Regie: William Friedkin
Der Teufel im Leib...
Washington D.C, Stadtbezirk Georgetown: Der gesundheitlich sehr angeschlagene Jesuitenpater Lanchaster Merrin (Max von Sydow) kehrt von einer Ausgrabungsexpedition im Nordirak zurück. Zur gleichen Zeit wird sein Ordensbruder Damien Karras (Jason Miller) sehr stark im Glauben geprüft. Er hat Angst den Glauben zu verlieren, da er von Gewissensbissen geplagt wird, weil er sich schuldig fühlt am Tod seiner verwirrten Mutter (Vasiliki Maliaros), die vereinsamt nach einem Aufenthalt in einer Irrenanstalt alleine zuhause stirbt.
Zur gleichen Zeit finden in dem Stadtteil Dreharbeiten eines Films des Regisseurs Burke Dennings (Jack McGowran) statt, der den nicht einfachen, launischen Hollywoodstar Chris MacNeil (Ellen Burstyn) für die Hauptrolle gewinnen konnte. Die geschiedene Frau hat ihre zwölfjährige Tochter Regan (Linda Blair) dabei, gemeinsam bewohnen sie vorübergehend eine Stadtvilla ganz in der Nähe der Georgetown University, wo Karras als psychiatrischer Berater tätig ist.
Nachts hört die Schauspielerin Geräusche auf dem Dachboden und lässt Fallen aufstellen, weil sie sicher ist, dass es sich um Ratten handelt. davon ausgeht, dass es sich um Ratten handelt. Aber es wird kein Ungeziefer gefunden.
Auch die Tochter verändert sich von Tag zu Tag, sie führt Gespräche mit einem imaginären Captain Howdy und verhält sich zunehmend sonderbarer. Bei einer medizinischen Untersuchung wird auch Dr. Klein (Barton Heyman) Zeuge von Regans verbalen Obszönitäten, die sich zunehmend häufen.
Da die Mutter auch beschreibt, dass das Bett von Regan umhergeschleudert wird, gibt der Arzt aufgrund der vermuteten krankhaften Hyperaktiviität der jungen Patientin Ritalin.
Doch die Verhaltensstörungen verstärken sich um ein Vielfaches, Regan wird immer aggressiver und ausfallender. Die Ärzte vermuten eine Anomalie des Schläfenlappens.
Nachdem auch die Psychiatrie mit ihrem Latein am Ende ist, bleibt der Mutter nur noch die Möglichkeit eines Exorzismus, denn das Wesen, dass in Regan steckt, behauptet der leibhaftige Teufel zu sein. Ein Mord geschieht, Lt. William Kindermann (Lee J. Cobb) nimmt die Ermittlungen auf und Karras und Merrin schreiten zur ultimativen Teufelsaustreibung...
1973 bescherte William Friedkins "Der Exorzist" den Kinos weitweit nicht nur extrem volle Kassen, sondern auch einen handfesten Skandal.
Denn nie zuvor verliessen noch während der Filmaufführung Zuschauer voller Angst den Kinosaal, die Presse wusste sogar von einigen Todesfällen zu berichten, von Menschen, die während des Films einen Herzinfarkt erlitten. Diese Schilderungen verstärkten natürlich noch zusätzlich den Horrorstatus dieses Klassikers, der es sogar - völlig untpyisch für einen Horrorfilm - auf 10 Oscarnominierungen brachte und zwei davon (Drehbuch, Ton) gewinnen konnte.
Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden verlieh dem Film nach dem gleichnamigen Bestseller von William Peter Blatty das Prädikat "besonders wertvoll".
Seitdem gilt der Film als eines der ganz großen Meisterwerke des Horrorgerne und er kann durch seine düstere Machart noch heute seine mitreissende Wirkung voll entfalten.
Besonders der furiose Schlußteil, der mit der Szene beginnt als im Dunkel der Nacht Max von Sydow in der Straße auftaucht und in Richtung Haus läuft, hat es in sich und der Zuschauer beobachtet gebannt den Kampf zwischen den Gottesmännern und dem Satan, der im Körper eines unschuldigen Teenagers steckt, die grünen Schleim ausspuckt und unflätige Oszönitäten von sich gibt (im Original gesprochen von der großartigen Mercedes McCambridge, in der deutschen Fassung von Hanne Wieders tiefer Stimme).
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen