Dienstag, 14. November 2017

Erzählungen unter dem Regenmond







































Regie: Kenji Mizoguchi

Eine japanische Geistergeschichte...

"Ugetsu Monogatari" (Erzählungen unter dem Regenmond) ist ein Film von Kenji Mizoguchi aus dem Jahr 1953. Dieser Film zog schon zu seiner Entstehung die internationalen Blicke auf sich, bei den internationalen Filmfestspielen in Venedig erhielt er den silbernen Löwen. Bei der alle 10 Jahren stattfindenden Kritikerumfrage nach dem besten Film aller Zeiten kam er 1962 und 1972 in die Top Ten des Filmolymps. Und diese hohe Einschätzung ist auf alle Fälle berechtigt, denn Mizoguchi gestaltet seine vergebliche Jagd nach dem Glück als eine fast schon meditative Mischung aus Realem und Übernatürlichen.
Erzählt wird die Geschichte des äusserst begabten Töpfers Genjuri (Masayuki Mori) und seinem Schwager Tobei (Eitaro Ozawa), die in ärmlichen Verhältnissen im Japan des 16. Jahrhunderts leben. Es herrscht Krieg und es wird nicht mehr lange dauern, da wird auch diese friedliche ländliche Gegend von Soldaten heimgesucht. Die beiden Männer haben große Träume. Genjuri sieht sich als baldiger Gewinner des Krieges, denn mit seiner Töpferware will er nun das schnelle Geld auf dem Markt in den Städten machen. Tobei dagegen lebt für den Traum des Heldentums, er will Samurai werden. Genjuros Frau Miyagi (Kinuyo Tanaka) ist mit den Ambitionen des Mannes nicht einverstanden, ihr ist es vor allem wichtig, dass sie mit ihrem Mann und dem kleinen Sohn überleben werden und dass die Familie zusammenbleibt. Auch Ohama (Mitsuko Mito) ist dagegen, dass ihr Mann den Krieg als Sprungbrett für Macht und Ruhm sieht. Durch die Kriegswirren trennen sich die Familien und jeder muss sich alleine durchschlagen. Genjuros Weg führt in das Schloß der Prinzessin Wasaka (Machiko Kyo). Er erliebt den Reizen der geheimnisvollen Schönheit und wird ihr Geliebter. Bei einem Besuch in der Stadt erfährt er allerdings, dass die Prinzessin ein Geist ist...




 Das Streben nach Geld und Ruhm macht Kenji Mizoguchi in bewegender Art deutlich, birgt den Verlust der inneren Werte in saich. Auf einer Bootspassage treibt der Tod phantomartig an ihen vorbei, doch sie verstehen nicht diese Zeichen, die zur Vorsicht und Umkehr mahnen, richtig zu deuten. Selbst die Liebe entpuppt sich als Phantom. Dies alles wird in poetischer Distanz un din beinahe schon schwebenden Bildern erzählt. Dies gibt dem Zuschauer das Gefühl einer großen Intensität, denn das Geschehen wirkt dadurch seltsam entrückt. Es ist ein Pendeln von einer Existenzebene auf eine andere. Die Aura des Übernatürlichen bleibt bestehen, sie bestmmt sogar unsichtbar die reale Welt. Alles wird irgendwie durch eine Geisterwelt beeinflusst. Ein wunderschöner Film, der die Themen Liebe, Verantwortung und Familie behandelt. Kritikerpapst Roger Ebert bezeichnete das Werk als einen der wichtigsten Filme überhaupt - diesem überwältigenden Eindruck möchte  ich mich uneingschränkt anschließen. 




Bewertung: 10 von 10 Punkten. 

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