Mann mit seiner Familie in Montreal, Kanada lebt. Ang Lee
hat daraus einen bildgewaltigen und berauschenden Bilderbogen fürs Kino
geschaffen, der im bei der Oscarverleihung den zweiten RegieOscar seiner
Karriere bescherte.
Ein Buchautor (Rafe Spall) hört irgendwo, dass dieser Piscine Molitor
Patel (Infar Khan) eine völlig unglaubliche Geschichte zu erzählen hat,
deshalb nimmt er Kontakt auf und trifft sich mit dem Mann, der im
Südindischen Pondicherry als Sohn eines Zoodirektors aufwächst und
wegen seinem ungewöhnlichen Namen, u.a. basierend auf das Pariser
Freibad, von seinen Mitschülern gehänselt wird, da diese aus Piscine
einfach "Pisser" machen. Im Lauf der Zeit kann der intelligente Junge
(Ayush Tandon) den Spitznamen auf "Pi" abkürzen und vor allem
interessiert er sich für alle möglichen Religionen. Schon als kleiner
Junge ist er fasziniert von dem bengalischen Tiger des Zoos, der auf den
menschlichen Namen Richard Parker hört. Mit 15 Jahren (Suraj
Sharma) lernt er die erste Liebe kennen, doch die Freude hält nicht
lange. Aus finanziellen Gründen will der Vater nach Canada übersiedeln
und die Familie beschliesst mit den gesamten Tieren des Zoos
auszuwandern. Doch die Reise mit dem Frachter steht unter einem
schlechten Stern. Während eines Sturms sinkt der Frachter, nur Pi
überlebt auf einem Rettungsboot. Allerdings ist er nicht alleine an
Bord. Ein Orang-Utan, ein Zebra, eine Hyäne und der gefährliche Richard
Parker sind seine Begleiter auf dem weiten Meer...
Ang Lees "Life of Pi" ist ein sehr schön bebildertes Märchen über die
Geschichte eines Jungen, der 227 Tage mit einem Tiger auf hoher See
überleben konnte" . Mit Verknüpfungen über den Glauben geht Pi auf die
Suche nach einer gütigen, höheren Macht und mit ihm auch der Zuschauer.
Die visuelle Umsetzung der Geschichte ist ausserordentlich
beeindruckend, die schönen Bilder des chilenischen Kameramanns Claudio
Mirando (Benjamin Button, Zodiac) tragen auch sehr viel zum Gelingen des
Films bei. Dementsprechend üppig fielen auch die Preise, die der Film
absahnte, aus.
Bewertung. 8 von 10 Punkten.
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