Regie: John Ford
Postkutsche nach Lordsburg...
Viermal
wurde die irischstämmige Regielegende John Ford mit dem Oscar ausgezeichnet.
Bereits 1936 erhielt er die Auszeichnung für "Der Verräter". Es folgten "Früchte
des Zorns" (1940), "So grün war mein Tal" (1941) und "Der Sieger"
(1953).
Seine
Filmographie umfasst großartige Klassiker wie "Der schwarze Falke", "Der Mann,
der Liberty Valance erschoß", "Faustrecht der Prärie",...dann kam der
Orkan" oder "Der junge Mr. Lincoln"
Einer
seiner berühmtesten Fiilme drehte er 1939 mit "Ringo" (Original: Stagecoach),
mit dem John Wayne zum ultimativen Hollywood-Star aufstieg. Mit diesem Klassiker
sicherte sich John Ford nicht nur einen Platz im Olymp des Westernfilms, er
gehört sicherlich zu den wichtigsten US-Regisseuren des letzten Jahrhunderts. In
"Ringo" wird auch die imposante Kulisse des Monument Valley zum Star und zum
Kinobild für die Ewigkeit. Das Tal mit seinen Felstürmen diente dann später auch
in "Bis zum letzten Mann", "Der Teufelshauptmann" oder "Cheyenne" als
bombastische beeindruckende Kulisse. Weltberühmt auch die Originalmusik von
Gerard Carbonara, für den Film dirigiert von Boris Morros und adaptiert von
Richard Hagteman, William Franke harling, John Leipold, Leo Shuken und Louis
Gruenberg.
Der
Film entstand nach einer Kurzgeschichte von Ernest Haycox "The Stage in
Lordsburg" und folgt einer Gruppen von Reisenden auf einer Postkutsche mitten
durch das gefährliche Apachen Territorium, wo Geronimo auf dem Kriegspfad ist.
Die gefährliche Fahrt beginnt in Tonto, Arizona und soll nach Lordburg, New
Mexico führen. Unter ihnen sind Dallas (Claire Trevor), eine Prostituierte, die
aus der Stadt gejagt wurde und der Arzt und Alkoholiker Doc Boone (Thomas
Mitchell), die schwangere Lucy Mallory (Louise Platt), die unterwegs zu ihrem
Mann, einem Kavallerie-Offizier ist. Dazu gesellt sich der Whisky Verkäufer
Samuel Peacock (Donald Meek) , der Glücksspieler und Südstaatengentleman
Hatfield (John Carradine), Marshall Curly Wilcox (George Bancroft, der Bankier
Henry Gatewood (Benton Churchill) und nicht zuletzt der Kutscher Buck (Andy
Devine). Die Armee unter der Führung des jüngen Lieutenant (Tim Holt) wird die
Kutsche nur kurzfristig begleiten können, aber an einem der Halteplätze können
die Reisenden wieder mit Armeeunterstützung rechnen. Marshall Wilcox ist auf der
Suche nach dem mordverdächtigen flüchtigen Draufgänger Ringo Kid (John Wayne),
der in Lordsburg eine Rechnung mit Luke Plummer (Tom Tyler) und dessen Brüdern
offen hat. Tatsächlich schliesst sich Ringo bald der Reisegesellschaft an.
Bald
kommen sich Ringo und Dallas näher...
Inmitten
von einem Indianerkrieg entsteht eine leise, schöne Romanze zwischen zwei
Aussenseitern, die beide von einer besseren Zukunft träumen. Auch sonst ist
"Ringo" auch in sämtlichen Nebenrollen grandios besetzt, vor allem Thomas
Mitchell brilliert als Säufer mit Herz. Jeder der Reisenden ist wichtig, so
stimmt von Anfang an auch das Mitfiebern der Reisegesellschaft. Weltberühmt ist
der Überfall der Apachen auf die fahrende Kutsche inmitten der gnadenlosen
Wüstenlandschaft. "Ringo" ist zu Recht einer der besten Western aller Zeiten.
Dabei leistet sich Ford das Vergnügen Huren, Säufer und Spieler als die Helden
zu feiern und sowohl der Geschäftsmann als die Bürgerfrauen von Tonto kommen
sehr schlecht weg. Ein Film, bei dem die Aussenseiter über sich selbst
hinauswachsen können. Der darin zelebrierte Western Mythos wird von John Ford
poetisch dargestellt und fungiert sogar als Lebensreise, denn sie beinhaltet
Geburt und Tod.
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